Kapitel 20 Es kommen nochmehr so Tage

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Summer:

"Ich bin zu Hause." Rufe ich ins Haus. Meine linke Hand umklammert meine Tasche, in der Tasche meine Haare.

"Wir sind am essen." Höre ich Dads fröhliche Stimme. Das ist schräg.

"Erschreckt nicht." Sage ich bevor ich ins Esszimmer gehe.

Mich sehen 3 geschockte Gesichter an. "Was hast du denn gemacht?" Fragt Raven mit weit aufgerissenen Augen.

Ich krame in meiner Tasche herum und nehme die Plastiktüte mit meinen Haaren raus. "Emma hat mir die Haare abrasiert. Ich möchte sie spenden."

Es geht einige viele Momente bis sich alle gefangen haben.

"Möchtest du eine Perücke?" Fragt Mom etwas schüchtern.

"Nein, ein Tattoo."
"Ein Tattoo?" Fragt sie zögerlich.

"Ja ein Tattoo mit einem Zitat."

"Einem Zitat? Von dir?" Meint Raven spöttisch.

"Seh ich aus wie eine Schriftstellerin?" Meine ich ebenso spöttisch, "Nein, irgendein Zitat vom Internet was mir gefällt."

"Das ist echt cool." Lacht Raven.

"Nein ist es nicht! Wer soll das bezahlen und du bist erst 17 wer soll das erlauben?" Erhebt jetzt Dad das erste mal das Wort.

"Als ob wir nicht genug Geld haben und ihr."

"Ich finde es eine tolle Idee die Haare zu spenden und wenn du das mit dem Tattoo unbedingt willst bekommst du es."

Ich springe glücklich auf. "Danke!"

***

"Und du möchtest: You are going to live a good an long live filled with great and terrible moments that you cannot even imagine yet. Auf deinen Hinterkopf tätowiert haben?" Fragt der Tätowierer. Er heisst Brian. Auf seinen beiden Armen gibt es keinen freien Platz mehr. Seine braunen Haare sind zu einem undercut geschnitten und nach oben gestylt. Seine Gesichtszüge sind sehr kantig und streng aber seine Stimme warm und freundlich. Irgendwie eine komische Mischung.

Er wirkt wie ein "Badboy" doch sobald er seinen Mund öffnet muss man ab dieser Absurtheit lachen. Aber genug zu ihm.

"Ja das möchte ich." Beantworte ich ihm seine Frage.

Ich habe schon drei Tage meine Haare weg. Ich ging auch schon so in die Schule. Die Blicke von den anderen waren irgendwie amüsant. Aber der der am meisten gestaunt hat war Alex, er ist auch heute dabei.

"Dir ist hoffentlich bewusst das es wirklich weh tut, da es bei dir auch noch so nah beim Schädelknochen ist." Warnt er mich.

"Ist schon okay. Ich werds ja überleben." Lache ich.
Brian schaut verlegen zu Boden.

Alex schaut ihn nur amüsiert an. "Wie lange hat sie noch zu leben." Fragt er mit einem breiten Grinsen.

"W...was?" Geschockt schaut Brian zu Alex.
Ich schmunzle nur in mich hinein.
"Wie lange geht diese ganze gestichelei?"
"Ahh eh so eine Stunde."

Nach einer Stunde ist es tatsächlich vorbei. Wir bezahlen. "Brian, Danke." Ich lächle ihn zart an. Er lächelt zurück "Ich finde deine Art mit diesem Thema umzugehen mutig aber warum so ironisch?"

"Ohne meine Ironie würde ich nie aufhören zu weinen." Mit diesen Worten gehe ich raus, Alex ging schon vorher raus.

Er nimmt meine Hand und küsst meine Stirn. "Du bist wunderschön."

"Ich weiss." Lachend laufe ich weiter.
"Du bist blöd." Lacht Alex mit.

Wir laufen Hand in Hand durch die Stadt. Die Blicke der anderen Passanten waren irgendwie schon witzig aber eigentlich sollten sie es nicht sein.

Nachdem wir uns ein Eis geholt haben setzten wir uns auf eine Bank. Vor uns die Strasse, alle paar Sekunden fährt ein Auto an uns vorbei.

"Dieser Moment ist perfekt." lächeln hebe ich meinen Kopf zum Himmel, meine Augen sind geschlossen. Ich geniesse die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Der Wind kitzelt. "Ich hoffe es wird mehr so Tage geben." Unterbricht Alex die Stille." "Es ist Sommer, es kommen noch mehr so Tage." Ich weiss was er meint. Nicht das Wetter sondern meinen Zustand aber ich möchte diese Stimmung nicht durch meine Lage vermiesen. "Das meine ich nicht. Ich möchte mehr so Tage wo du glücklich bist und leben kannst." Nun blicke ich in Alex seine Augen. "Wie heisse ich? frage ich ihn. "Summer." Antwortet er knapp. "Und was habe ich vorhin gesagt?" "Es ist Sommer, es kommen noch mehr so Tage." Ich nicke mit einem kleinen lächeln. "Ich bin Summer, es kommen noch mehr so Tage."

Forget Me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt