Verdächtigungen:
Es passiert Etwas. Ich merke es. Als ich gestern nach meiner kleinen Pause die offene Tür bemerkte, hatte ich mir noch nicht allzu große Sorgen gemacht. War halt ein Schusselfehler von mir gewesen. Auch als mein Laborkittel plötzlich etwas unordentlicher als sonst an seinem Haken hing, ignorierte ich dies.
Vielleicht hatte ich ihn ja wirklich nicht richtig aufgehangen.
Aber nun gehen mir langsam die Erklärungen aus... Ich habe heute früh das beängstigende Gefühl gehabt, beobachtet zu werden.
Leider kam mir auch sofort eine Person in den Sinn, die ich für all das verantwortlich machen könnte.
Der Neue. Seit ein paar Tagen haben wir einen ganz neuen Mitarbeiter, der uns bei unserer Arbeit unterstützten soll. Allerdings hat auch dieser neue Mitarbeiter nicht das Recht, die streng geheimen Forschungseinrichtungen zu bestaunen wie eine interessante Museumsausstellung. Denn dafür waren sie ja nun mal streng geheim!
...
Als ich dann heute an den Drucker im Gemeinschaftsraum musste, stand davor aber schon jemand. Was für ein Wunder- es war wieder der Neue. Ich habe mich erkundigt, er heißt Mark.
Als Mark mich sah, schnappte er sich seine Mappe mit kopierten Blättern, nickte mir kurz zu und huschte an mir vorbei aus dem Raum.
Ich schaute ihm hinterher, aber was sollte ich schon machen?! Ich konnte ihm schlecht die Mappe aus dem Arm reißen und ihn böse anfunkeln. Na gut, böse anfunkeln konnte ich ihn schon...
Plötzlich hatte ich eine Idee. Da mich Mark auszuspionieren schien, werde ich ihn einfach nicht mehr in meiner Nähe dulden. Ich werde ihn überhaupt nicht mehr dulden. Ich werde ihn versetzen müssen... Eine andere, handfeste Lösung fiel mir nicht ein.
Also schrieb ich, natürlich unter einem guten Vorwand, die Umsetzung. Darin meinte ich, dass Mark ein guter und zuverlässiger Arbeiter sei (pfff... zuverlässig im Leute stalken!), wir aber unglücklicher Weise (wenn er wüsste...) keine Arbeiter mehr benötigen. Deshalb (und natürlich nur deshalb) müsse ich ihn nach außerhalb, in eine andere unserer Einrichtungen versetzen.
Glücklich über diese gute Lösung verließ ich für diesen Tag mein Labor. Ich überzeugte mich allerdings vorher, dass ich wirklich abgeschlossen hatte. Hatte ich.Am nächsten Morgen war kein Mark mehr zu sehen. Er hatte wortlos seine Sachen gepackt und arbeitete heute schon außerhalb. Problem gelöst!
Gut gelaunt holte ich meine Handschuhe. Dabei sah ich das verstaubte Radio aus seiner Ecke hervorlugen. Ich hatte auch schon lange keine Musik mehr gehört. Kurz überlegte ich, dann schaltete ich es ein. Nachrichten. Es ging wieder mal um eine weitere Hungerskrise in Afrika. Diese hatte einen neuen Krieg um die wenigen Lebensmittel zur Folge. Wieder mal.
Deprimiert von diesen Neuigkeiten wollte ich schon wieder ausschalten, als mir eine aufgeregt klingende Moderatorin ins Ohr schrie: „Jetzt noch nicht ausschalten!!"
Meine Hand zuckte zurück. Wenn jetzt nicht wichtige, spannende, weltverändernde Nachrichten kamen, dann stand diese Frau unter Drogen...
Sie berichtete: „Von einer zuverlässigen Quelle wurde uns gerade bestätigt, dass Forscher endlich eine zufriedenstellende und endgültige Lösung für die Lebensmittelknappheit gefunden haben!"
WAS?! Hatte jemand an dem selben Projekt geforscht wie wir und vor uns eine Lösung gefunden!?
„Eine geheime Forschungsanlage, ganz in unserer Nähe, ist es wirklich gelungen, chemische Lebensmittel herzustellen. Darunter sei nahrhaftes Brot oder Fleisch, alles getestet und zufriedenstellend."
Ich war sauer. Ich kochte! Ich wollte irgendwas zerschlagen!!
Stattdessen atmete ich tiiief ein und wieder tiiief aus.
Da bemühte man sich monatelang so etwas Wichtiges geheim zu halten und dann erfuhr man es zufällig durch's Radio. Denn an den Zufall, dass einer anderen Station all das auch gelungen war, glaubte ich nicht.
Ich drückte den Schalter am Radio etwas fester als nötig und die Moderatorin verstummte endlich.Wütend stapfte ich zu meinem Büro. MARK!! Das konnte nur er gewesen sein, als Racheakt sozusagen.
Als ich die Labortür aufschloss wurde ich von einem zerbrochenem Reagenzglas begrüßt. Weiter hinten war ein Bücherstapel umgekippt.
Das war vorhin aber noch nicht so...!!
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In The End
Science FictionDurch den 3. Weltkrieg wurde die Welt völlig zerstört. Es kamen Atomwaffen zum Einsatz, doch nun, 25 Tage und einige Erfahrungen später, kämpfen die wenigen Überlebenden in einer völlig zerfallenenen Welt ums.... Überleben... Erzählt wird die Gesc...