25. Kapitel

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Lucy POV

Ich sitze wieder am selben Ort wie schon vorher und schaue ungeduldig auf die Uhr. Ich kann es kaum erwarten, bis Carlo endlich hier auftaucht und unser Urlaub richtig starten kann. Ich verziehe mein Gesicht bei dem Gedanken an diesen schrecklichen Fehlstart heute Morgen. Seit Julie über einer Stunde wieder gegangen ist hatte ich genug Zeit um mir alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Dabei habe ich beschlossen, dass ich dieses Drama heute Morgen vergessen will und stattdessen nur noch das Positive sehe. Ich fahre mit meinem Freund für ein paar Tage in den Urlaub!

Erneut werfe ich einen Blick auf die Uhr und stelle fest, dass Carlos Zug in diesem Augenblick unten eintreffen sollte. Aus diesem Grund drehe ich meinen Kopf zu der Rolltreppe, die vom Gleis nach oben führen, direkt zu der Stelle, wo ich eben sitze.

Keine Minute später erblicke ich schon die ersten Personen, die mit der Rolltreppe nach oben fahre. Etwas haben sie alle gemeinsam – sie sind schwer bepackt und offensichtlich in Eile.

Und dann sehe ich ihn. Schwarze, abgetragene Vans, schwarze Jeans, ein zu grosses weisses Viovio-Shirt und eine schwarze Sweatshirt-Jacke, natürlich die Kapuze über den Kopf gezogen um seine braunen, verwuschelten Haare zu verdecken. Am Rücken erkenne ich seinen riesigen, bräunlichen Rucksack, in der rechten Hand seine Reisetasche und in der anderen Hand sein Skateboard, ohne welches er seine Wohnung fast nie verlässt.

Es sieht fast so aus, als hätte er heute Morgen zu wenig Zeit gehabt, um ein richtiges Outfit zusammenzustellen, denn normalerweise trägt er seine Vans nie. Bei dem Gedanken muss ich grinsen.

Sein Blick ist starr auf den Boden gerichtet, als er in meine Richtung läuft. Ich halte es einfach nicht mehr länger aus, stehe auf und gehe ihm entgegen. Kurz bevor ich ihn erreiche blickt er zum ersten Mal auf und entdeckt mich. Als er mein Lächeln sieht verzieht sich sein Mund zu einem fast schon schüchternen grinsen.

„Hast du mich schon erwartet?", fragt er, als er seine Tasche und das Board auf den Boden legt, um mich zu umarmen. Ich nicke und bin froh, ihn endlich wieder in meine Arme schliessen zu können.

Nach ein paar Minuten fällt mir aber wieder ein, dass wir nur wenig Zeit haben, bis das Check-In für unseren Flug schliesst. Deshalb löse ich mich schnell von ihm, greife nach meinem Rollkoffer und sage: „Wir müssen uns beeilen! Komm!"

Ohne auf ihn zu warten laufe ich los zum Check-In Schalter. Carlo hat keine Mühe, mir zu folgen, da seine Beine ohnehin ein ganzes Stück länger sind als meine. Das Check-In können wir zum Glück schnell hinter uns bringen, da es kaum Leute hat. Natürlich hat sich Carlo über das Gewicht von meinem Koffer lustig gemacht und gemeint, dass wir nicht für ein halbes Jahr weg bleiben werden. Dafür habe ich ihm natürlich einen Seitenhieb verpasst.

Bei der Sicherheitskontrolle konnte ich mich dann an ihm rächen und ihn richtig auslachen, als er von diesem Security-Typen herausgenommen wurde, um von Kopf bis Fuss abgetastet zu werden. Das war wohl der strengste Sicherheitsmensch vom ganzen Flughafen, denn er hat Carlo noch immer nicht getraut und hat ihn ein zweites Mal überprüft. Aber das hat ihm noch immer nicht gereicht, denn er holte noch einen Kollegen, der Carlo auch noch überprüfen sollte. Bei diesem Anblick konnte ich mich nicht mehr beherrschen vor Lachen und ich konnte nicht mehr aufhören.

Nachdem auch der Kollege vom Sicherheitsmann Carlo durchsucht hat darf Carlo endlich gehen und kommt mit einem bösen Blick auf mich zu. Das bringt mich nur noch mehr zum Lachen. Dieses Szenario ist einfach zu witzig!

Carlo schnappt sich schnell seinen Rucksack, seine Schuhe und seinen restlichen Besitz aus den Plastikschalen und gesellt sich zu mir. Noch immer wortlos lässt er sich auf die Sitzbank fallen. Ich lache noch immer. Plötzlich kann ich ein verräterisches Zucken um seine Mundwinkel feststellen. Als ich mich frage, was das wohl zu bedeuten hat ist es schon zu spät. Carlo beugt sich zu mir rüber, hält mit einer Hand meine beiden Handgelenke fest und beginnt mich mit der anderen Hand heftig durch zu kitzeln.

Was wär das Leben ohne dich? (CRO FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt