Tess war über 'ihrem neuen Tagebuch' eingeschlafen und zuckte deswegen erschrocken zusammen, als sie eine schlabbernde Zunge auf ihrer Hand spürte. Hakon. Der ließ einen aber auch echt nie in Ruhe.
Als Tess einen flüchtigen Blick nach draußen warf, fiel ihr auf, dass gerade die Sonne aufging. Und das sah wirklich großartig aus. Die ersten Sonnenstrahlen, die sich hinter den grauen, großen Häusern hervor gekämpft hatten tauchten alles in ein warmes Licht und ließen den makellosen Schnee glitzern.
Als sie sich von diesem glanzvollen Anblick gelöst hatte, erschien ihr ihre Ruine nur noch trübseliger."Haben wir eigentlich noch genug Essensvorräte?"
"... Bestimmt. Mach dir doch darüber mal keinen Kopf. Hast du was dagegen, wenn ich mir das hier mal weiter durchlese?" Tess hielt das kleine Buch hoch und suchte die letzte Seite. Dann las sie :
...Tagebucheintrag:
Ich steuerte zielstrebig auf den einzigen Fahrstuhl den es hier gab zu und fuhr drei Stockwerke tiefer.
Komisch eigentlich, dass wir uns oben schon immer umziehen müssen. Aber es dürfen nun mal keine Viren oder Schmutzteilchen mit ins Labor, das verstehe ich natürlich.
Als ich endlich vor meinem Laborraum angekommen war, war ich schon wieder völlig aufgeregt. Wie sollte es da erst den Testobjekten gehen?
Schon beim Eintreten in meinen Laborraum bemerkte man diese ganz spezielle Aura, hier passierte etwas Wichtiges.
Diese riesige Halle war ein gigantisches Chemielabor. Hier wird seit geraumer Zeit von den besten Wissenschaftlern und Chemikern versucht, aus künstlichen Eiweiß Fleisch und andere Lebensmittel chemisch herzustellen. Damit soll die sich anbahnende, riesige Hungerskrise verhindert oder zumindest stark abgeschwächt werden.
Denn das sie kommen wird ist jedem bewusst. In armen Ländern ging der Kampf um die lebensnotwendigen Ressourcen schon viel früher los, aber es wurde ignoriert. Solange es den Menschen nicht speziell selbst betraf, schaute er weg. Aber inzwischen gehen uns allen die Möglichkeiten aus. Es breitete sich aus. Das saubere Trinkwasser wird stetig immer knapper und viele verschiedene Tierarten sterben. Das liegt an der Zerstörung ihrer Lebensräume, sowie Vergiftung ihrer Nahrung durch Medikamente und Chemikalien.
Die große Hitzewelle hatte zusätzlich einen großen Ernteverlust zur Folge, kurz, es wird knapp mit ausreichend Versorgung für die Menschen.Ich steuerte auf die große Tafel an der Wand zu, sie ist beschrieben mit vielen, vielen schwierigen Formeln. Trotzdem fiel mir sofort eine Kleine in der linken Ecke auf, denn sie war neu. Hatte mein Kollege es also doch noch geschafft.
Ich betrachtete die Formel und konnte nur den Kopf schütteln. Wie war er denn bitte darauf gekommen!?
Die einfache Zentriewinkelverschiebung mit Rücksichtnahme auf die daraus resultierenden Ergebnisse für pi waren so einfach wie genial.
Wär ich auch drauf gekommen...Jetzt war ich natürlich neugierig auf die neusten Ergebnisse. Als ich letztens hier unten war, haben sie gerade versucht graue, geschmacklose und unförmige Pampe in Brotform zu pressen.
Als ich jetzt bei den großen laut rumohrenden Trichtern ankam, die für die Herstellung verantwortlich waren, sah ich immer noch viel graue Pampe. Aber in Brotform. Na prima. Da bekam ich ja direkt Hunger.
Noch sah das alles nicht wirklich gesund und verdaulich aus, aber bald würde die Menschheit sich nur noch von grauer (dann eventuell schon farbiger) Pampe in Brotform ernähren. Das ist die Revolution!Bin wirklich gespannt was da mal rauskommt...
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In The End
Science FictionDurch den 3. Weltkrieg wurde die Welt völlig zerstört. Es kamen Atomwaffen zum Einsatz, doch nun, 25 Tage und einige Erfahrungen später, kämpfen die wenigen Überlebenden in einer völlig zerfallenenen Welt ums.... Überleben... Erzählt wird die Gesc...