Kapitel 29 Die schönsten Weihnachten

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Summer:

Wir haben uns alle um den kleinen Baum gequetscht. Die Geschenke stapeln sich.
Ich hatte noch nie so unbequeme Weihnachten.

"Und für mich gibt es keinen Platz mehr." lacht Dad, der gerade ins Wohnzimmer kommt. Alle im Raum beginnen zu lachen.

Eine Grosse Hand umschlingt meine Hüfte. Erschrocken drehe ich mich um. "Alex, du hast mich erschrocken." Ich schmunzle. "Ich möchte nur Platz für deinen Dad machen." Er lächelt zurück, "Setz dich auf meinen Schoss." Ich mache was er sagt. Gleichzeitig gebe ich ihm einen langen Kuss.

"Sie können sich neben uns setzten." spricht Alex danach höflich zu Dad.

Irgendwie ist es komisch das Alex meine Eltern immer noch Siezt. Ich meine sie kennen ihn schon seit einigen Jahren.

"Nur wenn du die Finger von meiner Tochter lässt." Meint Dad schmunzelnd. "Ich würde es nie wagen." Während Alex das sagt gibt er mir einen Kuss auf die Wange. "Meine Finger waren nicht im Spiel." flüstert er mit einem leicht erotischen Unterton.

Ich schüttle nur lachend meinen Kopf.

"Können wir jetzt endlich mit den Geschenken anfangen?" fragt Raven ungeduldig.

Ich stehe langsam auf, gehe zum Baum, nehme Ravens Geschenk und gebe es ihr. "Hier du ungeduldige." Sie strahlt mich an und Formt mit ihren Lippen ein Danke.

Ich gehe wieder zurück. Sofort nimmt mich Alex in den Arm.

Kurze Zeit später hört man ein quietschen. "Ist das dein ernst?" quietscht Raven weiter glücklich, "Du schenkst mir eine Filmkamera? Ahhhh wie cool. Danke. Meine Filme werden richtig gut mit dieser Kamera. Danke. Danke. Danke. Die war sicher teuer." Sie gibt mir tausende Luftküsse.

Ich muss mein Geld nicht mehr sparen. Es nützt mir eh nichts mehr.

Der Abend geht so weiter. Die Geschenke unter dem Baum werden weniger. Es ist sehr lustig. Alex hat eine riesen Box bekommen. Doch in der Box lag nur ein Gutschein für seine Football Sachen. Alle lachten so viel. Alex Gesicht war göttlich als er das Packet öffnete. Um es schwerer zu machen haben seine Eltern viele Steine rein getan und obendrauf den Briefumschlag. Er schaute als hätte er ein lebendiges Huhn bekommen.

Ich habe noch kein Geschenk bekommen.

"Wann kommt mal ein Geschenk für mich." Sage ich schmollend. Ich kann mir jedoch kein Lachen verkneifen. "Du musst noch etwas Geduld haben." sagt Mom.

"Wenn das so ist möchte ich aber mein letztes Geschenk geben." Zum gefühlt tausendsten Mal quetsche ich mich durch die Menschen. Ich nehme ein sauber, in blauem Geschenkpapier eingepacktes Geschenk.

Ich gebe es Alex. Mit strahlenden Augen öffnet er das Geschenk. Ich muss jetzt schon furchtbar anfangen zu lachen. Alle im Raum schauen mich nur komisch an. Doch Alex schaut mich schnell mit einem vernichtenden Blick an. Er reisst das ganze Geschenk Papier weg und was sieht er? Eine Box mit der Beschriftung Umhängedildos für besonderen Spass. Wieder einmal beginnen alle zu lachen. Raven und ich am meisten, den sie hat die Box besorgt.

"Na warte. Wenn ich dich in die Finger kriege." Nach diesen Worten von Alex versuche ich möglichst schnell zu flüchten. Alex mir hinterher. In der Küche schnappt er mich dann und kitzelt mich aus. "Nein, stopp, hör auf." lache ich. "Ich dachte einfach das würde perfekt zu dir passen." Ich lache weiter, er lacht mit und hält mich fest in seinen Armen. "Ich liebe dich. Und wenn du möchtest Binde ich das Teil um." Er lächelt so süss aber ich beginne lauter zu lachen. "Du denkst wohl nicht wirklich das ich dir sowas schenken würde." "Doch!" "Schau in die Kiste." Ich lache weiter, "Du bist so blöd. Und ich liebe dich auch."

Wir kommen wieder zurück. Lächelnde Menschen warten schon auf uns. Raven hält die Hand für eine Five bereit. Freudig schlage ich ein. "Da gibt es nichts zum abklatschen." Sagt Alex, natürlich lachend.

Er setzt sich wieder hin, nimmt die Kiste und öffnet sie. Als erstes nimmt er ein grosses Album hervor. Er blättert es ein wenig herum. Sein Grinsen wird immer breiter. "Da sind all unsere Fotos und Erinnerungen drin." sagt er wie ein kleines Kind. Ich nicke. "Du bist die Beste. Es ist unglaublich, du bist unglaublich." Er gibt mir einen langen Kuss. "Danke." Sagte er in den Kuss hinein.

"Ich sagte du sollst die Finger von ihr lassen." Meint Dad scherzend. Alle fangen an zu lachen. Wir lösen uns und werden gleichzeitig Rot. Irgendwie habe ich die anderen um uns völlig vergessen, die Welt vergessen.

"Es ist noch was drinnen." sage ich noch und schmeisse ihm den Football an. Wie erwartet fängt er ihn. "Danke Summer. Danke."

Die restliche Geschenke Tauscherei ging schnell und unspektakulär weiter.

Bis nur noch eine riesen grosse Kiste vor dem Weihnachtsbaum steht. "Und das ist dein Geschenk Summer, von uns allen.

Sofort stürme ich, so schnell es eben geht, zum Geschenk und Knie mich vor die Kiste hin. Meine Knie sind aber so knochig das es schmerzt. "Möchtest du ein Kissen." höre ich Alex besorgte Stimme hinter mir. Ich nicke leicht.

Jedoch bin ich irgendwie gekränkt von der Tatsache das ich mich nicht einmal ohne Schmerzen hinknien kann und Alex wegen mir besorgt ist. Der Moment war doch gerade wunderschön.

Er schiebt mir ein Kiesen zu.

Als ich es langsam bequem hatte begann ich das Geschenk auszupacken.

Ohne das Geschenkpapier ist es nur eine riesige Braune Box. Der ganze Glanz ist weg.

Ich öffne die Kisten und entdecke ein grosses Wirrwarr.

"Du musst es vielleicht mal in Ruhe in deinem Zimmer auspacken und anschauen. Es sind viele Kleinlichkeiten von uns drinnen. Bilder, Schmuck, Kinokarten, Geld, Gutscheine, Kleider, CDs und DVDs und vieles mehr." sagt Mom. Ich schaue strahlend durch die Runde. "Das ist das schönste Chaos welches ich je gesehen habe. Danke!"

Ich umarme jeden. Dad hält mich am längsten im Arm. "Ich hab dich lieb!" flüstert er in mein Ohr. "Ich dich auch!" Eine einzelne Träne kullert mir die Wange runter. Sofort wische ich sie weg.

Den restlichen Abend läuft Musik. Es wird gequatscht, getanzt, getrunken. Es ist einfach wunderschön. Ich bin aber langsam furchtbar Müde. Trotzdem versuche ich so lange wie möglich durchzuhalten. Denn im Moment tanze ich mit Alex zu einem langsamen Lied. Ich blicke ihm tief in die Augen. Seine so wunderschönen Augen.

Wir tanzen noch lange so weiter. Egal ob schnelle oder langsame Musik. Egal ob sich Gäste verabschieden. Egal ob müde oder nicht. Egal ob jetzt schon alle weg sind. Wir tanzen seelenruhig weiter.

Das sind mit Abstand die schönsten Weihnachten die ich je gefeiert habe.

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