Kapitel 37 - Hicksen ist ein Mythos

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Das Kapitel mag ich auch nicht, aber mich versteht eh keiner :D

Mich überkommt das dringende Bedürfnis, mir die Schläfen zu reiben, als ich am Tisch sitze und genau beobachte, wie Jessica sich mir gegenüber setzt. Brandon gesellt sich neben mich und Harry sitzt ihm gegenüber. So sehen also Doppeldates aus. Eigentlich interessant, wäre da nicht die Tatsache, dass geplant war, heute mit Brandon alleine zu sein und mir kotzübel wird, wenn ich Harrys oder Jessicas Visage nur sehe. Ich frage mich, woher sie überhaupt wissen, dass wir hier sind und wie sie auf die gottverdammte Idee gekommen sind, sie könnten uns einfach mal Gesellschaft leisten. Was geht in Jessicas Kopf eigentlich schief? Hat sie den auch mit Socken ausgestopft?

„Was möchtest du trinken?", fragt Brandon mich und lächelt mir beruhigend zu. Er weiß genau, wie ich zu Harry und Jessica stehe, deswegen bin ich froh, dass ich ihn hier noch habe.

„Cola reicht mir", sage ich und lasse meinen Blick über die Speisekarte gleiten, während ich nicht versuche Harry über den Rand der Karte anzusehen. Am liebsten würde ich ihm tötende Blicke zuwerfen, aber nicht mal diese hat er verdient.

„Wie immer also." Brandon hebt seinen Arm und ich sehe zu ihm, werfe ihm ein Lächeln zu. „Aber ich bestelle das Essen. Ich bin mir sicher, es wird dir schmecken."

Einen Seufzer unterdrückend nicke ich und lege die Karte weg. Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn ich mit Brandon alleine bin, damit ich den Moment, in dem er mich so umgarnt, besser auskosten kann, doch selbst jetzt bin ich nicht ganz so wenig enttäuscht.

„Ich hätte gerne zweimal die vierundvierzig mit Zitronenscheiben und ein Wasser. Eine große Cola für me potite Jolie neben mir."

Der Ober nickt und wir alle reichen ihm die Karten. Harry sieht zu Brandon, als auch er dem Ober seine Karte reicht. „Es heißt ma petite Jolie. Zum Glück ist das hier kein französisches Restaurant, hm?"

Ich werfe Harry einen bösen Blick zu, als Brandon sagt: „Wenn interessiert das? Dann habe ich mich eben versprochen."

Harry zuckt lässig mit der Achsel und trotzdem erkenne ich ein leichtes Zucken seiner Mundwinkel. „Ich wollte dich bloß darauf aufmerksam machen."

„Sei doch nicht direkt so gereizt", mischt sich Jessica grinsend ein und rückt näher zu Harry. „Wenn du dich so unfreundlich verhältst, vermittelst du Violet noch falsche Werte und das wollen wir doch nicht. Oder Violet?"

„Keine Sorge", zische ich und würde am liebsten ihren Kopf auf den Tisch knallen. „Versprechen kann sich jeder." Falscher als ihre Wimpern und ihre verdammten Sockentitten kann hier sowieso nichts sein.

„Schön, wie verständnisvoll du gegenüber Brandy bist", sagt Jessica und lehnt ihren Kopf an Harrys Oberarm, der ihn auf den Tisch gestützt hat. „Anscheinend sind Harry und ich nicht mehr das einzige Traumpaar an der Schule."

Ich presse die Lippen aufeinander und sehe zu, wie Harry ihre Nähe zulässt und sie dabei auch noch ansieht. Hoffentlich hat er Make-Upflecken an seinem Hemd, wenn sie fertig damit ist, ihr Gesicht an ihm zu reiben. Es sei ihm gegönnt. Doch wenn die beiden hier so rumflirten können, kann ich das schon lange. Deswegen greife ich nach Brandons Hand, die auf dem Tisch liegt und verkupple unsere Finger ineinander.

„Tut mir ja echt leid für euch", sage ich ironisch und ziehe Brandons Hand provokant zu mir, um mehr Nähe zu ihm aufzubauen. Ich merke ganz genau, wie Harry mich ansieht und hoffe, dass er sieht, wie egal es mir ist, dass er mit Jessica vor mir rumkuschelt. Ich kann all das das auch.

Brandon sieht überrascht zu mir, dann auf unsere Hände. Doch er sagt nichts.

„Das sieht ziemlich schmerzhaft aus", sagt Harry, als er auf meine beiden Hände sieht, die Brandons Hand fest umschließen.

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt