Lucy POV
Am Morgen werde ich von den Sonnenstrahlen geweckt, die durch die offenen Gardinen in mein Zimmer fallen. Verschlafen reibe ich mir die Augen und drehe mich auf die andere Seite. Mit einem glücklichen Lächeln betrachte ich meinen Freund, der mit geschlossenen Augen ein und aus atmet. Es ist zwar schon fast ein Jahr her, seit wir zusammen gekommen sind, aber trotzdem spüre ich noch jedes Mal dieses Kribbeln in meiner Magengegend, wenn ich ihn anschaue. Ich kann es einfach nicht glauben, dass ein so toller Mann mit mir zusammen sein will!
Während ich ihm beim Schlafen zuschaue, lasse ich den gestrigen Abend noch einmal im Revue passieren. Gestern war meine Schulabschlussfeier, denn endlich habe ich es geschafft und bin mit der Schule fertig! Zwar weiss ich noch nicht genau, was ich jetzt machen will, aber dass ich nie mehr zur Schule gehen muss, ist alles was zählt!
Obwohl ich Carlo schon vor Monaten von der Abschlussfeier erzählt habe, hat er mir gesagt, dass er nicht kommen könne, weil er im Moment gerade auf Tour ist mit seinem MTV Unplugged Album. Natürlich war ich ziemlich unglücklich darüber, denn ich hätte diesen speziellen Anlass gerne mit meinem Freund gefeiert. Es gab sogar einen Moment, in dem ich überlegt habe, ob ich überhaupt auf die Abschlussfeier gehen soll, oder ob ich einfach zuhause bleiben soll. Meine Freundinnen haben es aber geschafft, mich zu überreden und ehrlich gesagt bin ich ihnen mehr als dankbar, denn es wäre eine Schande gewesen, wenn ich Carlo in Jogginghose und Schlabberpulli die Tür aufgemacht hätte, als er im Anzug und mit einer Rose vor der Tür stand, um mich für die Feier abzuholen. Wie auch schon an Silvester hat er es geschafft, mich zu überraschen. Ich bin ihm gleich um den Hals gefallen und musste Freudentränen zurückhalten, um das Make Up nicht zu verschmieren.
Gemeinsam gingen wir dann zu der Abschlussfeier, wo Fabiana, Steve und Julie nicht schlecht staunten, als ich mit Carlo aufkreuzte, denn dieses Mal waren sie nicht eingeweiht. Wir haben einen tollen Abend verbracht und konnten sogar unseren Klassenlehrer dazu überreden, einen Drink mit uns zu nehmen. Da Carlo aber richtig erschöpft war, gingen wir beide schon gegen Mitternacht nach Hause. Das machte mir nichts aus, denn Carlo und ich hatten uns schon seit fast drei Wochen nicht mehr gesehen. Als wir dann aber bei mir zuhause ankamen, war Carlo so müde, dass er einfach nur noch schlafen wollte. Das hat mich schon irgendwie gewurmt, denn ich habe gehofft, dass wir wenigstens noch ein bisschen reden können oder so. Da ist mir bewusst geworden, dass ich mich wohl daran gewöhnen muss, wenn ich mit Carlo zusammen sein will. Er wird wohl nicht so oft Zeit für mich haben, wie andere Typen für ihre Freundin. Das ist der einzige Nachteil, wenn man Carlos Freundin ist. Aber es war ja klar, dass es seine Nachteile haben muss. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich mir in solchen Momenten einen normalen Freund wünsche. Einen Freund, den ich anrufen kann, wenn es mir nicht gut geht und er dann einfach vorbei kommen kann. Ein Freund den ich nicht nur alle zwei Wochen für einen Tag sehe. Fabiana kann sich echt glücklich schätzen mit Steve.
Ich versuche diese bedrückenden Gedanken zur Seite zu schieben und rede mir ein, dass ich den Moment geniessen soll. Und in diesem Moment liegt Carlo neben mir im Bett und schläft. Dabei sieht er tatsächlich wie ein kleiner Junge aus und am liebsten würde ich mich dichter an ihn kuscheln, aber ich habe Angst, dass er dabei aufwacht und nachdem ich gesehen habe, wie erschöpft er gestern war, will ich ihn heute ausschlafen lassen.
Während ich einfach nur da liege und Carlo beim Schlafen zuschaue, klingelt plötzlich mein Handy. Normalerweise stelle ich es in der Nacht immer auf lautlos, aber gestern muss ich das wohl vergessen haben. Ich drehe mich schnell auf die andere Seite, schnappe mein Handy, welches auf dem Nachttisch liegt und werfe einen Blick auf das Display. Als ich Fabianas Namen lese, stehe ich schnell auf und gehe aus dem Zimmer. Bevor ich die Tür hinter mir schliesse, werfe ich noch einen letzten Blick auf Carlo, der sich stöhnend im Bett hin und her wälzt.
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Was wär das Leben ohne dich? (CRO FF)
Fanfiction(FORTSETZUNG VON: "Ich kann nichts dagegen tun") Wenn das Leben plötzlich kompliziert wird... CRO Fanfiction © - Copyright 2016 - dieggedis143