Kapitel 15 Mach schon!

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Alex:

Kaum steht der Wagen stürme ich raus, mittlerweile regnet es. Ich renne zur Haustür. Wie ein Wilder klingle und klopfe ich an die Tür.

Wütend wird die Tür geöffnet. "Was zum..." Beginnt Raven. Jedoch kommt sie nicht weit. Denn ich drücke sie weg, renne hoch und schwinge die Tür von Summers Zimmer auf.

"Warum tust du das?" Brülle ich sie fassungslos an, "Warum tust du mir das an? Weisst du eigentlich nicht dass ich in den letzten Tagen fast gestorben bin? Ist dir nicht bewusst dass ich dich liebe! Ich liebe dich Summer! Ich kann dich nicht verstehen! Verdammt Summer du bringst mich um!"
Sie schaut mich verwirrt an. "Gott, Summer. Es tut mir leid. Ich wusste du lügst. Ich wusste dass etwas nicht stimmt. Und es tut mir leid dass ich nichts gemacht habe. Ich hätte mehr für dich da sein sollen. Ich hätte mehr mit dir reden sollen. Ich hätte..."

"Alex" mit leiser Stimme unterbricht sie mich, "du willst das nicht. Glaub mir. Es ist besser so." Ich schüttle meinen Kopf. "Alex ich werde sterben. Du möchtest das nicht sehen. Glaub mir es ist besser so."

"Nein es ist nicht besser so. Mein Leben ist nicht besser wenn du einfach verschwindest." Ich mache eine kurze Pause, "Ich liebe dich doch." "Ich werde aber verschwinden. Ich werde sterben. Es ist besser für dich wenn ich jetzt schon aus deinem Leben gehe."

Ich schlage meine Hände über meinem Kopf zusammen und drehe mich einmal um mich selbst. "Du glaubst das wirklich. Du glaubst wirklich es würde mir besser gehen wenn du jetzt gehst. Nein verdammt es wird nur schmerzhafter. Weil ich weiss das ich nicht für dich da war. Es wird die Hölle für mich wenn du jetzt gehst und dann stirbst. Weil ich weiss ich hätte mehr machen sollen."

Ihr beginnen Tränen die Wangen runter zu laufen. "Alex bitte geh." Sie wischt sich die Tränen weg, "Geh! Ich möchte dich nicht haben! Geh!" Schreit sie mir ins Gesicht.
Ich drehe mich um, öffne die Tür und schaue noch einmal zurück. "Auch wenn du es nicht glaubst. Ich kann dir helfen." Ich gehe raus und schliesse leise die Tür.

Von innen höre ich noch einen kurzen schrei, gefolgt von geschluchzte und ich glaube sie wirft Sachen um sich.

Mit gesenktem Kopf gehe ich runter.
"Wieso weisst du davon?" Ertönt die Stimme von Raven. "Deine Mutter hat sich im Supermarkt verquatscht." "Sie liebt dich Alex. Deswegen macht sie das. Sie glaubt es wäre so besser." Ich drehe mich um und schaue ihr tief in die Augen. "Es ist aber nicht besser so." Ich stürme aus dem Haus.

Ich kann das nicht mehr.

Summer:

Ich liege völlig aufgelöst in meinem Bett. Meine Nachttischlampe hat sich in tausend Teile auf dem Boden verteilt und meine Kissen sind in eine Ecke katapultiert worden. Im Grossen und Ganzen geht's mir also richtig beschissen!

"Ohh Schatz." Ich schaue hoch und sehe das liebliche Gesicht meiner Mutter. Sie kämpft sich durch die Splitter. Nach wenigen Sekunden beugt sich meine Matratze. "Es tut mir so leid. Ich habe Alex im Supermarkt getroffen. Du sagtest mir er weiss es." Sie legt eine Hand auf meine Schläfe, "Ich wusste nicht." "Ist schon okay Mom. Ich habe dich ja auch angelogen. Es tut mir leid." Für kurze Zeit herrscht Schweigen.

"Summer weisst du eigentlich warum wir dich so nannten?" Ich schüttle den Kopf. "Eigentlich wollten wir dich Serena nennen. Aber als du auf der Welt warst und in meinen Armen lagst. Du sahst aus wie ein schöner Sommertag. Einen bei dem man am Abend Grillt, am Morgen im Meer schwimmen kann und am Nachmittag mit dem perfekten Jungen ein Date hat und auf einem Riesenrat den ersten Kuss bekommt. Du sahst wie der perfekte Sommertag aus, wie du gestrahlt hast."
Ich beginne wieder zu weinen. "Ich möchte meinen perfekten Sommertag wieder. Nicht dieser Regen." Sie streichelt mir über die Haare, "Wir sind für dich da Summer. Dad, Raven, ich und auch Alex. Es wird dir besser gehen wenn du die Hilfe von Alex annimmst. Er liebt dich Summer."

Ich setzte mich langsam auf. "Er wird leiden." "Er leidet doch schon."
Ich springe von meinem Bett auf und über die Scherben. Schnell gehe ich ins Bad, korrigiere mein Make-up, stürme runter, ziehe schnell meine Schuhe an und renne raus.

Ich habe keine Jacke an und mein Auto ist mir im Moment egal. Ich renne zu Alex.
Noch nie in meinem Leben bin ich so schnell gerannt.
Nach 5 Minuten stehe ich vor seiner Haustür. Ich bin vollkommen durchgenässt.

Nach 5 Minuten warten stehe ich immer noch vor seiner Haustür. Ich spüre wie der Regen auf meinem Kopf rasselt. Irgendwie kann ich nicht klingeln. Ich schaffs nicht.

Mach schon! Klingle! Mach schon! Summer du bist so ein Feigling! Mach schon!

Ich warte noch einmal 5 Minuten.

Ich kann das nicht!

Ich drehe um, laufe mitten auf die Strasse, schaue nochmal hoch und laufe dann los.

Nach 100 Meter höre ich wie jemand mein Namen ruft. "Summer!" Schnell drehe ich mich um. "Alex" flüstere ich.

Er steht wie ich auf der Strasse, wie ich ist er schon durchgenässt. Für einen kurzen Moment bleiben wir beide stehen. Doch dann rennen wir aufeinander zu.

Wir halten direkt an als wir uns gegenüber stehen. "Es tut mir leid, es tut mir so leid, so so leid" Ich fange wieder an zu weinen. Doch es regnet so sehr da macht es gar keinen Unterschied.
In letzter Zeit weine ich eindeutig zu viel! Er nimmt mein Gesicht in seine Hände.
"Es ist okay." "Ich liebe dich Alex."
Er kommt immer näher. Ich spüre sein Atem auf meinen Lippen. Und dann endlich liegen seine Lippen auf meinen.

"Ich liebe dich auch Summer. Tu mir das nie wieder an. Nie wieder."
"Niemals." Verspreche ich ihn.

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