Zwei Wochen später, war ich also wieder total glücklich mit Luke. Er hatte mir oft mit Kleinigkeiten und generell mit seiner Liebe gegenüber mir bewiesen, wie sehr er mich liebt. Das Vertrauen war wieder da und beide konnten wir nicht ohne einander. Es gab zwar oft ein paar Streitigkeiten, doch das gehörte erstens zu einer 'gesunden' Beziehung dazu und zweitens haben wir uns bis jetzt immer wieder direkt vertragen, weil wir uns einfach gegenseitig brauchen. Zu viel Kitsch? Nein, für uns nicht. Bei uns ist das ein Zeichen unserer Liebe und so kennen wir es bis jetzt auch nicht anders. Das mit Luke weiß auch nun die ganze Schule und er hatte Recht. Die ganzen Schlampen hielten sich von ihm fern und auch die Typen schauten mir nicht mehr hinterher, denn sonst legten sie sich automatisch mit Luke an. Auch die Clique wusste es, doch sie sagten, sie wussten es schon vorher, denn sie merkten irgendwie die Bindung zwischen uns. Fragt mich nicht wie das sein konnte, ich weiß es nämlich selber nicht. Meine Eltern wussten das auch und meine Mum freute sich tierisch für mich. Mein Vater tat Mal wieder so, als interessiere es ihn, obwohl es das genau Gegenteil war. Apropos, meine Mum war schon seit zwei Wochen wieder in New York und nun machte mein Vater allein die Geschäftsreisen, was hieß, dass mein Vater mal wieder weg war. Es störte mich nicht, im Gegenteil. Ihr fragt euch mal wieder warum, habt ein wenig Geduld, es wird noch ans Licht kommen.Es klingelte gerade an der Tür, als Luke und ich in seinem Zimmer einen Film schauten und einfach nur kuschelten. Luke blieb natürlich, so faul wie er war, in seinem Bett liegen während ich mich von Luke's Zimmer auf den Weg nach unten machte, um die Tür zu öffnen. Mit Schwung öffnete ich die Tür, doch als ich sah, wer davor stand, rutschte mir mein Herz in die Hose.
"Guten Tag. Ist Mr. Ross im Hause?", fragte mich einer der beiden Polizisten und schauten mich gequält an. Ich reagierte erst nicht, doch als ich mich wieder fangen konnte, fing ich an zu reden und schüttelte den Kopf. "Nein, zur Zeit nicht. Kann ich ihnen behilflich sein?" Die beiden Polizeibeamten schauten sich gegenseitig an und nickten nach einer Weile. Was ist? Verdammt sie sollten reden! Das ist genauso wie bei DSDS wenn sie verkünden, wer weiterkommt. Ich hasse Geduld, genauso sehr wie Langeweile. Mit hochgezogener Augenbraue musterte ich jeweils einen der Beamten und wartete, innerlich ungeduldig und ein wenig ängstlich, auf eine Antwort.
"Wir müssen ihnen etwas mitteilen.
Dürften wir kurz reinkommen?" Ernsthaft? Hätten die das nicht früher sagen können? Ich hielt den Beamten die Tür auf und lief voran ins Wohnzimmer, damit sie mir folgen konnten. Einer der Beamten räusperte sich und fing nach gefühlten Jahren endlich an zu reden."Sie sind die Tochter? Von John und Mary Ross?", fragte er und schaute mich ein wenig bemitleidend an. Was wollen die von mir? "Ja, ja das bin ich", antwortete ich schnell, um sich schnell eine Antwort zu bekommen, was nicht der Fall war. Ich hatte langsam richtig Angst, was so 'geheim' und wichtig sein sollte. Verdammt, ich wollte es aus ihnen rausprügeln. Doch sie schauten sich wieder untereinander an und einer der beiden fing dann an zu reden.
"Ihre Mutter, Mary Ross. Sie ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen, sie ist an der Kreuzung, Ecke 41 um die Kurve gefahren und dann-", ich hörte ihnen nicht mehr zu, beziehungsweise konnte es nicht mehr. Alles um mich herum hörte ich in einer Mischung aus verschwommen und stumm. Ich ließ mich auf den Boden gleiten und hörte gar nicht mehr zu was die Beiden noch sagten. Meine Mutter soll gestorben sein? An einem Autounfall? Genauso wie Luke's Eltern? Das kann doch kein Zufall sein. Sind wir die Stadt der Autounfall-Toten oder was? Ich fing an zu schreien. Zu weinen. Ich schlug auf den Boden und schrie mir die Seele aus. Trotzdem blendete ich alles um mich herum aus und konnte mich einfach nicht mehr halten. Ich schrie mir meinen Schmerz, der noch lange nicht geheilt war aus der Seele und fühlte mich trotzdem nicht besser. Wie auch? Ich würde meine Mutter nie wieder sehen und habe mich nicht mal richtig von ihr verabschieden können. Wer hätte gedacht, dass sie beim Einkaufen uns Leben kommt? Wer verabschiedet sich denn 'richtig' von seiner Mutter, wenn sie in 10 Minuten wieder kommen würde. Man ahnt nicht, was früher oder später passieren würde und hat die Hoffnung auf eine normale und gewaltfreie Welt.
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Der Bad Boy und ich
Teen FictionStella zieht nach New York und findet sich schnell neue Freunde und war generell beliebt. Fast beliebter, als auf ihrer alten Schule. Als sie an einem Nachmittag nach Hause kam, erfuhr sie, dass sie einen neuen Mitbewohner bekommen würde. Sonderlich...