Kapitel 12 Die grösste und schmerzhafteste

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Alex

"Summer!" Rufe ich ihr hinterher.
"Bleib stehen!" Rufe ich noch wütender.

Zu meinem Erstaunen bleibt sie wirklich stehen. Ich laufe zu ihr und fange gleich an zu sprechen. "Was ist bloss los mit dir? Ich mache mir wirklich Sorgen. Rede mit mir."
Sie starrt mich mit einem leerem Blick an. "Rede!" Brülle ich nun.
Sie zuckt zusammen. "Das mit uns geht nicht mehr. Es ist zwecklos." Ich schaue sie fragend an.
"Das ist doch ein Witz?" Sie schüttelt nur den Kopf.
"Komm ich fahre dich nach Hause, du schläfst dich ein wenig aus und morgen sprechen wir weiter." Erneut schüttelt sie den Kopf.

Das meint sie doch nicht ernst.

"Hör auf mit dieser scheisse Summer. Es ist nicht lustig. Komm ich bring dich..."
"Nein Alex. Es ist aus mit uns." Sie wirkt verzweifelt. Ich nehme ihre Hand, doch sie zieht sie sofort zurück.
"Warum Summer? Vor wenigen Wochen war alles noch perfekt!" Ich könnte los schreien.
"Einfach." "Einfach? Es muss einen Grund habe!" Ich starre sie eindringlich an.
Sie dreht sich um und möchte gehen, doch ich packe sie am Handgelenk. "Warum?" Frage ich noch verzweifelter. "Ich liebe dich nicht mehr! Ich habe einen neuen."

Was? Wer? Warum?

Ich habe das Gefühl es würde mir jemand mein verdammtes Herz raus reisen.
Meine Hand umklammert sie immer noch am Handgelenk. "Lass los!" Keift sie.
Ich höre sie, realisieren tue ich dies bloss nicht.
"Verpiss dich!" Schreit sie mich an als ich sie immer noch nicht los lasse. "Verpiss dich, Alex!"

Ich liebe dich! Warum tust du mir das an?

Mein Griff lockert sich und sie reisst ihre Hand weg. Sie greift sich an Kopf. Für einen kurzen Augenblick ist ihr Blick nicht wütend sondern panisch. In diesem Moment macht sie ihre Kapuze hoch und rennt weg.

Bleib

Summer

Ich renne hinter das Schulgebäude dort wo auch die Mülleimer sind. Hierher kommt nie jemand.
Ich komme dort an schmeisse mich auf den Boden und erbreche in die erste Ecke.
Nachdem ich mich 'entleert' habe lehne ich mich an eine Hauswand. Meine Hand streift die Kapuze runter und streift ebenfalls über die Haare. In meiner Hand liegt nun ein kleiner Haarbüschel. Nicht viel aber trotzdem bin ich beunruhigt. Klar ich wusste das dass früher oder später kommt, ich hoffte aber nun mal später.
Aber ich spüre im Moment einen viel grösseren Schmerz hals denn Krebs. Ich sagte Alex das ich ihn nicht liebe. Das ist wohl die grösste Lüge die ich in meinem Leben je gesagt habe.

Die grösste und schmerzhafteste.

Ich lasse meinen Tränen freien Lauf.

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