Kapitel 38 Hi

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Ich stehe mit Football Garnitur in der Jungenumkleide. Ich war schon seit Ewigkeiten nicht mehr so angezogen.

Ohne es gemerkt zu haben, habe ich es vermisst. Zum ersten Mal seit langen fühle ich mich ein bisschen stark. Die Ausrüstung gibt mir etwas stärke und genau dieses Gefühl habe ich vermisst.

Trotz der winzigen stärke die ich fühle gehe ich mit wackeligen Beinen aufs Feld.

Ich brauche gefühlte Stunden bis ich bei der Mannschaft ankomme.

Alle schauen mich mit einem breiten Grinsen an. Beim Vorbeigehen schlagen mir einige auf die Schultern.

Nun stehe ich vor dem Coach.

"Ich habe dich vermisst Alex. Wirklich." sagt er mit einem Lächeln, "Denn diese Mannschaft ist nichts ohne dich." sagt er lauter, so dass es alle hören.

"Stimmt doch gar nicht." meint Chris beleidigt.

"Ach nicht? Welche Mannschaft hat den das letzte spiel haushoch gewonnen? Ihr oder die scheiss Firesharks?" Der Coach hat die Arme verschränkt und ein bedrohliches Gesicht aufgesetzt.

"Naja dass... dass war doch..." Chris gibt auf sich zu rechtfertigen und schaut beschämend auf den Rassen.

Der Rest der Mannschaft lacht.

Man wie ich diese Jungs vermisst habe. Ja, es sind alles mobbende, gutaussende, Sportskanonen, die angeblich nichts im Köpfchen haben. Aber wenn man sie wirklich kennt kann man solchen Spass mit ihnen haben.

"Wie auch immer. Der Star der Mannschaft ist jetzt zurück." sage ich sarkastisch. Die Jungs verstecken ihr "Ja klar" mit einem angeblichen Hustenanfall.

"Wollen wir nicht endlich anfangen mit dem Training. Die Meisterschaft, bei der wir zum Glück noch nicht rausgeflogen sind, weil wir sonst immer gewonnen haben, gewinnen wir nicht, wenn wir nur faul rumstehen." Ein lautes "Go" kommt von den anderen.

"Gut dann rennt erst einmal 10 Minuten um den Platz, ihr faulen Säcke." brüllt der Coach.

Ich bin der Vorderste. "Arme kreisen" gebe ich noch eine weitere Anweisung.

Während wir so joggen kommt Joe zu mir nach vorne.

"Tut gut was?" fragt er.

Doch es ist keine richtige Frage. Denn er kennt die Antwort schon. Joe hat das Talent praktisch immer zu wissen wie ich mich fühle, was ich fühle. Wann ich alleine sein möchte und wann nicht.
Obwohl wir im letzten Jahr nicht viel zusammen gemacht haben, war er immer für mich da. Er wusste wie ich mich fühlte und er wusste auch dass ich keine Zeit für ihn hatte. So hart es auch klingt. Aber er nimmt es mir nicht übel. Im Gegenteil, er versteht es.
Ich bin so verdammt froh ihn zu haben. Er, Emma, Lacy und Raven sind so die Menschen welche mir mit der ganzen Situation helfen und ich helfe auch ihnen, so gut es geht.

"Ja." Mehr Worte braucht es nicht.

Das Training ist vorbei. Wir sind auf dem Weg zur Umkleide. Schon lange habe ich nicht mehr so geschwitzt.

Die Cheerleader kommen gerade auf den Platz.

"Warte kurz." meint Joe zu mir und rennt zu ihnen, direkt zu Emma.

Ich beobachte die Beiden, genauso wie Chris.

"Stört es dich?" frage ich schelmisch.

"Nein, warum sollte es mich stören?" Nach diesen Worten düst er davon.

Er ist eifersüchtig. Stelle ich grinsend fest.

Meine Aufmerksamkeit widme ich wieder den anderen beiden.


Emma lacht. Nicht laut oder lang, aber sie lacht. Ich habe sie schon lange nicht mehr lachen sehen oder hören. Joe dagegen hat schon die ganze Zeit ein Dauergrinsen auf den Lippen.

Sie umarmen sich, länger als gewöhnlich.

Joe kommt zurück. Ich weiss nicht ob ich mir das einbilde, aber Hüpft er ein wenig auf und ab?

Bei mir angekommen Grinst er über beide Ohren.

"Sagst du es mir einfach so oder soll ich nachfragen?" meine ich locker.

"Ich habe keine Ahnung was du meinst." Er versucht das Unschuldslamm zu spielen.

"Ach nicht? Du musst es nicht erzählen. Aber sie hat dich gerne. Man sieht es."

"Was? Wirklich? An was?" Fragt er aufgedreht.

"Sie hat gelacht. Sie hat seit Wochen, wenn nicht Monaten nicht mehr gelacht." gebe ich meine einfache Erklärung ab, "Bis gefälligst nett zu ihr. Sie ist wie eine zweite Schwester für mich."

"Wir gehen am Samstag Essen." Er geht gar nicht erst auf meine Wahrung ein.
Diese war auch nicht sonderlich ernst gemeint.
Nicht weil Emma für mich nicht wie eine Schwester ist. Sondern vielmehr weil ich weiss das Joe sie gut behandelt. Er ist keiner der mit Frauen spielt. Er ist kein Chris.

"Sag das bitte Chris. Er wird vor Eifersucht platzen. Das tat er schon vorher fasst." Ach Chris.

"Du übertreibst wieder einmal." Joe schüttelt tadelnd den Kopf.

"Du hast Recht. Aber es hat ihn gestört." Gebe ich zu.

"Ist auch egal. Mein Ziel ist ja nicht Chris eifersüchtig zu machen."

"Sondern." frage ich skeptisch.

"Sondern... Ich weiss auch nicht. Ich hab sie gern. Ich habe seit Summers Tod viel mit ihr gesprochen. Du sollst wissen ich war nicht nur bei dir jeden Tag nach Summers Tod. Ich war auch bei ihr." Er macht eine kurze Pause und blickt noch einmal nach hinten, "Im Gegensatz zu dir hat sie mich reingelassen." Sein Ton ist nicht vorwurfsvoll eher verständnisvoll.

Wir reden noch weiter. Auch in der Umkleide und beim Duschen. Dass ist das Gute bei Joe. Ich kann mit ihm immer, über alles und egal wo über Gefühle und so Kramm sprechen.

Nach dem Training ist auch die Schule zu Ende. Ich steige in mein Auto und Joe in seins.

Sofort kommt die Lehre wieder. Die Lehre die mich seit Summers Tod begleitet. Jetzt beim Training, mit Joe und allgemein mit anderen Menschen ist sie fast weg, mit Joe oder Emma besonderst. Aber wenn ich alleine bin kommt dieses schreckliche Gefühl wieder.

Ich fühlte mich beim Training so stark und jetzt? Jetzt ist die Schwäche wieder da. Die Schwäche, die Trauer, die Lehre, der Schmerz. Alles ist zurück. Alles was vorher kaum spürbar war.

Ich starrte den Motor. Ein Piepsen macht mich darauf aufmerksam das ich tanken gehen sollte.

So wie mir befohlen fahre ich zur nächsten Tankstelle.

An der Tankstelle angekommen, steige ich aus dem Wagen, nehme eine Zapfsäule und tanke mein Wagen. Nachdem mein Tank halb voll war fährt ein blauer Mini an die Zapfsäule neben meiner.

Ein Blondes Mädchen steigt aus dem Auto. Ich schenke ihr keine weitere Beachtung.

Seelenruhig tanke ich fertig und gehe bezahlen.

Ich gehe gerade aus dem Tankstellenshop raus, das blonde Mädchen möchte gerade rein.

Das blonde Mädchen ist Chloe, die neue.

Sie sieht mir in die Augen und ich ihr. Wir laufen aneinander vorbei.

"Du heisst Alexander oder?" fragt sie mich zwei Meter weiter.

"Alex. Ja." antworte ich knapp, nachdem ich mich umgedreht habe.

Sie streckt ihre Hand hin. "Ich bin Chloe." Auf ihren Lippen bildet sich ein Lächeln.

Ich nehme ihre Hand.

"Hi"

***

Hallo meine lieben.

Die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu.
Es kommen aber noch ein/zwei vielleicht drei Kapitel. Wahrscheinlich noch in dieser Woche. Ich möchte die Story in dieser Woche noch beenden.
Nichts desto trotz habe ich zwei Fragen.
Wie findet ihr Chloe? Ich weiss sie kam noch nicht lange vor aber trotzdem.
Und... Was denkt ihr spielt sie für eine weitere Rolle?

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