... ich spüre wie sich feste Arme um meinen Körper schlingen. Ich schaue geschockt nach hinten. Alex starrt auf den Boden. Sein Blick ist undefinierbar. Irgendwas zwischen "Ich möchte dir doch nur helfen" und "Ich verstehe dich aber ich möchte dich nicht verlieren."
Er blickt hoch, in mein Gesicht, in meine Augen. "Was wünscht du dir?" fragt er unsicher. "Ich mag nicht mehr. Ich dachte dieser Abend würde so werden wie vor zwei Jahren. Ich erwartete ich könnte für einen Abend nicht nur das kranke Mädchen sein." Ich flüstere, nur er hört meine nicht ausgesprochene bitte. Er nickt, dreht sich um ohne meine Hüfte los zu lassen.
"Wir bleiben hier. Ihr könnt feiern gehen. Bitte." Das Bitte flüstert er. Nur Alex versteht was ich möchte wenn ich über meine Gefühle spreche und keine klare Bitte habe. Nur Alex kann mich auffangen.
"Aber ich möchte das letzte..." Dad stockt. "Das letzte Silvester mit mir verbringen." beende ich seinen Satz, "Du kannst es ruhig sagen. Es wird mein letztes Silvester sein. Aber möchtest du nicht auch dass ich glücklich bin? Und das ihr glücklich seid und spass habt? Mit mir geht das nicht. Es stimmt was ich gesagt habe. Ich bin ein Störfaktor."
Vor mir stehen vier Personen und alle schauen zu Boden. Sie sagen nichts, nicken nur leicht, drehen sich um und gehen. Ausser Dad er kommt nochmal zu uns. "Du bist ein guter Mensch Alex." Dad klopft ihm Väterlich auf du Schulter. Danach kommt er zu mir und nimmt mich in den Arm, so wie er es als ich klein war gemacht hat. "Ich liebe dich." flüstert er mir noch ins Ohr. "Ich dich auch." Eine Träne fliesst mir die Wange runter. Er wischt sie mit einem kleinem lächeln weg. "Ich liebe dich." Wiederholt er, dreht sich um und geht.
Ja, ich liebe dich.
Noch nie in meinem Leben schaute ich so intensiv in Alex hellgrüne Augen. So wunderschön grün. Die einzelnen schwarzen Sprenkel lassen seine Augen noch mehr leuchten. Und der dunkle Rand schleift die purre Perfektion ab.
"Soll ich dich hoch tragen?" fragt er nach einiger Zeit. Ich wende meinen Blick von seinen Augen zu seinen Lippen und nicke leicht.
Er greift unter meine Kniebeuge und Nacken. Wie eine Feder hebt er mich hoch. "Hätten wir nicht zuerst Heiraten sollen?" Mit ein wenig schlechten Humor versuche ich die Stimmung zu lockern. " Lacy hätte schon ein Kleid." er krampft sich ein glückliches lächeln ab. Es misslingt ihm aber kläglich. "Ich liebe Hochzeitskleider und Hochzeiten und Torten und Musik und Tanzen." Lachend lehne ich meinen Kopf an seiner Brust an.
Lang bleibt es ruhig. Nur die Stufen knarren ein wenig unter Alex und meinem Gewicht. Mit einem Fuss stösst er die Tür auf und setzt mich vorsichtig auf dem Bett ab. "Ich liebe dich." sagt er bevor seine Lippen meine umschliessen. Unser Kuss fühlt sich so weit entfernt an. Und ich glaube er war auch noch nie so gut, so ehrlich, so echt.
Als wir uns lösten streicht er mir noch einmal über meine Lippen. "Ist dir kalt?" Ich nicke nur.
Schnell huscht er zu meinem Kleiderschrank. Mit einem breiten Grinsen dreht er sich um. Er hält einen XXXL Pullover in die Luft. Er ist knall Rot aber der rissig, grüne Grinch Kopf liess es erblassen. Wir hatten so viele Erlebt mit diesem Pullover. Alex hat ihn an einem Weihnachtsmarkt entdeckt. Es war so kalt. Ich konnte meine Finger nicht mehr spüren, geschweige denn bewegen. Wir gingen zu einem Stand einer älteren, dürren Dame. Um ehrlich zu sein sah sie ein wenig wie der Grinch aus. Den sie murmelte auch immer etwas von "Weihnachten, die schlimmste Zeit im Jahr" oder sie sprach mit einer Grinch Puppe, sie verkaufte nur, nur Grinch Sachen. Wir fanden das so lustig aber uns war auch so kalt. Da dachten wir einfach wir kaufen ihr den unglaublich grossen Pullover ab.
Zuerst schlüpfte Alex in den Pulli. Da noch reichlich Platz war quetschte ich meinen Kopf ebenfalls durch den Kragen. So liefen wir herum und versuchten uns gegenseitig zu wärmen. Nur seine Arme waren in den Ärmeln. Meine hatte ich an der Innenseite gewärmt. Gleichzeitig umarmte mich Alex von hinten. Es war ein wunderschöner Tag. Aber es ist echt verdammt schwer so zu laufen. Ständig trampelte Alex mir auf die Füsse herum.
Gleich muss ich zu lachen beginnen wenn ich an den Tag zurück denke.
"Ich würde sagen so wie beim ersten Tag." sage ich völlig begeistert. "Zuerst hole ich noch Essen und Trinken." Er huscht aus dem Zimmer.
Ich setzte mich auf mein Bett, schnappe mir meinen Laptop und mache den Film "How The Grinch Stole Christmas" bereit. Nachdem ziehe ich mir mein Kleid aus und schmeisse es zum schwarzen. Nun sitze ich nur noch mit einem Slip auf dem Bett.
Zwei Minuten später kommt Alex mit Popcorn und einer Flasche Champagner zurück. Als er mich sieht breitet sich ein jungenhaftes und verschmitztes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Gleich danach landen auch sein Hemd und seine Stoffhose bei den zwei Kleidern. Er steht nur noch mit seiner Calvin Klein Boxershorts vor mir. Jedoch nicht lange denn er schlüpft schon in den Pullover.
Er krabbelt zu mir. Schnell ist mein Kopf durch den Kragen. So sitzen wir nun. Ich lehne mich an seiner Brust an und er umschlingt mich mit seinen muskulösen Armen, unsere Wangen berühren sich. Ab und zu bekomme ich sogar einen Kuss darauf. "Ich liebe dich übrigens auch." sage ich lächelnd nach dem fünften Kuss, "Und füttere mich mal." lachend stopft er mir eine Hand voll Popcorn in den Mund, ohne Rücksicht auf Verluste.
Es ist so schön einfach hier zu sitzen, einen Film mit der grossartigsten Person der Welt zu schauen und den Abend geniessen. Es ist nicht gerade ein gewöhnliches Silvester mit viel Party und Gejohle aber es ist perfekt so wie es ist.
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Forget Me!
Romance"Sie haben Leukämie." Diesen Satz musste die 17 Jährige Summer hören. Auf einen schlag wurde ihre ganze perfekte Welt die sie sich aufbaute zerstört. Der einzige Gedanke denn sie hat ist: "Ich muss sie loswerden, alle! Sie müssen mich hassen, alle...