-7- "Warte ab, Prince Charming."

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Ich öffnete meine Augen. Neben mir lag Kol und starrte mich an. Warum konnte er nicht einfach leben? Warum musste ich mir ihn jetzt schon einbilden? „Guten Morgen, Felizitas. Es ist schon eine Ewigkeit her." (Kol) Wir richteten uns beide gleichzeitig auf. Dabei runzelte ich die Stirn. Er war doch nicht-? Seine Hand berührte meine und ich schrak zurück. Dabei knallte ich mit voller Wucht gegen die Wand.

„Wie ist das... Wie ist das möglich?" (Ich) Ich wollte nicht wissen wie ich gerade aussah. Verstört, geschockt, wie ein kompletter Psychopath wahrscheinlich. „Der Schleier zur anderen Seite ist gefallen. Aber nur für den heutigen Tag, so wie ich Bonnie verstanden habe. Diesen Tag muss ich nutzen, denn ich habe noch einige Rechnungen offen." (Kol) Ich starrte ihn einfach weiter vollkommen verblüfft an, während er auf mich zu ging.

„Wie kannst du überhaupt hier drin- ach ja, keine Barriere." (Ich) Ich wiedersprach mich sogar selbst in meinen ausgesprochenen Gedanken. Was tat Kol nur mit mir? Jedes Mal hat mein Herz ist seiner Gegenwart wie wild angefangen zu klopfen. Symbolisch natürlich. Und jetzt fühlte ich mich wieder so, als ob mir die Luft weg blieb, sobald ich ihn sah. Es gab nur noch uns beide und der Rest der Welt war egal.

Ich berührte seine Hand nochmals. „Du bist es wirklich." (Ich) Mir liefen ein paar Tränen über das Gesicht, doch Kol wischte sie sofort weg. „Was ist denn nur los mit meinem Lieblingsmädchen? Wo bleibt der Endlich-Sind-Wir-Wieder-Vereint-Kuss? Oder danach die herzergreifende Szene, wo wir uns die Klamotten vom Leib reißen?" (Kol) Ich fing an zu grinsen. Mein Prince Charming war wieder zurück. New Orleans musste auf mich warten.

„Warte ab, Prince Charming." (Ich) Grinsend verschmolzen unsere Lippen zu einem Kuss. Ich knöpfte Kols Hemd auf und er schob uns langsam wieder zum Bett hinüber. Als wir uns darauf fallen ließen, lösten wir und wieder voneinander. „Ich kann nicht glauben, dass du wirklich hier bist." (Ich) „Dass wir wieder zusammen sind." (Kol) Er nahm meine Hand und umschloss sie sanft. Ich kuschelte mich an ihn und so verweilten wir dort eine kleine Weile.

„Ich habe gehört, dass du nach New Orleans willst." (Kol) „Hast du mich und meine Brüder belauscht?" (Ich) „Ich weiche dir nie von der Seite, my Lady." (Kol) Schon wieder ein Grinsen meinerseits. Es tat gut ihn wieder hier zu haben. Auch wenn er eigentlich gar nicht hier sein durfte. Wenn er eigentlich tot war. „Du willst diese Allison wiederbeleben lassen." (Kol) „Ja, ich glaube fest daran, dass die Hexen dort dazu in der Lage sind. Du weißt genau wie mächtig sie sind." (Ich) Kol nickte.

„Es verstößt aber gegen das Naturgesetz jemanden wieder zum Leben zu erwecken." (Kol) „Du bist auch wieder hier." (Ich) „Ja, weil ich auf der anderen Seite verweilt habe. Allison hat dann bestimmt Frieden gefunden. Willst du sie darin stören?" (Kol) Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Frieden finden. Ich habe nie über den Tod nachgedacht. Warum auch, wenn man unsterblich ist? „Ich habe schon dich verloren. Ich will nicht auch noch sie verlieren." (Ich) Daraufhin sagte Kol nichts, sondern drückte mir einfach nur einen Kuss auf die Stirn.

Nach eine Weile richtete ich mich wieder auf. „Wie viel Zeit bleibt uns noch?" (Ich) „Ich weiß es nicht genau. Das einzige ist, dass ich noch eine Rechnung mit deinem wundervollen Bruder Damon und seiner schicken Freundin Elena offen habe." (Kol) Ich zog eine Augenbraue hoch, doch bevor er etwas sagen konnte, schüttelte ich einfach den Kopf. „Ich will es gar nicht wissen." (Ich)

Ich stand aus dem Bett auf und hielt ihm eine Hand hin. „Heute ist Stefans Abschlussfeier. Es kann sich nur noch um Sekunden handeln, bis Damon mich hier rausschicken wird. Begleitest du mich?" (Ich) „Das wäre viel zu auffällig. Wir treffen uns später wieder, versprochen." (Kol) Er drückte mir einen Kuss auf die Wange und sprang dann aus dem Fenster. Hoffentlich bedeutete „später" in diesem Fall nicht nochmal 100 Jahre.

Ich ging zum Kleiderschrank und zog mir schnell das Kleid über, was ich letztes Jahr auf dem Gründerfest getragen hatte. Genau in dem Moment als ich es an hatte, kam Damon ins Zimmer. „Fertig?" (Damon) „Wenn du mir den Reißverschluss noch zu machst, dann ja." (Ich) Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm, sodass er mir den Reißverschluss schließen konnte. Dann zog ich die erstbesten Schuhe aus dem Schrank, zog sie an und stand startbereit vor Damon. „Los?" (Ich) Damon nickte und wir gingen aus dem Haus, um in sein Auto zu steigen.

Dann ging es los. Zum Sportplatz der Mystic Falls High. Stefans Schule. Freiwillig würde ich niemals wieder eine Schule besuchen. Letztes Jahr hat mir alles gegeben worauf ich keine Lust hatte. Ich war nun mal eine Nachteule und ein Langschläfer. Da war für Schule keinen Platz. Es war ein Wunder wie Stefan das ausgehalten hatte, denn wenn es darum ging, war er genauso wie ich.

Als wir dort ankamen, verweilten wir noch kurz im Auto. „Flizzy?" (Damon) „Damon?" (Ich) Ich schwenkte meinen Blick auf ihn. „Aus welchem Grund willst du wirklich nach New Orleans?" (Damon) Jetzt kam das wieder. „Das habe ich dir doch schon erzählt. Ich will, dass Allison wieder kommt." (Ich) „Das könnte auch Bonnie für dich erledigen." (Damon)

„Warst du jemals in New Orleans, Damon? Die Hexen dort sind unglaublich mächtig. Sowas habe ich noch nie gesehen. Bonnie wird es nicht schaffen eine Person, die schon viel zu lange weg ist, wieder zu beleben." (Ich) Damon seufzte. „Sicher, dass es nicht wegen Klaus ist?" (Damon) Ich riss meine Augen schlagartig auf. „Was?!" (Ich)

Damon stieg aus dem Auto. Ich direkt nach ihm, sodass er nicht weit ohne mich kam. „Was ist mit Klaus?" (Ich) „Klaus befindet sich in New Orleans. Mit seinem Bruder Elijah und seiner Schwester Rebekah." (Damon) Ich überlegte kurz. Scheiße, sowas hatte Rebekah doch gesagt. Oh nein, ich wollte... Naja, ich wollte ich schon wieder sehen, aber ich hatte auch irgendwie Angst davor. Wie würde er schließlich reagieren? Und was würde passieren, wenn er von mir und Kol wusste? Nein, nein, nein. Ich musste nach New Orleans. Egal ob Klaus da war oder eben nicht. Es ging hier schließlich um Allisons Leben und nicht um mein Wohlbefinden.

Als Damon und ich uns hinsetzten, fing mein Handy an zu klingen. Es war Stiles, weshalb ich auch sofort abnahm. „Wo bist du, Flizz?" (Stiles) „Auf der Abschlussfeier meines Bruders. Wir können heute noch nicht los. Das Ganze müssen wir auf morgen verschieben." (Ich) „Das hättest du mir ruhig früher sagen können." (Stiles) „Ich habe nicht mehr daran gedacht. Sorry." (Ich) Stiles seufzte. „Ist ja jetzt eh nicht zu ändern. Also morgen um dieselbe Uhrzeit?" (Stiles) „Ja und dann werde ich auch kommen. Versprochen." (Ich)

„Okay. - Ich habe da aber nochmal eine Frage: Ich habe Lydia erzählt, was wir vorhaben. Darf sie mitkommen?" (Stiles) Ich überlegte kurz. Lydia war Allisons beste Freundin in Beacon Hills. Es war gerechtfertigt, wenn wir sie mitnahmen. „Ja." (Ich) Stiles bedankte sich noch schnell, bevor ich dann auflegen musste.





Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt