KAPITEL 15

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Jemand zog etwas von meinen Körper, und selbst wenn ich keine Erfahrung damit hatte, glaubte ich, dass es so ein Gerät war, dass einen durch Elektroschocks wiederbelebt. Wie hieß es noch gleich? Deli... Defilibrator? Keine Ahnung.
Ich lies meine Augen geschlossen und streckte meine müden Glieder.
Was war passiert? Ich erinnerte mich nur noch an einen verrückten Traum.

"Ich... ich war tot?" Flüsterte ich innerlich in die Dunkelheit.
Ich erinnerte mich an alles. An die Farben, die ich sehen konnte, an die junge Frau und an ihn.
Wie ich in ihren Erinnerungen herumspaziert bin, sehen und spüren konnte wie er es tat.

Ich hörte, wie jemand neben mir Sachen zusammenpackte. Ich entschied mich, so zu tun als würde ich noch schlafen.
Vorsichtig rollte die Person einen Wagen zu einer Ecke des Raumes.

Dann klackte es ein paar Male und die Tür öffnete sich.
Kurz drauf fiel sie wieder ins Schloss.

Es dauerte einige Minuten bis ich mich traute, meine Augen zu öffnen. Ich hatte Angst vor der Dunkelheit, der Schwärze.

Nichts war mehr wie es einmal war. Es würde nie mehr so sein.
Und ich würde niemals ruhen, bis ich meine Rache bekam. Bis sie alle so leiden müssen wie ich es tat.
Ich schlug meine Augen auf.

Schwärze.

In inmitten der Dunkelheit, wie eine Nussschale in den Weiten des Ozeans, schwebte ein wenig weiß.

Schlagartig kam alles wieder, was ich mit weiß assosiierte. Schmerz, Angst, Trauer, Wut, Reue, Hass. Alles war wieder da. Ich schrie auf. Kein Mensch konnte mich jemals so verletzen, wie meine eigenen Erinnerungen es konnten.

Die Tür öffnete sich wieder. Nicht schon wieder. Auch wenn ich früher alles gegbe hätte, um hier rauszukommen, wollte ich jetzt nur noch alleine sein. Meine Rachepläne schmieden.

"Hallo Süße."

Ich wollte kotzen.
Er ging auf mich zu uns schnürte wieder meine Arme zusammen. Ich kniff meine Augen zusammen. Aus Angst, etwas sehen zu können.
Ich ließ es zu. Schwach, wie ich war, hätte ich niemals Widerstand leisten können.

"Komm, wir haben noch etwas zu erledigen."
Er packte meine Schulter und schob mich grob aus dem Raum.
Der Geruch von Desinfektionsmitteln traf auf meine Nase.
Aber es war niemand dort. Niemand außer mir und ihm.
"Was...?" Flüsterte ich.

Seine Faust traf auf meine Nase. Ich schrie auf. Warmes Blut lief über meine Lippen.
"Du stellt hier keine Fragen!"
Ich nickte vorsichtig, was unglaubliche Schmerzen in meinem Kopf auslöste.

Er kam näher.
Ich roch ihn, all das kam mir so bekannt vor.
Er kam näher und strich mir eine Strähne meines schwarzen Haares aus der Stirn. Ich zuckte bei seinen Berührungen zusammen, versuchte auszuweichen und ging langsam rückwärts.

Er holte mich ein.
Hielt meinen Kopf mit seinen großen Händen.
Ich tritt nach ihm, aber ich traf nur seine Schienbeine.
Versuchte meine Hände aus den Fesseln zu lösen. Vergeblich.

Dann presste er seine Lippen auf meine.
"Hör sofort damit auf!" Wollte ich schreien, aber meine Worte wurden erstickt in seinen widerlichen Lippen.
Angeekelt musste ich es passieren lassen.
Ich versuchte zu beißen, traf anscheinend seine Zunge, als sich der Druck seiner Hände veringerte und er vor Schmerz aufheulte.
Ich stellte mich auf Zehenspitzen, versuchte einzuschätzen, wo sein Kopf sich befand und hämmerte meine Stirn direkt gegen seine.
Ich hatte das schon oft in Filmen gesehen, und anscheinend ist es auch echt effektiv, aber ich hätte niemals gedacht, dass es so weh tat.
Stöhnend taumelte ich nach hinten.

"Du scheiß Schlampe!" Schrie er.
In seiner Stimme spürte ich puren Hass.
Ich riss meine Augen auf. Der weiße Fleck hatte sich in dunkles Braun verwandelt.

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