KAPITEL 9

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"Oh mon dieu! Was ist 'assiert?"
Es war diesmal eine andere Schwester. Zum Glück. Sie war älter, und hatte eine ruhige Ausstrahlung. Mit warmen Augen hinter ihrer kleinen Brille musterte sie mich, einen verängstigten Ausdruck im Gesicht. Sie hatte einen niedlichen französischen Akzent.
"Isch 'ab dich schreien ge-ört " Ergänzte sie.
"Ich wollte aufstehen."
"Wozu?"
"Ähmm... ich muss, ..., mich bewegen... ich halte das Nichtstun einfach nicht mehr aus."
Es war nicht gelogen.
Sie starrte auf einen Zettel in ihrer Hand.
"Es hat dich 'art erwischt. Ein Auto, pas vrai?"
Ich nickte.
Sie las murmelnd vor.
"Thalia, Raum 5, Verkehrsunfall. Mehrere Schnitt- und Schürfwunden, kleine Ge-irnerschütterung, zwei gebrochene und eine geprellte Rippe, Becken geprellt sowie einen gebrochenen Oberschenkel."
Ich starrte sie in. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass es so schlimm ist.
"Du 'ast Glück ge-abt"
"Glück würde ich das nicht nennen. " seufzte ich.
Mais bien sûr, du bist immer-in noch am Leben, außerdem 'ast du keine Inneren Blutungen."
Ich hätte tot sein können. Ein Seufzen kam über meine Lippen. Es hätte alles geendet.
"Am besten du bleibst im Bett liegen, lässt alles 'eilen. Ich kann dir auch Schmerzmittel geben, wenn es zu sehr wehtut."
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich kann nicht hierbleiben."
"Du musst, es tut mir Leid."
"Es gibt da etwas, dass ich erledigen muss. Wenn ich es nicht tue, habe ich keine Möglichkeit, gesund zu werden. "
"Lass es jemanden anderes für dich tun"
"Das geht nicht"
"Aber du kannst nicht einmal stehen, mon petite. Was musst du denn tun?"
"Sie würden mir nicht glauben. Sie würden mich für paranoid halten."
"'at es was mit dem Jungen zutun? Ich hab von ihm in der Zeitung gelesen. Wie 'ieß er noch gleisch.... Jan?"
Bilder. Schon wieder. Noch immer verfolgten sie mich. Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und schrie.
"Ist er der Grund, wes-alb du vor das Auto gelaufen bist?" Fragte sie vorsichtig.
Ich nickte. Tränen verwandelten sich in glitzernde Bäche. Gespeist von unaufhaltsamen Quellen des Leidens.
Sie lag ihren Arm um meine Schultern.
"Alles ist gut." Flüsterte sie. "Du bist 'ier sicher."
Ich schüttelte meinen Kopf.
"Sie wollen mich" presste ich zwischen den Tränen heraus. "Sie wollen mich auch töten"
"Quoi? Wer sind die?"
"Ich weiß es nicht. Aber sie werden kommen, mich holen. Wie Julie und Sam und Jan und "
"Du hast noch immer eine Ge-irnerschütterung." Flüsterte sie.
"Aber... bitte, sie" ich wimmerte.
"Was wenn sie, wie sagt man..., 'allozinationen sind?"
"Halluzinationen können keine Menschen töten."
"Zut. Bist du dir sicher?"
"Bitte, helfen sie mir!" Flüsterte ich verzweifelt.
"Warte 'ier."
Sie drehte sich um und verließ den Raum.
Ließ mich allein.

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