Thomas hatte recht, jetzt ging es richtig los. Nach dem Essen hatte Santana allen Bescheid gegeben, dass eine Besprechung einberufen würde. Danach fing der Trubel auch schon an. Alle rannten durcheinander, suchten nach den übrigen, die beim Essen nicht dabei gewesen waren, bereiteten den Besprechungsraum vor oder platzten vor Aufregung, weil eine Besprechung der kompletten Gang und den Verbündeten nur sehr selten vorkam.
Ich stand also etwas unbeholfen im Speisesaal herum und suchte nach irgendjemandem, den ich kannte. Thomas war direkt nach dem Essen verschwunden, Santana ebenfalls. In dem wilden Gewirre erkannte ich Lydia und ging schnell auf sie zu. "Lydia, wo soll ich jetzt hin?" fragte ich sie. Sie fuhr sich nur nervös durch die roten Locken und schaute mich mit geweiteten Augen an. "Lucia, sie werden kommen." Ihre Unterlippe zitterte und sie hatte sich mit einer Hand an einem der Tische abgestützt. "Was? Was sagst du da?" "Ich habe es vor meinem inneren Auge gesehen, sie kommen und sie werden dich mitnehmen." "Lydia, setz dich hin." Ich umgriff ihre Taille und half ihr, sich auf den Stuhl zu setzen. "Bitte, du musst verschwinden. Egal wohin, Hauptsache weg von hier." Ich schaute mich um und sah Dylan. "Dylan! Schnell, komm her!" Als er Lydia erkannte, rannte er zu uns herüber. "Was ist passiert?" "Sie meint, jemand würde kommen und mich holen, ich solle mich verstecken." Er schaute eindringlich zu Lydia. "Hast du wieder eine deiner Visionen?" Sie nickte. Jetzt war ich nur noch verwirrter. "Warte, was für Vi-" in diesem Moment hallte ein schriller Schrei durch das ganze Versteck. "Was war das?" fragte ich panisch. "Sie sind da." Lydias Stimme war rau, aber bestimmend.
Ich stand total perplex da, als die ersten Schüsse fielen. Es war das erste Mal, dass ich den Schuss einer Waffe im realen Leben hörte. Panik überkam mich und ich rannte einfach los. Ich musste sofort zu Thomas. Vor meinen Augen verschwamm alles, ich hatte den totalen Tunnelblick.
In der Halle sah es furchtbar aus. Überall standen Sangster's Gangsters, die verzweifelt mit allen Mitteln gegen lauter schwarz angezogene Leute kämpften. Keiner schien mich zu bemerken, also rannte ich los, die Treppe hoch und suchte nach Thomas. Von oben hatte ich einen besseren Überblick, und ihn würde ich sicherlich unter tausenden erkennen. Aber ich sah ihn nicht. Mein Blick schweifte über die Halle, überall lagen Tote, Verletzte und gerade Kämpfende stolperten beinahe über diese. Ich spürte, wie meine Knie unter mir nachgaben, als sich zwei starke Arme von hinten um mich schlangen. Erleichtert ließ ich meinen Kopf nach hinten an Thomas' Schulter fallen und schaute nach oben, in grüne Augen.
Der Mann, der mich festhielt, war nicht Thomas. Er war viel breiter gebaut, muskulöser, mit schwarzen Haaren und einem Dreitagebart. Er umklammerte mich und zog mich nach hinten in einen der Gänge. Ich zappelte genauso wild wie damals bei Thomas herum, wehrte mich mit Armen und Beinen und schnappte nach seiner Hand, die nun über meinem Mund lag. Aber dieser Mann schreckte nicht davor zurück, mir wehzutun. Er versetzte mir einen kräftigen Stoß in die Magengrube und ich brach zusammen. Ich streckte verzweifelt und schwach meine Arme an die Seiten aus und versuchte, Halt an den kalten Wänden zu finden. Aber es war hoffnungslos. Die Wände baten mir genauso wenig Schutz wie die Arme dieses Mannes.
☆☆☆☆☆☆☆☆☆
Ich bekam nicht mehr viel mit. Das nächste, was ich merkte, war wie ich an den Armen nach oben gezogen wurde. Auch meine Füße wurden gefesselt und nun hing ich so in der Luft. Ich konnte noch atmen, aber auch nur schwer. Meine Augenlider waren geschlossen, und ich war zu schwach, sie zu öffnen. Mir kam der Geruch in diesem Raum so verdammt bekannt vor, aber ich kam nicht drauf. Mit aller Kraft, die ich noch hatte, öffnete ich die Augen. Ich war in Santanas Zimmer. Daher kannte ich auch den starken Duft ihres Parfums. Ich stöhnte laut, als ich mich bewegte. Der Typ von eben schaute mich eindringlich an. "Mach dir nicht die Mühe, du kommst nicht los." Seine Stimme füllte die Stille in dem großen Zimmer. "Wer bist du?" zischte ich. Er ignorierte mich und ließ sich auf Santanas Bett fallen. Ich erschrak mich umso mehr, als die Tür sich öffnete. Ich betete, dass es Santana war, aber ein dunkelhaariges Mädchen betrat den Raum. Sie hatte glatte, dunkelbraune Haare und stark geschminkte Augen. "Danke Derek, ab hier übernehme ich." Sie kam mit langen Schritten auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. "Und wir werden uns jetzt unterhalten.".
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Flashlight (German Thomas Sangster FF)
Fanfiction"Sie ist nervig, sie ist komisch, sie bringt mich zum schreien, sie macht mich verrückt, sie ist komplett gestört und sie ist alles, was ich will." Lucia ist ein zartes Vorstadtmädchen, das nie mit der illegalen oder kriminellen Szene in Berührung g...