-29- "Weil?"

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Diego zog eine Augenbraue hoch als ich ihn wieder ansah. „Irgendwas stimmt zu Hause nicht. Ich muss hier weg, Diego." (Ich) Er kam auf mich zu. „Jetzt schon?" (Diego) Ich nahm seine Hand und nickte bloß.

„Okay, dann beeil dich." (Diego) Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und sprintete dann ins Zimmer zurück, wo ich aufgewacht war. Von da schnappte ich mir meinen Koffer und lief beim Rausgehen natürlich wieder Marcel in die Arme.

„Wohin so stürmisch?" (Marcel) „Ich muss hier weg. Zurück nach Hause. Irgendwas stimmt da nicht." (Ich) Und schon lief ich an ihm vorbei.

Und an Diego, der immer noch in der Eingangshalle stand. Vorbei ohne Tschüss zu sagen. Vorbei ohne ihnen auch nur einen letzten Blick zu würdigen. So viel zum Thema Freundschaft.

Ich lief noch eine Weile bis ich an den Stadtrand kam. Wie sollte ich von hier aus jetzt am besten nach Mystic Falls kommen? Ich hatte kein Auto. Ich wusste nicht wie der Zug fahren würde und zu Fuß dauerte es zu lange. Vor allem wenn man mit einem Koffer unterwegs war.

Wie der Zufall es aber so wollte, hielt vor mir ein schwarzes Auto. Die Scheibe fuhr runter und ich sah in Dereks Gesicht. Er trug eine Sonnenbrille und grinste mich an. Die Sonnenstrahlen des Sonnenaufgangs fielen auf sein Gesicht. Wahrscheinlich konnte ich in diesem Fall eher weniger von einem Zufall sprechen.

„Sucht da jemand etwa eine Mitfahrgelegenheit nach Mystic Falls?" (Derek) Ich konnte das gar nicht so richtig realisieren, dass Derek gerade wirklich hier vor mir stand - nun ja eher parkte.

„Gut erkannt, Sherlock." (Ich) Ich ging einmal um das Auto herum und ließ mich dann auf den Beifahrersitz fallen. Als ich mich angeschnallt hatte, trat Derek schon das Gaspedal durch.

„Was machst du hier?" (Ich) „Dich abholen, Darling." (Derek) Er zwinkerte mir kurz zu ehe sein Blick wieder auf die Straße fiel. „Ja aber woher wusstest du wo ich bin? Und überhaupt warum?" (Ich)

„Stiles wollte dich eigentlich abholen, aber das hat Kitty Kat ja nicht zugelassen. Jemand ohne Hirn sollte losfahren, um dich zu holen." (Derek) Okay, okay, ich bin raus. Stiles, „Kitty Kat" und Derek arbeiten zusammen? Das müsste ja eigentlich eine Million Jahre Schlaf bedeutet haben.

„Dir wird das alles klar, wenn du wieder zu Hause bist." (Derek) „Unter diesen Umständen male ich mir gerade das schlimmste Inferno aus." (Ich) Als Antwort lachte er bloß. Oh Derek... Konnte er nicht einfach Klartext mit mir reden?

„Komm schon, Derek. Erzähl mir was los ist." (Ich) Er schaute mich kurz an bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. „Jetzt weiß ich wieder was ich über ein Jahr vermisst habe." (Derek)

„Meine charmante Ader?" (Ich) „Nein, dass du ungeduldig bist und nicht loslassen kannst." (Derek) Ich öffnete empört den Mund und knuffte ihm in die Schulter. Arschloch. Ich war überhaupt nicht ungeduldig. Naja vielleicht ein bisschen. Und loslassen konnte ich auch. Nun ja, vielleicht auch nicht...

„Ich hätte Allison auch nicht davon abbringen müssen dich zu töten." (Ich) Ich verschränkte beleidigt die Arme vor meiner Brust. Leg dich nicht immer mit mir an, Hale.

„Das hätte sie eh nicht geschafft." (Derek) „Unterschätz sie nicht." (Ich) Er schaute mich kurz an. „Du hättest es sowieso nicht zugelassen, weil..." (Derek) Er brach den Satz ab. So als ob er sich nicht trauen würde es auszusprechen.

„Weil?" (Ich) Er ignorierte meine Frage und fuhr einfach mit dem Blick auf die Straße gerichtet weiter. Ugh...

Den Rest der Fahrt über redeten wir nicht mehr viel. Einzig und alleine darüber, wie es uns im letzten Jahr so ergangen war. Aber nur oberflächlich. Denn eins wussten wir beide, wir waren keine Personen, die überaus tiefgründig und viel über ihr Leben erzählten.

Als wir das Ortsschild von Mystic Falls erreichten, war es mittlerweile Mittag. Außerdem fing es etwas an zu regnen. Kein starker Schauer, eher ein leichter Regen. Derek parkte sein Auto direkt vor der Villa.

Es war merkwürdig wieder hier zu stehen. Mittlerweile verband ich diesen Blick auf die Villa mit einem schlimmen bevorstehenden Ereignis. Ich mochte mir eigentlich gar nicht ausmalen, was es diesmal schon wieder war.

„Das letzte Mal, als wir zusammen hier waren, haben wir die Nacht miteinander verbracht." (Derek) Mein Blick schweifte vom Haus ab und lag nun bei ihm. War das gerade sein Ernst? Er grinste nur, während ich die Augen verdrehte.

Dann ging ich zur Tür. Ich wollte gerade klingeln, doch Derek holte einen Schlüssel aus seiner Jackentasche. Er hatte einen Schlüssel? Zu... zu meinem Haus? „Seit wann-" (Ich) „Irrelevant." (Derek) Irrelevant?

Er öffnete die Tür und wir traten ein. Für mich war die Tatsache, dass er einen Schlüssel besaß mit Sicherheit nicht irrelevant! Was ging hier bitte vor sich? „Derek, ich-" (Ich) Weiter kam ich nicht, denn mir lief sofort jemand in die Arme.

„Flizzy! Endlich bist du da." (Katherine) Sie löste sich von mir und wechselte ein paar Blicke mit Derek. „Wo sind meine Brüder? Wo ist Allison? Und vor allem: Was ist mit Stiles passiert?" (Ich)

Weder Katherine noch Derek antworteten auf meine Frage. Sie tauschten nur wieder Blicke aus. „Leute, bitte." (Ich) Katherine seufzte.

„Setzen wir uns doch erstmal." (Katherine) Sie zeigte auf die Couch auf die wir uns dann setzten. Wenn sowas geschah, dann wurde meistens irgendwas Ernstes gesagt. Hoffentlich war es in dem Falle irgendwas Erfreuliches.

Felizitas, deine Brüder sind gerade auf Hawaii. Sie wollen, dass du nachkommst.' Das wäre zu perfekt um wahr zu sein.

„Also, naja wie soll ich anfangen?" (Katherine) Sie überlegte einen Moment und nahm dann meine Hand. „Allison, Stiles und Lydia sind aufgebracht zu uns hergekommen. Haben gesagt, dass du-" (Katherine) „Damon und Allison werden von Klaus festgehalten und Stefan ist unauffindbar." (Derek)

Ich riss meine Augen weit auf. Nein, nein, nein. Alles bloß das nicht. „Derek! Ich wollte es ihr schonend beibringen." (Katherine) „Denkst du, dass sie das alles wissen will?" (Derek) „Sie war jetzt bestimmt-" (Katherine) Ich blendete ihren Streit komplett aus und stand von der Couch auf.

Ich musste hier raus. Frische Luft schnappen. Klaus. Wie konnte er mir das jetzt auch noch antun? Es war eine Sache mich zu quälen, aber meine Familie?! Die sollte er nicht für meine Fehler büßen lassen.

Ich stolperte aus dem Haus und fiel auf den Boden. Was habe ich nur getan? Jemand packte mich an der Schulter und zog mich wieder auf die Beine. Derek.

Anstatt ihn mit Fragen zu bombardieren oder er mich, drückte ich ihn einfach nur fest an mich und fing an zu weinen. So sehr wie zu dem Zeitpunkt, als ich von Allisons Tod erfuhr.

Pure Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit umgab mich. Ich hatte ja noch keine Ahnung was jetzt alles auf mich zukommen würde.

Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt