"Und wie kommt ihr an Hakon!?"
Tess schaute John groß an. Was sollte sie darauf antworten?
("Ja heyy. Das ist ne' lustige Geschichte... Also da war so ein verrückter Typ mit geschmolzenem Gesicht, der dachte, uns umbringen zu müssen. Es gab einen epischen Kampf auf Leben und Tod und im Endeffekt hab ich dann dafür gesorgt, dass er den Löffel abgibt. Allerdings war er noch so nett, uns seinen Hund hier und eine Taschenlampe zu schenken! Er liegt jetzt übrigens nur knapp 30 Meter von hier entfernt hinter dieser Metalltür da. Kannst dich ja selbst überzeugen gehen, aber die Tür geht nicht auf. Hab ich schon versucht. Mit einer Schaufel! Wobei ich mir dann auch noch die Hand aufgefetzt hab. Und ja, ich lüge nicht.")
Nein, so konnte sie es wahrscheinlich nicht sagen. Er würde es bestimmt nicht so ganz glauben wollen, hatte sie das Gefühl."Ja ähm... Er ist uns zugelaufen.
Und woher kennst du ihn?", flüsterte sie deshalb, ihre sie groß anschauende Schwester ignorierend.
Gespannt warteten beide, was John ihnen gleich erzählen würde.
"Ich kannte sein Herrchen. Er war mal in unserer Gang hier. War nicht der netteste Mensch und sah zugeben auch ein bisschen verstörend aus. Eines Tages ist er dann einfach verschwunden. Mit Hakon. Wir haben ihn gesucht, aber nie wieder gefunden. Und jetzt kommt ihr an, mit seinem Hund", er betrachtete sie kurz, aber als keine Antwort mehr kam, meinte er: "Ihr müsst hier raus! Wenn euch jemand findet, seid ihr tot." Nach kurzem Zögern und ängstlichen Blicken der Schwestern fügte er noch hinzu: "Ich könnte euch helfen."
"Was, wirklich? Das wäre soo wunderbar! Aber wie willst du das machen?" flüsterte Tess aufgeregt.
"Ihr müsstet noch ein bisschen warten. Ich würde euch Bescheid geben, wenn alle hier schlafen. Dann wecke ich einfach nicht den Nächsten zur Wache auf und hole euch ab. Dann muss es aber auch schnell und vor allem leise gehen! Was sagt ihr?"
"Jaa!", kam es wie aus einem Mund geschossen.
"Gut. Dann bis später." Damit schlenderte John wieder seelenruhig zurück zu seinem Platz, als wäre nichts gewesen.Das Warten stellte sich als wirklich langweilige Sache heraus. Gott sei Dank dauerte es nicht allzu lange, bis alle Männer eingeschlafen waren.
Tess war in Gedanken schon wieder bei Josh und Daven, da kam John schon angelaufen, um sie abzuholen. Leise weckte Virgie den schlafenden Hakon und redete auf ihn ein, damit er ruhig blieb. Dann traten sie mit dem Rucksack bepackt und Hakon im Schlepptau aus der schützenden Dunkelheit hervor. Sie folgten John in Richtung Ausgang. Jetzt gab es kein zurück mehr!
Aufgeregt wie Virgie war, wäre sie fast über einen am Boden ausgestreckten Arm gestolpert. Scharf zog sie die Luft ein und fing sich gerade noch ab. Zwischen herumliegenden Männern tänzelnd, um ja keinen zu berühren, erreichten sie irgendwie wirklich den versteckten Ausgang.
"Danke John! Danke, allein hätten wir's wahrscheinlich nicht geschafft. Wir hätten es bestimmt noch nicht mal versucht, vor Panik", strahlte Tess, die es kaum glauben konnte.
"Klar. In dieser Zeit muss man sich einfach gegenseitig helfen um nicht auszusterben", meinte er schief grinsend. Tess fiel sofort auf, dass er genau so dachte wie sie.
"Okay, ich muss wieder rein." Damit nickte er und verschwand wieder in der drehbaren Wand. Sie waren allein.
"Wir haben's geschafft!", freute sich Virgie. "Noch sind wir nicht in unserer Ruine. Los, ich will hier schnell raus!"
Sie kletterten hinauf, drückten den Gulli auf und wurden von strahlendem Sonneschein und kaltem Schnee am Boden begrüßt.
"So, jetzt schnell zu den Jungs! Hoffentlich sind wir nicht zu spät..."
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In The End
Science FictionDurch den 3. Weltkrieg wurde die Welt völlig zerstört. Es kamen Atomwaffen zum Einsatz, doch nun, 25 Tage und einige Erfahrungen später, kämpfen die wenigen Überlebenden in einer völlig zerfallenenen Welt ums.... Überleben... Erzählt wird die Gesc...