Forget Me!

Kapitel 10 Das ist mein Ziel

Eine Woche später:

"Kannst du mal aufhören mit dieser scheisse! Du bist schon die ganze Woche zickig. Im Training behandelst du uns wie Sklaven und ausserhalb als wärest du was Besseres. Es reicht! Wenn es dich ankackt hier mit zumachen, dann geh!" Brüllt mich Emma an.
Wir haben gerade Training und ich behandle die anderen wirklich wie Sklaven.
Emma steht nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Mit einem gelangweilten Blick schaue ich sie an.
"Okay. Wenn du mich nicht mehr im Team haben möchtest und die anderen wohl auch nicht gehe ich besser. Ein Teamkaptin soll merken wenn er verloren hat." Sage ich gelangweilt, drehe mich um und gehe Richtung Tür. Bei der Tür angekommen drehe ich mich nochmal um und brülle: "Ohne mich seit ihr nichts und werdet jeden Wettbewerb vermasseln weil ihr einfach nichts könnt." Mit schwenkenden Haaren gehe ich raus.
"Du bist ohne uns ein nichts." Höre ich noch Emma rufen, doch aus ihrer Stimme hört man wie verletzt sie ist.

Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir so so leid. Ich liebe euch und ihr alle könnt mehr als ich. Ich bin ein nichts, das stimmt.
Es tut so weh!

Ich laufe zu meinem Spinnt, schnappe mir all meine Sachen und laufe aus dem Gebäude.
"Summer?" Höre ich Alex hinter mir, "Summer warte." Ich laufe einfach weiter ohne mich um ihn zu kümmern. Ich höre seine Schritte hinter mir. Plötzlich packt er mich am Arm und zerrt mich zu ihm. "Was sollte das?" Fragte er etwas säuerlich.
"Lass mich los." Keife ich ihn an, "Du tust mir weh." Gelogen. Sofort lässt er meine Hand los. Ich drehe mich um und laufe weiter. "Summer?" Ruft er nochmal. "Lass mich in ruhe."

Ich liebe dich!

Nach diesen Worten steige ich in mein Auto ein und fahre Heim.

***

"Warum bist du schon da?" Fragt mich Mom.
"Mir ist schlecht." Seitdem ich in die Chemo gehe kann ich 'Mir ist schlecht' gut aus ausrede nutzen. "Schatz wenn es so weiter geht kannst du früher als gedacht nicht mehr zur Schule." Sagt sie besorgt. "Ja auch wenn schon."
Mit einem schleppenden Gang gehe ich in mein Zimmer. Kurz nachdem ich meine Zimmertür schloss rollen mir schon Tränen die Wangen runter.

Ich hasse es! Ich hasse das alles hier! Kann ich nicht einfach gesund sein? So wie jeder normale Teenager? Warum ich? Bin ich so ein schlechter Mensch? Warum kein Massenmörder oder eine alte Hexe die eh gehasst wird und keine Familie und Freunde hat? Warum zum Teufel ich?!

Mit diesen Gedanken schmeisse ich meine Bücher vom Regal und zerstöre mein Kissen.

"Was läuft denn bei dir Falsch?" Höre ich die Stimme von Raven hinter mir. Schnell drehe ich mich um und starre in ihre blauen Augen, die gleichen wie meine.
"Du bist auch schon in der Schule so ausgerastet."

Raven ist 15, nur zwei Jahre jünger als ich. Leider hat sie keine Ahnung von der Krankheit, aber das ist auch besser so. Sie würde es herumerzählen und ich möchte nicht dass sie sich Sorgen macht. Sie wird es schon noch erfahren, so zwei Tage vor meinem Tod oder so.
Sie ist im ersten High School Jahr und ich im dritten. Sie ähnelt mir sehr und wir ähneln unserer Mutter.

"Weisst du wenn du weiter so tust verlierst du jeden. Auch Alex!" Sie schaut mich eindringlich an. Als würde sie wollen dass mir diese Worte ins Hirn tätowiert werden. "Ich weiss nicht ob das dein Ziel ist."

Doch genau das ist mein Ziel.