Vergangenheit

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1. Tagebucheintrag:

Heute war es wieder verdammt heiß draußen! Dieser Sommer ist aber auch extrem...
Das Radio nervt schon wieder mit Berichten über große Hungersnot in Afrika. Das geht schon Jahre so, seit Jahren sterben deshalb Menschen und noch wurde keine Lösung gefunden...
Jedenfalls war voller Betrieb auf den Straßen, mit dem typischen Stadt-Smog und ich wäre fast zu spät gekommen.
Das wäre wirklich das Schlimmste, was mir passieren könnte! Immerhin bin ich verdammt stolz auf meinen neuen Job in der anderen Abteilung.
Das schafft nicht Jeder!

....

Das Labor war wirklich modern eingerichtet: Neuste Technik, militärische Sicherung, Wohnungen für die Angestellten, eine eigene Stromversorgung und - das gefällt mir am Besten - Klimaanlagen!

Morgen werde ich jedenfalls mit den Experimenten beginnen. Vorbereitet ist schon alles, ich bin wirklich gespannt!
Den Testobjekten geht es soweit gut, vor allem die große Anzahl hat mich überrascht - positiv natürlich!

Ich habe jedenfalls ein gutes Gefühl - was soll schon schief gehen!?

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Tess hatte den ersten Eintrag gerade fertig gelesen, da wurde sie von Virgie abgelenkt.
"Tess! Daven, er fiebert immer noch sehr stark. Sollen wir ihm die nächste Dosis geben? Immerhin wird es schon wieder dunkel, er hatte also eine längere Pause...?"
Tess stimmte zu und so bekam er die nächste Dröhnung. Außerdem holte Virgie etwas Schnee von draußen in einer kleinen Schüssel. Damit konnten sie ihn ein bisschen abkühlen, denn er war wirklich mehr als warm.
Dann teilte Tess die nächste Ration an Lebensmitteln auf, es gab wieder mal Dosenfutter- wie abwechslungsreich...!

Schließlich wollte Tess dann aber mehr über Josh erfahren und dabei konnte ihr nur sein Tagebuch helfen.
Sie warf ihrer Schwester einen Seitenblick zu, sie schlief schon wieder. Das war nicht gut, Tess hatte sowieso das Gefühl, dass Virgie in letzter Zeit etwas schwächer wurde.
Wieder ein Problem. Aber das konnte sie jetzt in diesem Moment auch nicht ändern, deshalb beschloss sie weiter zu lesen.
Sie lehnte sich an die kalte Betonmauer, schlug das kleine Buch auf und begann wieder zu lesen...

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Mein erster Arbeitstag im Labor:

Heute war es also soweit, die Experimente konnten beginnen.
Ich fuhr extra früh los, was Daven zu ärgern schien. Er meint ja sowieso, dass ich ihm in letzter Zeit aus dem Weg gehen würde, was so direkt aber nicht stimmt.
Natürlich sehen wir uns nicht mehr so oft und unterhalten uns dementsprechend auch weniger, was schade ist. Aber es ist für einen guten Zweck, für meine Arbeit und die ist wirklich wichtig!

Ich kam also am grauen , unscheinbaren Flachbau an, in dem ich meine nächsten Monate mit viel Arbeit verbringen würde.
Das Auto stellte ich davor auf dem Parkplatz ab und lief mit meiner Aktentasche in der Hand zum Eingang. Dort begrüßte mich ein bewaffneter Soldat, ich erkannte ihn dann als älteren Kollegen. Trotzdem kontrollierte er meinen Ausweis, wie immer, denn das war hier, in diesen höchst gesichterten Gebäude Standard.
"Na Ben, alles wird gut mit deiner Frau? Hab gehört, dass sie krank sei", fragte ich, nur der Höflichkeit wegen.
Er bejahte und ließ mich dann hinein.

Jetzt erst begann der spannende Teil: Der Flachbau war nämlich nur Tarnung, das wirkliche Hauptgebäude mit all seinen Laboren lag unter der Erde. Da konnte es niemand sehen und bisher hätte niemand darauf getippt, dass es hier eine unterirdische, wissenschaftliche Anlage gab.
Das sollte auch so bleiben.

Ich ging die eintönigen Linoliumböden entlang, alles war still, meine Schritte wurden vom Boden geschluckt. Kein Geräusch war zu hören, war ich etwa der Erste?
Am Ende des langen Ganges öffnete ich eine bestimmte Tür, die aussah, wie alle anderen auch, weiß, hoch und sauber.
Es war ein Umkleideraum. Hier zog ich meine normalen Tagesklamotten aus und schlüpfte in einen weißen, langen Laborkittel, weiße Bio- Sandalen und weiße Gummihandschuhe.
Eine klobige, ebenfalls weiße Schutzbrille für Experimente machte das Bild eines überarbeiteten Chemikers perfekt. Dabei hatte ich noch nicht mal angefangen.

Aber das würde sich ja gleich ändern...

In The EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt