Angst

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Luke's Sicht

Was hab ich denn gemacht? Ich schwörte mir, dass ich Adam fertig machen würde. Was ist nur in ihn gefahren? Nur, weil er so hässlich ist, dass er keine abbekommt, muss er sie nicht fast vergewaltigen. Wegen ihm habe ich jetzt Stress mit Stella.

Vor Wut schlug ich gegen den Spiegel in meinem Zimmer, der mit einem lauten Krachen zerbrach. Ich spürte keine Schmerze, doch meine Hand blutete wie verrückt. Es war mir egal, es müsste raus. Ich höre Stella bis hier hin schreien und ich kann nicht mal zu ihr. Ich merkte wie sich die Tränen in meinem Augen nicht mehr zurückhalten konnten und sie mir leise über meine Wangen liefen. Verzweifelt ließ ich mich an meiner Wand heruntergleiten und wollte einfach nur noch Adam eine verpassen, was ich ja schon ausgiebig tat. Was könnte ich tun?

Ich nahm mein Handy aus meiner Hosentasche und schrieb Stella's besten Freundin. Meine Hand wickelte ich in mein T-Shirt ein, welches hier einfach auf dem Boden rumlag. Ich hatte die Nummer von Maddie aus der 'Cliquen-Gruppe' und schrieb sofort, was passiert ist und dass ich ihre Hilfe brauchen würde. Schnell bekam ich eine Antwort und konnte ein wenig entspannen.

Hey Maddie. Du! Es ist was ganz schreckliches passiert. Ich kann dir das jetzt nicht so per SMS erklären, aber komm bitte schnell zu Stella. Es geht ihr schlecht, wenn man das noch so ausdrücken kann. Bitte komm schnell, ok? Es ist ein Notfall!
-Luke-

Wenig später klingelte es an der Tür und eine mit Tränen in den Augen, hektische Maddie kam ins Haus gestürmt. Warum hatte sie Tränen in den Augen, obwohl sie nicht wusste, was passiert ist? Doch da kam mir wieder in den Sinn, dass sie sich kannten und vielleicht gab es öfter solche Momente, in denen Stella in Gefahr war, nenne ich es jetzt mal.

"Wo ist sie? Was ist passiert? Geh es ihr gut? Und warum hast du-"

"Maddie setzt dich kurz, ok? Ich erkläre dir alles und du musst mir versprechen nicht direkt nach oben zu rennen. Ich bin selbst fertig mit dieser Situation und du weißt, dass sich Stella und ich nicht gut verstehen."

Sie nickte und ich erzählte ihr die ganze Story. Von vorne bis hinten. Warum ich im Park war, wie ich sie gefunden habe und was danach alles in den nächsten Stunden passiert ist. Als ich fertig war liefen ihr nun auch Tränen über ihre Wangen und sie wusste wahrscheinlich auch nicht was wir machen konnten. Wer hätte gedacht, dass Stella so etwas passieren könnte? Warum gibt es so Menschen auf der Welt? Und warum tuen sie das? Es ist einfach nur schrecklich. Man hat immer den Traum eines wunderbaren Lebens und achtet nur auf sich selbst. Doch wenn man hinter die Fassaden der Welt schaut, sieht man erst die Realität. Vergewaltigungen, Tierquälerei, Krieg, Obdachlosigkeit. Ihr denkt einem Bad Boy ist sowas egal, doch mir nicht. Klar bin ich einer, aber an sowas denke ich schon immer. Mich macht sowas wütend.

"Ihre Tür ist zwar nicht abgeschlossen, aber ich glaube es wäre besser, wenn du mal nach ihr sehen würdest. Ich weiß auch nicht warum, aber als ich das erste mal nach ihr gesehen habe war sie noch glücklich. Und als ich das letzte mal reinkam, war sie so-" Ich redete nicht weiter, weil der Kloß in meinem Hals immer größer wurde. Maddie überlegte kurz und wischte sich die Tränen von der Wange. Entschlossen nickte sie und stand auf.

"Ok, ich werde das irgendwie schon hinbekommen. Ich glaube das hört sich jetzt total dämlich an, aber sie ist in einer Art Trance und vielleicht hat sie Angst vor Jungs?" An diese Variante habe ich noch gar nicht gedacht. Und so dumm war diese Variante auch gar nicht. Wieso bin ich nicht selbst drauf gekommen? Aber das wird sich beweisen, ob sie nur Angst vor Typen hat, oder auch vor Maddie. Sie lief hoch und kurze Zeit später lief ich ihr leise hinterher.
Maddie lief langsam in Stella's Zimmer und ich wartete hinter der leicht geöffneten Tür, um alles mitzubekommen.

Der Bad Boy und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt