Kapitel 50 - Risotto-Radicchio-Vino-Rosso

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Ich muss es einfach sagen: Ich mag das kapitel nicht :D

"Am besten verteilen wir uns pärchenweise an den Küchen. Es sollte genug Platz für alle sein", sagt der Koch und deuetet auf die vielen Küchen.

Benja stellt sich mit Hardy an eine Küche und Charly sieht mich von der Seite an, was wohl bedeuten soll, dass ich mit ihr ein Paar bilden soll. Aber um ehrlich zu sein widerstrebt es mir heute, weshalb ich sie unschuldig anlächle und auf Harry hinter mir deute, der sich überall ein wenig interessiert umsieht. Charly verdreht die Augen und geht widerwillig zu einer Frau, die ebenfalls keinen Partner hat.

„Haben sich alle gefunden?", fragt der Koch und ich laufe zu einer der freien Küchen, worauf Harry mir folgt, als wäre es nichts Neues, das wir ein Paar bilden. Dabei ist es gerade das Merkwürdigste, das wir tun könnten.

Als alle nicken, nimmt sich der Koch ein großes Messer. „Sehr schön. Übrigens bin ich Louis. Lassen wir das mit dem Nachnamen und den Höflichkeiten. Das hier ist eine ganz lockere Runde."

Er ist mir sofort sympathisch.

„Wir werden heute Risotto-Radicchio-Vino-Rosso kochen. Ja, das klingt erst mal ziemlich ätzend, aber, glaubt mir, ihr werdet es lieben. Es ist das perfekte Abendessen, falls es mal romantischer werden soll. Und wenn ihr euren Partner damit nicht überzeugt, dann tut es mir leid – macht Schluss. Niemand kann Risotto-Radicchio-Vino-Rosso widerstehen. Vor euch findet ihr schon die ganzen Zutaten und Anleitungen mit den verschiedenen Schritten und Vorgehensweisen."

Harry nimmt sich interessiert den Zettel und sieht darauf. Ich beobachte ihn dabei und hoffe, dass er weiß, was zu tun ist. Ich kann nämlich nichts kochen, was ich nicht aussprechen kann. Ich kann ja nicht mal Nudeln kochen.

„Aber ich möchte euch kurz erklären, wie man mit dem Radicchio umgeht, das ist mir sehr wichtig. Nehmt euch bitte alle den Radicchio", sagt Louis, worauf alle rumkramen, doch ich keinen Plan habe, was das überhaupt ist.

„Okay", sage ich und sehe zu Benja und Hardy, um sicherzugehen, dass ich nicht die Einzige bin, die jetzt schon ins Schwitzen kommt. „Soll ich Radicchio googlen oder-"

„Violet, ich habe es schon längst", unterbricht Harry mich und hält eine lila und weiß farbenes Kohlding in die Höhe. „Mach dir mal keine Gedanken, ich kenne das Gericht."

Ich atme erleichtert aus und sehe wieder nach vorne. „Mein Glück. Du schaukelst das schon."

„Klar, ich schaukel das schon", sagt Harry mit spottendem Unterton.

„Und jetzt", spricht Louis weiter und hält den Kohl ein wenig auseinander. „Riechen wir alle mal ganz kräftig daran."

Der ganze Raum schweigt und sieht Louis perplex zu, wie er erwartungsvoll seine Nase in den Kohl steckt. Er scheint es wirklich ernst zu meinen, weshalb er uns abwartend ansieht. Mit dem Kohl im Gesicht.

Harry dreht sich zu mir und hält mir den Kohl vor die Nase. „Hier. Riech dran."

Ich nehme meinen Kopf ungläubig zurück. „Du spinnst. Ich steck doch nicht meine Nase wie ein Hund in irgendein komisches Kohlteil."

„Aber du sollst es tun", sagt Harry und kommt mir mit dem Kohl wieder vorsichtig näher.

„Ich tue es ganz bestimmt nicht."

„Jetzt sträub dich nicht", sagt er schließlich und drückt mir den Kohl direkt eiskalt ins Gesicht, worauf ich tatsächlich kurz riechen kann wie dieses Ridoch ... io ... riecht.

Ich nehme einen tiefen Atemzug, als er den Kohl wieder zufrieden zurücknimmt und sehe ihn entsetzt an. Er tut mal wieder Dinge, die sonst niemand tun würde. Ist ja vollkommen egal, ob wir das noch essen wollen.

Violet Socks I HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt