Lucy POV
Sobald ich die Nachricht gelesen habe rufe ich Fabiana an, die sich gleich nach dem zweiten Klingeln meldet. „Lucy?"
„Hey, ich habe gerade deine Nachricht gelesen. Erzähl mir alles!", verlange ich und hoffe, dass ich ihr irgendwie helfen kann. Es ist aber auch nur zu verflixt, dass es in einer Beziehung immer dann zu Problemen kommt, wenn man zusammen ziehen will, oder das eben noch nicht tun will, wie es bei Carlo und mir der Fall ist.
„Also", beginnt Fabiana und seufzt, „du weisst ja, dass Steve und ich eine Wohnung nach der anderen besichtigt haben. Zuerst waren die Wohnungen wirklich kacke, weil sie zu alt waren oder die Lage war dann doch nicht ideal. Und am Anfang habe ich mir auch noch nichts dabei gedacht, denn die meisten müssen mehrere Wohnungen besichtigen, bis sie dann die perfekte Wohnung finden."
Fabiana macht eine kurze Pause und ich frage mich, ob es bei Carlo auch so schwer sein wird, falls wir uns dann einmal dazu entscheiden, zusammen zu ziehen.
„Vor einer Woche begann alles", fährt Fabiana fort. „Wir haben eine richtig schöne Wohnung besichtigt, die eigentlich perfekt wäre, schon fast zu schön, um wahr zu sein. Doch dann habe ich erfahren wie viel sie kostet und ich habe Steve gesagt, dass diese Wohnung zu teuer ist. Und er meinte daraufhin, dass er einen Grossteil der Kosten übernehmen will, weil er ja schon einen Job hat und ich zuerst noch studieren gehe. Ich meinte dann, dass diese Option für mich nicht in Frage kommt, da ich trotzdem die Hälfte der Kosten abdecken möchte und wir uns aus diesem Grund eine andere Wohnung suchen müssen."
Ich höre, wie Fabiana am anderen Ende der Leitung versucht tief ein und aus zu atmen, um sich zu beruhigen. Das bedeutet, dass das eben noch nicht das Highlight war. Ich schlucke und muss betrübt feststellen, dass Carlo und ich nicht die einzigen sind, die mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Einerseits bin ich darüber erleichtert, dass es nicht direkt mit seinem Job zusammenhängt, sondern dass es allen so ergehen kann. Andererseits bin ich auch besorgt darüber, dass wir diese Probleme vielleicht nie loswerden.
Fabiana räuspert sich und fährt dann mit ihrer Erzählung fort: „Steve war dann sehr verärgert und meinte, ich sollte wegen solchen Kleinigkeiten nicht herumzicken. Aber ich konnte ihn zum Glück wieder beruhigen und dazu überreden, dass wir uns noch ein paar andere Wohnungen anschauen, die preislich etwas günstiger sind. Das haben wir dann auch gemacht, aber es war der absolute Horror! Bei jeder Wohnung, die ich mir hätte leisten können, hatte er etwas auszusetzen. Einmal war es, dass es keine Badewanne hat, dann war es ihm nicht recht, dass es keinen Balkon hat und ein anderes Mal fand er die Lage beschissen. Die Wohnungen wären nicht einmal schlecht gewesen, aber es wirkte einfach so, als wollte er mir eins auswischen und deshalb hat er immer herumgemeckert. Wir haben uns dann vor zwei Tagen noch eine Wohnung angeschaut, die er ausgesucht hat, allerdings wollte er mir nicht verraten, wie viel sie kostet. Die Wohnung war fast so perfekt wie die erste, die wir uns angeschaut haben. Leider war der Preis dann wieder dementsprechend hoch. Steve war total begeistert von dieser Wohnung und wollte schon fast den Mietvertrag unterschreiben. Da bin ich total ausgerastet und habe ihm deutlich meine Meinung gesagt und dass ich es halt nicht okay finde, dass er nicht ein bisschen auf mich eingehen kann, wegen dem Preis. Du verstehst doch bestimmt, dass es mir nicht Recht ist, wenn er die ganze Wohnung bezahlt, nur weil ich es mir nicht leisten kann!"
„Ja klar, das ist total verständlich! Genau solche Probleme habe ich ja mit Carlo auch die ganze Zeit", pflichte ich Fabiana bei.
„Steve wollte das nicht verstehen und hat mich dann angeschrien und meinte, dass ich nicht so wählerisch sein soll, weil wir sonst nie eine Wohnung finden. Ich und wählerisch?! Das einzige worauf ich achten wollte war der Preis! Er war derjenige, der bei den günstigeren Wohnungen alles kritisiert hat! Nach diesem Streit sind wir dann getrennt nach Hause gefahren. Er zu seinen Eltern und ich zu meinen. Seitdem haben wir nicht mehr mit einander gesprochen", beendet Fabiana ihre Schilderung ziemlich aufgebracht.
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Was wär das Leben ohne dich? (CRO FF)
Fanfiction(FORTSETZUNG VON: "Ich kann nichts dagegen tun") Wenn das Leben plötzlich kompliziert wird... CRO Fanfiction © - Copyright 2016 - dieggedis143