Kapitel 33 Der schlimmste Tag meines Lebens

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Alex:

Mit drei grossen Osterhasen gehe ich zurück zu Summer. Ihre Augen sind geschlossen. Sie liegt mit dem Kopf auf dem Tisch.

James, Ms. Molan, tritt neben sie. Er hebt sie hoch. "Ich lege sie ins Bett und möchte kurz mit ihr alleine sein." Ich nicke nur.

"Alex." Emma tritt neben mich, "Nach ihrem Tod, stütze mich." Ich blicke in Emmas Gesicht. Ihre braunen Haare hängen in ihrem Gesicht. Trotzdem sieht man die Tränen in ihren grün-blauen grossen Augen. "Ich werde auch dich versuchen zu stützen. Aber ich halte es kaum jetzt aus. Ich weiss du bist auch traurig und am Boden aber, bitte, stütz mich. Wenn sie stirbt, stirbt auch ein Teil von mir." Ich nehme ihre Hand und drücke sie leicht, ganz Freundschaftlich. "Ich versuch es. Wenn du auch versuchst, mich zu stützen." Sie nickt. Eine Träne löst sich. Ich beobachte die Träne wie sie zu Boden fällt.

James kommt wieder in den Garten. Ohne jeglicher Farbe im Gesicht und ohne ein Wort zu sagen läuft er an uns vorbei.

Der Tag klingt langsam aus. Wir lachen nicht viel. Aber philosophieren umso mehr über die Vergangenheit und Zukunft. Wir sprechen über die ganzen wunderschönen Osterfeste. Über unsere Fehler in der Vergangenheit. Der mit Abstand ehrlichste war James. "Der grösste Fehler in meinem Leben war, nicht da zu sein, für meine Familie. Und nicht den Moment zu genissen, sondern immer für die Zukunft vorzuplanen. Aber die Wahrheit ist, man kann die Zukunft nicht planen. Sie kommt ohne jeglicher Regeln oder Pläne. Das einzige gute an Summers Situation ist, sie hat mir vieles gelernt." Hat er gesagt.

Ich war der erste der aufgestanden ist. Nun laufe ich zu Summer, ins Zimmer.

Langsam öffne ich die Tür. Alles ist dunkel. Mit meiner Handytaschenlampe leuchte ich zum Bett. Summer ist in einer dicken Decke eingekuschelt. Ich setzte mich auf die Bettkante. Meine Hand streicht ihr über das Gesicht. Es ist kalt, kälter als sonst.

Sofort nehme ich ihr Handgelenk. Fünf Minuten lang suche ich ihren Puls. Kochend, heisse Tränen fliessen mir die Wange runter.

"Wo ist dein Puls?" brülle ich sie an. Ich schüttle ihren Körper von links nach rechts. "Summer!" Meine Hand geht zu ihrem Hals und sucht dort nach einem Puls. "Nein! Summer, wach auf! Wach auf!" Meine Stimme ist laut und grell. "Neiiin! Summer. Du bist nicht Tod! Neinn!" Ich schüttle sie weiter durch. "Ahhhh. Steh auf!"

Ich werde von zwei starken Armen zurückgezogen. Mr. und Mrs. Molan lehnen sich über Summer. Mrs. Molan beginnt zu schluchzen. Aber das ist mir im Moment egal.

Zusammengekrümmt liege ich am Boden. So einen schmerz habe ich noch nie gespürt. Es ist als hätte man mir mein verfluchtes Herz raus gerissen und gleichzeitig drei Messer in den Bauch gerammt. Mein Kopf explodiert. Von den anderen um mir herum bekomme ich nichts mehr mit.

Es tut alles so weh. Ich schlage meinen Kopf auf den Boden, in der Hoffnung ich würde von einem bösen, bösen Traum aufwachen. Leider nicht.

Keine Ahnung wie lange ich schon auf dem Boden liege. Aber es hört einfach nicht auf weh zu tun. Die Messer in meinem Bauch werden gedreht und mein Herz auf den Boden geschmissen und zertreten.

Nach langer Zeit öffne ich meine Augen wieder. Ich liege immer noch auf den Boden. Ein kleiner roter Fleck ist auf ihm zu sehen. Zwei Arme sind um meinen Hals geklammert. "Beruhig dich. Beruhig dich. Bitte." Lacys Stimme dringt allmählich durch meinen Kopf. Auch ich schlinge meine Arme um ihren Körper. "Es tut so weh." flüstere ich ihr ins Ohr. Sie nickt. Ihr Kopf geht zurück, nun sehe ich in ihr Gesicht. Auch sie weint. "Ich weiss, ich weiss. Aber wir werden das schaffen. Ich weiss nicht wie aber wir werden es schaffen." Meine Arme klammern sich fester an sie. Ich drücke meinen Kopf zwischen ihre Halsbeuge.

Der schlimmste Tag meines Lebens. Ja dieser Tag ist eindeutig der schlimmste in meinem Leben.

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