Kapitel 67 - Das Messer im Fußball

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Das Lied oben hab ich beim Schreiben gehört, also falls ihr Lust habt ... :)

Wir begeben uns zu einer Tür, an der Schwarzraum steht und müssen vorher noch alle scharfen Gegenstände dem Securitymann geben, der daneben steht. Benja behält seine Kamera um den Hals und weigert sich strickt, sie abzugeben, auch wenn er weiß, dass er da drin erst Recht keine Fotos machen darf. Und der große Securitymann ist so genervt von klein Benja, dass er es ihm einfach erlaubt. Benja kann ziemlich nervig sein, wenn es um seinen Willen geht.

„Ihr müsst bis zum anderen Ende laufen", gibt uns der Securitymann uns Bescheid und öffnet die Tür. „An den Wänden sind Leitstangen, falls ihr euch verlauft, außerdem habt ihr Glück, im Moment ist niemand drin, also sollte es keine Probleme geben."

„Ausgezeichnet", sagt Benja und stolziert unmittelbar in das tiefe schwarz hinter der Tür.

Charly folgt ihm und ich folge Charly, Harry hinter mir. Als wir alle in dem schwarzen Raum stehen, der noch kurz von der geöffneten Tür beleuchtet wird, schließt der Mann die Tür und alles wird schlagartig düster. Und das so was von düster, man sieht absolut gar nichts mehr, auch nicht die eigene Hand, wenn man sie direkt vor sein Gesicht hält.

„Heilige Scheiße", sagt Charly durch die Dunkelheit und ich höre, dass sie sich vorsichtig von mir entfernt. „Das ist wirklich ziemlich dunkel."

„Ich sehe einfach gar nichts mehr", ertönt nun auch Benjas Stimme, der bereits weiter weg ist. „Au! Ich glaube, ein Tannenbaum hat mich aufgespießt!"

„Und ich glaube, ich halte gerade etwas extrem Menschliches in meiner Hand", sagt Charly.

„Ja, meinen Hintern, Charlotte!"

„Violet", höre ich Harrys Flüstern hinter mir und ich drehe mich um, blicke aber immer noch nur ins Dunkle. Ich kann spüren, dass er dort irgendwo ist, aber ich kann ihn nicht ausmachen. Doch dann höre ich, wie er mir langsam näher kommt. „Verdammt, ich sehe wirklich absolut nichts."

Ich lache leicht, doch dann erwärmt sich mein Körper schlagartig, als ich Harrys Hand an meiner Schulter spüre. Er fährt sachte von meiner Schulter, meinen Arm herunter und dann ergreift er meine Hand, was mein Herz heftig pumpen lässt. Als wäre es vollkommen normal lässt er seine langen Finger zwischen meine gleiten und hält meine Hand fest, ist aber gleichzeitig behutsam.

„Ich will dich nicht verlieren", höre ich ihn leise sagen. „Wenn ich mir so einen Mist schon antue, dann mit dir."

Ich grinse und halte es diesmal nicht zurück, er kann es sowieso nicht sehen und dass meine Augen wahrscheinlich glänzen, sieht er auch nicht. Seine Hand ist warm und fühlt sich in meiner kühleren Hand wunderbar an. Als sollte sie niemand anders halten, außer Harry. „Dann musst du mir aber überall hinfolgen", sage ich und gehe den ersten Schritt Rückwärts, ziehe Harry leicht mit mir.

Seine Stimme ist wieder leiser. „Okay."

Konzentriert drehe ich mich um, halte meinen Arm nach vorne, damit ich ausmachen kann, wenn uns etwas im Weg steht. Das Kribbeln, das ich an meiner Hand spüre, ist unmöglich zu ignorieren, als Harry und ich mit langsamen Schritten durch den Raum laufen. Bei Brandon habe ich so etwas nie gespürt. Ich dachte immer, das, was ich bei ihm gefühlt habe, wenn er mich berührte oder ich ihn, war alles, was mit einem Menschen passieren, wenn man jemanden mag. Anscheinend hat mich mein Körper getäuscht. Jetzt gerade ist das Kribbeln in mir intensiver, als alles, was ich je mit Brandon hatte, auch wenn Harry und ich nur Händchen halten.

Nach ein paar Metern ertasten meine Finger auch schon die erste Statur beziehungsweise das erste Kunstwerke. Es ist fest im Boden, weswegen es unmöglich ist, es umzuwerfen. „Ich spüre einen Kopf", lasse ich Harry wissen, der sich neben mich stellt. „Aus Stein." Ich taste weiter. „Ich glaube, es ist Lincoln oder so."

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt