Kapitel 11

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Sie hatten also beschlossen, diese Leiter zu nutzen, um endlich der Ruine dieses Hauses zu entkommen. Natürlich würden sie auch Hakon mitnehmen. Irgendwie müssten sie auch versuchen, seinen eigentlichen Besitzer 'auszugraben'. Doch darum konnten sie sich später kümmern, jetzt mussten sie hier raus!
"Komm Hakon. Rein mit dir in den Rucksack! " Tess hatte sich hingehockt, ihren riesigen Seemannsrucksack abgenommen und geöffnet.
Vorher hatte sie alle Lebensmittel, Seile und was sonst noch so drin war ausgepackt.
Die Sachen würde sie gleich noch holen, allerdings passte das nicht alles mit Hakon zusammen hinein...
Nun sollte Hakon hineinhüpfen, denn sie hatten keine andere Chance, den Hund nach oben zu bekommen. 'Grrrrrrr!' Das war die Antwort. Er bewegte sich kein Stückchen." Du musst netter mit ihm umgehen. Stimmt's, mein Großer? " Virgie, die sich richtig mit ihm angefreundet hatte, wuschelte auf Hakons Kopf rum. Der genoss es." So, jetzt sei ein braver Hund und steig in den Rucksack. " Wiederstrebend tappte er schließlich doch in Richtung seines Transportmittels. Als er sich endlich bequemt hatte einzusteigen, zog Tess, so weit wie möglich, den Reißverschluss hoch. Dann guckte nur noch ein kleines Fellbüschel und ab und an eine neugierige Hundenase oben heraus.
Jetzt musste Tess diesen riesigen und schweren Rucksack nur noch fünf Meter an einer glitschigen, alten Stahlleiter hochwuchten. *Also praktisch ein Kinderspiel.... *
Schon beim Aufsetzen gab es erste Probleme, er war einfach zu schwer, Tess wäre beinnahe nach hinten umgekippt. "Geht's?" Erkundigte sich Virgie. "Muss ja. Wenn nur dieser Hund nicht so rumstrampeln würde! Ok, du kletterst vor." Also streckte sich Virgie, griff nach der ersten Sprosse und zog sich hoch. Als sie die ersten paar Stufen genommen hatte, begann auch Tess mit dem Klettern. Es war verdammt anstrengend! Der Stahl war rau, rostig und glitschig. Hakon schien in seinem Rucksack Turnübungen zu machen, der ganze Rucksack zog nach unten. Schon nach vier Stufen war Tess außer Atem. Aber sie kletterte tapfer weiter. Virgie war inzwischen oben angekommen. "Das ist ein Gulli! Soll ich ihn aufdrücken?" "Ja, versuche es... Japs, du schaffst das! " Also drückte Virgie an dem Gullideckel, sich irgendwie mit den Beinen an der Leiter festklammernd." Geht nicht! Er geht einfach nicht auf!! Bestimmt zugefroren oder so..." Tess stand inzwischen unter ihrer Schwester. "Es muss gehen! Probier's noch mal!" Virgie gab sich wirklich Mühe. Die Kälte des Eisens brannte in ihren Fingern.
Es quitschte.
Davon ermutigt drückte sie mit ihrem gesamten Körpergewicht dagegen.
Dann, endlich, hob sich der Deckel ein Stückchen. Kalter Wind schlug ihr entgegen. "Ich habs!" Damit schob sie ihn beiseite und kletterte ganz hinaus. Damit konnte auch Tess endlich weiterklettern. An der offenen Luke musste sie erst mal verschnaufen. Sie atmete kleine Wolken aus, es war sooo kalt! Irgendwie hiefte sich Tess dann doch noch aus dem Loch raus. Als erstes nahm sie den Rucksack ab, 'puh! Schon besser!' Virgie ließ auch gleich Hakon heraus. Der sah sehr verstrubbelt aus.
"Ich muss noch mal runter, die Vorräte holen. " " Okay, ich kann ja schon mal die Gegend erkunden...? " Fragte Virgie." Bleib lieber hier, ich beeile mich auch. " Damit verschwand Tess wieder mit dem Rucksack im Loch.
Ein erster zaghafter Sonnenstrahl durchbrach die Finsternis. Der Tag würde bald wieder anbrechen.
Dann mussten sie sich der Geisterstadt stellen... Virgie schauderte bei dem Gedanken. Man erzählte sich Seltsames über die verlassenen Städte...
Doch Hakon riss sie aus ihren trüben Gedanken, indem er sie zärtlich anstubste. "Wird schon schief gehen!"

In The EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt