Kapitel 43 - Seifenoper

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Hey, endlich wieder ein Kapitel! Tut mir echt leid, dass so lange nichts kam, aber ich lag im Krankenhaus :/ Noch dazu kann ich nicht versprechen, dass täglich updates kommen, weil ich mich manchmal noch sehr schlecht fühle ... aber ich hoffe, ich kann täglich für euch schreiben <3

Es wird immer alles anders bleiben, sagte Harry. Er hat Recht. Aber er hat Unrecht. Ich will, dass er recht hat, wirklich, denn auch ich will, dass immer alles anders bleibt, aber während ich die Tür zu meinem Zimmer hinter mir schließe, habe ich das Gefühl, dass ich will, dass wir wieder Freunde sind, aber im nächsten Moment wiederholt sich sein Satz Es wird immer alles anders bleiben in meinem Kopf und dass ich eigentlich mit Brandon zusammen bin und dann bekomme ich das Gefühl, verrückt zu werden.

Der Abend heute hat so viele verschiedene Gedanken und Empfindungen in mir hervorgerufen, die ich gerade nicht zuordnen kann. Ich bin mit Brandon zusammen. Etwas, das mich glücklich machen sollte. Nein, etwas, das mich glücklich macht. Ich war mit Harry bei seinem Vater und habe auch noch seine Mutter beleidigt, worauf er mir sagte, dass wir ab morgen wieder die sein werden, die wir vor vierundzwanzig Stunden noch waren. Feinde. Etwas, das mir egal sein sollte. Nein, etwas, das mir egal ist.

Ich atme tief ein und aus.

Das alles verwirrt mich so sehr, ich kann jetzt nicht alleine damit sein. Es sollte mich nicht belasten oder gar traurig machen, ich sollte einfach bedingungslos glücklich sein, dass ich nun mit Brandon zusammen bin. Doch irgendwie belastet es mich doch, deswegen laufe ich durch den Flur vorbei an Moms Zimmer.

Wahrscheinlich schläft Mom schon, deswegen will ich sie nicht wecken. Sie würde sowieso viel zu viele Fragen stellen und versuchen den Psychiater für mich zu spielen.

Deswegen öffne ich leise die Tür, an der Rosy in rosa Buchstaben steht.

„Rosy?", flüstere ich leise in ihr Zimmer. „Bist du wach?"

Keine Antwort.

"Rosy-Bosy."

Sie brummt unter der Decke auf. „Jetzt schon."

„Kann ich bei dir schlafen?"

Rosy hebt den Kopf und sieht mich verstruppelten Haaren und zerknautschtem Gesicht an. Anscheinend war sie im Tiefschlaf. „Nein, Violet, darfst du nicht. Geh wieder."

„Bitte. Ich will nicht alleine sein."

„Du bist siebzehn."

Ungeduldig tipple ich auf meinen Füßen rum und fühle mich wie ein kleines Kind, das bettelt, um bei ihren Eltern im Bett schlafen zu dürfen, dabei stehe ich einfach nur im Türrahmen meiner achtjährigen Schwester. „Biiitte, Rosy."

Rosy lässt ihren Kopf wieder in ihr Kissen fallen und seufzt genervt. „Na schön. Aber mach die Tür wieder richtig zu."

Ich grinse leicht und schließe die Tür hinter mir. Vorsichtig tappse ich durch das Dunkel und versuche nirgends gegen zu stoßen, obwohl ich genau weiß, dass das in Rosys Zimmer unmöglich ist, denn ihr Zimmer ist stets perfekt aufgeräumt. Als ich an ihrem Bett ankomme, quetsche ich mich hinter Rosy und lege meinen Arm um ihren kleinen Körper, drücke sie kurz an mich, worauf sie aufquickt.

„Violet, ich habe mindestens zwanzig Kuscheltiere in meinem Bett liegen", faucht sie leise und macht mir unter ihrer Bettdecke Platz.

Zu zweit quetschen wir uns nun darunter und ich muss zugeben, dass es früher einfacher war, mit Rosy in einem Bett zu schlafen, denn diese neunzig Zentimeter Breite macht es ganz schön knapp. Aber mir egal. Ich bin froh, dass ich nicht alleine bin.

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt