-21- "Verflüssigtes Eisenkraut?"

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Als ich wieder aufwachte, befand ich mich in einem dunklen Raum, dessen einzige Lichtquelle eine kleine Glühbirne, die von der Decke hing, war. Ich wollte mich bewegen, doch es klappte nicht. Ich war eingemauert.

Warte, was?! Das konnte doch nicht sein Ernst sein?! Ich war eingemauert. Nur mein Kopf und meine Hände schauten noch halbwegs heraus. An meiner rechten Hand war auch kein Ring mehr. Dieses Arschloch.

Aber was konnte ich denn jetzt noch erreichen? Ich war ihm ausgeliefert. Verdammt, ich brauche Blut. Will er mich mumifizieren lassen? Oder... manipulieren? Vielleicht wartet er ja nur darauf, dass das Eisenkraut aus meinem Körper verschwindet.

Wie lange war ich überhaupt schon hier drin gefangen? Was habe ich nur getan? Hoffentlich geht es wenigstens Allison gut. Oder Stiles und Lydia. Ob sie schon bei Stefan und Damon waren?

Vielleicht würden sie ja kommen, um mich zu retten. Aber gegen Klaus angehen? War das möglich? Oh, hätte ich doch bloß auf Kol gehört. Warum musste ich ihn damals auch suchen gehen? Ich hätte...

Nein. Ich habe ihn geliebt. Ich liebe ihn und werde es wahrscheinlich auch immer tun. Die Frage ist, warum ich so dumm war, mich auf Klaus einzulassen. Mir liefen ein paar Tränen über mein Gesicht. Es gibt nichts wofür ich mich mehr hassen würde als das hier.

Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann kam jemand in diesen Raum. Dieser jemand musste erst eine Treppe hinunter gehen. „Felizitas?" (Marcel)

„Marcel? Warum bin ich hier?" (Ich) „Klaus ist gerade mit Hayley unterwegs, deswegen bin ich hier. Nachdem er dir das Genick gebrochen hat, hat er dich hier eingemauert, so wie meinen besten Freund Thierry vor kurzem." (Marcel)

„Aber was ist sein Ziel?" (Ich) „Dich leiden zu lassen." (Marcel) Was sonst? Ich hätte es mir doch denken können.

Marcel hielt mir einen Beutel vor mein Gesicht. Ein Blutbeutel. „Trink." (Marcel) „Dich schickt der Himmel, Marcel." (Ich) Marcel öffnete den Beutel und hielt ihn zu meinem Mund, sodass ich trinken konnte.

Nachdem ich fertig war, holte er noch ein kleines Fläschchen aus seiner Jacke. „Verflüssigtes Eisenkraut?" (Marcel) „Bitte. Ich kann es nicht riskieren, dass er mich manipuliert." (Ich) Marcel grinste und hielt mir auch das Fläschchen hin.

Die Flüssigkeit brannte sich meinen Hals runter. Es war so unfassbar abscheulich, aber das war es mir wert. Es war viel zu wichtig hier Eisenkraut im Körper zu haben.

„Danke." (Ich) „Ich bleibe auf deiner Seite, Felizitas. Aber ich kann dich nicht hier raus holen, das ist zu riskant für mich." (Marcel) Ich nickte. Wäre auch zu schön um wahr zu sein. Aber ich zählte in der Hinsicht voll und ganz auf meine Brüder.

„Wie geht es Davina?" (Ich) „Nicht gut. Ihre Kräfte spielen mittlerweile komplett verrückt." (Marcel) „Scheiße..." (Ich) „Mach dir darüber keine Gedanken. Wir kriegen das schon hin." (Marcel) Hoffen wir es mal. Ich hatte Davina nämlich echt lieb gewonnen mittlerweile.

Marcel richtete sich wieder auf. „Ich komme nochmal, sobald Klaus wieder weg ist, ja?" (Marcel) Ich nickte und somit ging er die Treppe wieder hinauf.

Und jetzt? Ich war wieder auf mich alleine gestellt. Ich spürte wieder diese vollkommene Einsamkeit. Wenigstens hatte ich jetzt meinen Blutdurst gestillt. In dieser Situation sollte ich das ganze wohl positiv sehen. Es blieb mir ja nichts anderes übrig oder?

Wie es Allison wohl in ihrer neuen Situation ging... Hoffentlich hatte sie ihre Menschlichkeit noch behalten. Ich konnte mir eigentlich gar nicht vorstellen wie sie ohne wäre. Obwohl...? Vielleicht war sie ja dann so wie damals als sie Derek umbringen wollte.

Derek. Wie es ihm wohl ging? War was an der Sache dran, die Lydia mir erzählt hat? Ob es stimmte? Wir kannten uns ja eigentlich gar nicht... Liebe ist merkwürdig. Es war, ist und bleibt einfach so.

Irgendwann kam dann Klaus die Treppe runter zu mir. „Wie geht es dir, Liebes?" (Klaus) Ach, wenn du so lieb fragst, dann noch beschissener als vorher.

„Fantastisch. Ist ja nichts dabei eingemauert zu sein." (Ich) In meine Stimme legte ich so viel Hass und Ironie. Mit mir sollte er sich nicht anlegen, aber ich sollte mich genauso wenig eigentlich mit ihm anlegen... „Wie schön." (Klaus)

Er setzte sich auf ein paar Steine und schaute mich an. Sag mir doch einfach endlich was du von mir willst... Ich zog eine Augenbraue hoch. Kann er bitte wieder gehen? Oder noch besser: Mich vielleicht endlich hier raus holen?!

„Marcel hat dir Blut und Eisenkraut gegeben." (Klaus) Ich fing an zu lachen. Woher wusste dieses Arschloch das bloß? „Ja genau." (Ich)

„An mir geht nichts vorbei, Felizitas." (Klaus) Er zeigte auf eine Kamera, die genau auf mich zeigte. Gut getarnt war sie, aber ich hätte doch selbst drauf können. Als ob auch jemals jemand die Chance hätte mich hier rauszuholen.

„Und jetzt?" (Ich) „Warte ich hier so lange, bis du kein Eisenkraut mehr im Körper hast." (Klaus) „Und dann?" (Ich) „Ist das nicht offensichtlich? Dich manipulieren." (Klaus) In mir keimte Wut auf.

„Ich hasse dich. Ich hasse dich so sehr." (Ich) „Beruht auf Gegenseitigkeit, Liebes." (Klaus) Ich schaute nach oben. Weg von ihm. Wie konnte jemand nur so widerlich sein? Wie konnte ich ihn nur jemals geliebt haben?

„Und wie lange wird das Ganze dauern?" (Ich) „Ich schätze mal, circa 24 Stunden." (Klaus) „Die schlimmsten 24 Stunden meines Lebens." (Ich) Daraufhin sagten wir beide nichts mehr und blieben einfach still. Hoffentlich würden die Stunden schnell vergehen...

Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt