-8- "Das ist meine Aufgabe."

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Die Zeremonie der Abschlussschüler begann. Bonnie Bennett, Matt Donovan, Caroline Forbes, Elena Gilbert, Tyler Lockwood und Stefan Salvatore. Den Rest kannte ich nicht. Stefan sah mich an und lächelte. Er war wahrscheinlich froh, dass ich gekommen bin. Dass ich wieder hier war. Und jetzt warteten auch neue Probleme auf mich.

Allisons Tod war darunter vielleicht das geringste Übel. Wie es wohl sein würde, wenn ich wieder auf Klaus traf? Vergessen hatte er mich nicht, da war ich mir sicher. Ob er dann schon von mir und Kol wusste? Dass ich ihn eigentlich nur benutzt hatte um an ihn ran zu kommen? Er würde mich töten wollen. Langsam. So damit ich viel Leid erfahren würde.

Ich hatte Angst, aber man sollte sich doch seinen Ängsten stellen, nicht wahr? Die Reden der Abschlussschüler rauschten an mir vorbei. Immer wieder musste ich an Kol denken. Und an Klaus. Doch ich war nicht wieder hergekommen, um Angst zu haben. Das musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen.

„Herzlich Glückwunsch zum... zu einem weiteren Schulabschluss, Bruderherz." (Ich) Er grinste und legte den Arm um mich. „War das nun so schlimm zu bleiben?" (Stefan) Ich schüttelte den Kopf. „Leute! Diesen Moment will ich nie wieder vergessen, also: Foto!" (Caroline) Sie streckte ihr Handy heraus und wir alle lächelten in die Kamera.

„Wie lange ich einfach auf diesen Moment gewartet habe." (Matt) Abseits der Menge fand ich plötzlich ein bekanntes Gesicht. Kol. „Entschuldigt mich bitte. Ich komme gleich wieder." (Ich) Ich befreite mich also aus Stefans Arm und lief los.

Als ich bei Kol ankam, stellte ich sicher, dass niemand den ich kannte uns beobachten konnte. „Was machst du hier?" (Ich) „Ich sollte dich doch begleiten." (Kol) Ich zog eine Augenbraue hoch. Anstatt irgendwas zu sagen, küsste er mich einfach. „Lass uns abhauen, Felizitas." (Kol) Er nahm meine Hand und lief los. „Was hast du vor?" (Ich) „Komm." (Kol)

Wir liefen eine Weile bis wir im Wald ankamen. Beim alten Salvatore-Anwesen. „Sie sind eine wundervolle Begleitung, my Lady." (Kol) „Das kann ich nur zurückgeben, Prince Charming." (Ich) Ich fing an zu lachen. Wie sehr hatte ich solche unbeschwerten Momente vermisst. Vor allem mit ihm.

Er führte mich in eine Grube. Der Keller des alten Salvatore-Anwesens. Kaum zu glauben, dass dieser überhaupt noch existierte. Er küsste mich und drückte mich mit einer Wucht gegen die Wand. Plötzlich nahm er mir meinen Ring ab und schloss die Tür hinter sich. Er hatte mich alleine in diesem Raum gelassen?

„Kol!" schrie ich. „Kol!" Immer und immer wieder. Er öffnete kurz die Tür. „Es ist nur zu deinem Besten, my Lady. Ich tue das für uns." (Kol) Dann verschwand er aus der Grube. Ich wollte ihm nach, doch das Sonnenlicht machte mir einen Strich durch die Rechnung. Meine Haut fing an sich rot zu färben. Blutrot. Und durch meinen ganzen Körper durchzog sich ein Schmerz. Ein Schrei entfuhr mir und blitzschnell verzog ich mich wieder in die Grube. Hinter die Tür, um genau zu sein.

Hab ich ja wieder toll hingekriegt. Erreichen konnte ich hier auch niemanden, denn mein Handy hatte Damon in seiner Anzugjacke. Ich legte meinen Kopf in meine Hände. Wie konnte ich nur so blöd sein?! Ich hätte wissen müssen, dass Kol wieder auf so eine blöde Idee kommt.

Es ist nur zu deinem Besten, blah blah. Vor was wollte er mich bitte schützen? Ich denke, dass ich gezeigt habe, dass ich auch gut auf mich alleine aufpassen konnte. Es blieb mir also nur eins übrig: zu warten, bis die Nacht einbrach.

Als die Dämmerung einbrach, hörte ich plötzlich jemanden reden. „Und wo denkst du ist diese blöde Grube?" (Matt) „Keine Ahnung. Aber wir müssen sie finden." (Jeremy) Ich öffnete die Tür. Die Sonne schien mich wieder an. Verdammt. „Matt! Jeremy!" (Ich) Dann versteckte ich mich wieder hinter der Tür.

„Scheiße!" (Jeremy) Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis die beiden kamen und die Tür aufrissen. Das Sonnenlicht schien mich wieder an. Natürlich versteckte ich mich wieder in einer dunkeln Ecke. „Macht die Tür zu, verdammt!" (Ich) Sie schlossen die Tür und sahen mich geschockt an. „Wo ist dein Ring?" (Matt) „Kol hat ihn." (Ich)

„Die eigentliche Frage ist: Warum bist du hier?" (Jeremy) Ich ging auf die beiden zu. „Das gleiche kann ich dich fragen. Du solltest eigentlich tot sein." (Ich) „Komm Felizitas." (Jeremy) „Gut. Weil ich Idiot Kol gefolgt bin. Er wollte abhauen. Mit mir zusammen. Dann waren hier und er hat mir den Ring abgenommen und ist weggegangen. Es sei nur zu meinem Besten." (Ich) Jeremy schüttelte den Kopf. Matt gab mir sein Handy, um Damon oder Stefan zu erreichen.

„Matt?! Habt ihr sie gefunden?" (Stefan) „Ja." (Ich) Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Nur zu gerne hätte ich sein erleichtertes Gesicht gesehen. „Flizzy, seid ihr schon auf dem Weg?" (Stefan) „Nein. Hör mir gut zu. Ihr müsst Kol finden. Er hat meinen Tageslichtring. Aber bringt ihn nicht um. Das ist meine Aufgabe." (Ich) Dann legte ich auf und gab Matt sein Handy wieder.

Jeremy verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich an. „Die große Liebe töten, also?" (Jeremy) Ich seufzte. Wusste jetzt ernsthaft jeder davon? „Das geht dich ein Scheiß an!" (Ich) Er fing an zu grinsen. Idiot.

Das Warten darauf, dass die Sonne unterging verbrachte ich damit auf und ab zu gehen. Für Außenstehende sah das definitiv nervös aus. Ich war es aber nicht. Ich war sauer. Auf mich. Auf Kol. Ich hätte alles zertrümmern können.

In dem Moment als man die Sonne nicht mehr sah, lief ich raus. Weit weg. Zurück in die Innenstadt von Mystic Falls, um vor allem Kol zu finden. Und wie der Zufall es so wollte, traf ich als erstes Damon. „Gib mir mein Handy!" (Ich) Er holte das Handy aus seiner Jacke und drückte es mir in die Hand.

„Findest du nicht, dass du ein wenig überreagierst?" (Damon) „Halt die Fresse! Wo ist Kol?" (Ich) „Ich weiß es nicht." (Damon) Und mit einem Mal verschwand er. Wollt ihr mich eigentlich alle verarschen?!

Ich atmete einmal tief durch und konzentrierte mich auf die Geräusche. Mein Instinkt hatte mich bisher immer zu Kol gebracht. Das musste jetzt auch funktionieren. „Elena. Das Tot-Sein hat mir wirklich viel gebracht. Ich habe dich immer beobachtet." (Kol) Arschloch.

Mit einem Ruck rannte ich los. Die Stimme brachte mich wieder in den Wald. Wie witzig. Ich versteckte mich also hinter einem Baum und beobachtete die beiden. „Ich habe mir gewünscht, dass du leidest." (Kol) Er packte sie an der Kehle und zog sie zu ihm hoch. Erst jetzt sah ich, dass ihr ganzes Gesicht blutverschmiert ist. „Und Felizitas hat mir dabei sehr geholfen." (Kol)

Zwischen den beiden war ein kurzer Moment der Stille. „Töte mich. Komm schon, Kol." (Elena) Was? Sicherlich nicht! „Das wünscht du dir vielleicht, Darling." (Kol) Er stieß sie von sich weg. Sie fiel unsanft auf den Boden und ließ einen schmerzerfüllten Seufzer los.

Plötzlich drehte Kol sich um und wehrte einen Holzpfahl ab. „Wie oft soll ich dich noch töten, Kol?" (Jeremy) Verdammt! Stiehl mir nicht meinen Auftritt, kleiner Gilbert! „Jeremy Gilbert. Hat dir denn keiner gesagt, dass wenn du mich tötest, du dir so dein eigenes kleines Grab schaufelst? Felizitas wird dich töten wollen." (Kol) Ach ja?

Dann sprang ich aus meinem Versteck hervor. „Ich denke nicht." (Ich) Er zog eine Augenbraue hoch. Noch nie war ich so angewidert von ihm gewesen wie jetzt. „Was denkst du dir denn dabei mich einfach in dieser Grube zu lassen? Ohne Tageslichtring!" (Ich) Meine Umwelt blendete ich aus. In diesem Moment gab es nur noch Kol und mich.

„Ich habe dir gesagt, dass das nur zu deinem besten ist." (Kol) „Ach ja? Denkst du irgendjemand von diesen Leuten hier wird mich umbringen? Du hast dir das versaut. Nicht ich." (Ich) Er kam einen Schritt auf mich zu und strich mir über die Wange. „Du liebst mich, Felizitas. Du wirst mich nicht töten." (Kol) Er küsste mich. Ein letzter Kuss.

Ich nahm ihm den Holzpfahl aus der Hand und rammte ihn diesen durch sein Herz. „Ja Kol, ich liebe dich. Aber manchmal muss man Opfer bringen." (Ich) Mir lief eine Träne über das Gesicht. Stefan kam auf mich zu. Ich hatte wirklich nicht bemerkt, dass er hier war. Er nahm mich in den Arm. „Ich will nach Hause, Stefan." (Ich) Er nickte.

Bevor ich ging, nahm ich noch meinen Tageslichtring aus Kols Hosentasche und steckte ihn mir an.

Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt