-4- "Er ist hier."

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"Ich hatte mir geschworen, dass ich Klaus irgendwann finden würde. Habe ihn jahrelang versucht aufzuspüren und Kol so endlich zu befreien. Es war also kein Zufall, dass ich zum selben Zeitpunkt wie er und Rebekah in Chicago war. Stefan, du warst nur eine gute Ausrede zu diesem Zeitpunkt.

„Darf ich fragen, warum Sie ihn so genau beobachten?" (Klaus) Ich wandte mich zu dem unbekannten Gesicht. Mein Gefühl bei seinem Anblick konnte ich kaum beschreiben. Ich hatte ihn gefunden. Er setzte sich neben mich und wartete immer noch auf seine Antwort. „Mein Bruder, das ist mein Bruder Stefan." (Ich)

Jetzt heißt es taktisches Vorgehen und er würde mich zu Kol bringen. „Die, die zusammen mit ihm die Dame aussaugt, das ist meine Schwester Rebekah. Sie treffen sich schon seit einiger Zeit. Sind Sie das erste Mal hier in dieser Bar, Liebes?" (Klaus) Ich schüttelte den Kopf. Mir wurde ganz warm bei dem Wort „Liebes", es hatte etwas Vertrautes. Gott, was dachte ich da denn?

„Nein, ich beobachte ihn des Öfteren. Wenn ich mich allerdings bemerkbar mache, dann... Dann habe ich Angst, dass ich irgendwann nicht mehr gehen möchte. Es fiel mir schon schwer genug, als wir uns 1864 trennten und eigene Wege einschlagen wollten." (Ich)

„Irgendwann trifft man sich wieder und muss zusammen an einem Strang ziehen. Ich kenne es selbst, deswegen möchte ich meine Familie so nah wie möglich bei mir haben." (Klaus) Das bedeutete, dass er Kol hier in der Nähe mit sich herumtrug. Ich musste ihn finden und ihm den Dolch aus der Brust ziehen.

„Dürfte ich Ihren Namen erfahren, Liebes?" (Klaus) „Felizitas Salvatore. Und Ihrer?" (Ich) Ich konnte nur hoffen, dass Kol ihm niemals meinen wahren Namen verraten hatte. „Klaus Mikaelson." (Klaus) Mikaelson. Den Namen hatte ich jetzt schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr laut ausgesprochen gehört. Das letzte Mal vielleicht vor 40 Jahren, als Kol und ich uns kennengelernt hatten.

Dann kamen auch Rebekah und Stefan und setzten sich prompt zu uns. „Stefan, das ist mein Bruder Niklaus und..." (Rebekah) „Flizzy... Seit wann bist du in Chicago?" (Stefan) Er schaute mich geschockt und verblüfft zugleich an. Wahrscheinlich hatte er erwartet, dass ich tot war oder irgendwas dergleichen. „Mein Leben leben." (Ich) „Ähm... Rebekah? Das ist meine Schwester, Felizitas." (Stefan) Rebekah nickte und lächelte mich an. „Wollt ihr etwas trinken?" (Klaus)

Klaus hat mich jedoch genauso wie Kol in seinen Bann gezogen. Durch ihn hatte ich wieder das Gefühl zu leben. Spaß zu haben. Ich hatte mein Ziel, was ich lange Jahre hatte erreicht und konnte mich nun wieder austoben. Leider.

Zwischen Rebekah und Stefan saß ein Menschenmädchen, die sie anfingen gänzlich auszusaugen. Ich und Klaus wollten unser Opfer noch in der Menge erspähen. Komischerweise arbeitete ich mit ihm zusammen.

Unter dem Tisch hielt er meine Hand und eigentlich waren unsere Blicke gar nicht auf die Menge gerichtet, sondern auf uns. Ich sah ihn an und er sah mich an. Vielleicht war diese Liebe nur einseitig von ihm aus. Oder von mir und ich wollte es mir nicht zugestehen. Die Zeit, die ich ihn bisher kannte, hatte ich noch nicht nach Kol gesucht geschweige denn oft über ihn nachgedacht. Es gab nur noch Klaus und mich. Er hatte mich in seinen Bann gezogen und es fühlte sich so unglaublich an.

„Was tut ihr dort mit meiner Frau? Komm sofort mit mir, Clarisse!" (Mann) Stefan und Rebekah machten sich von Clarisse los. Jetzt kam der witzige Teil. Ich und Klaus rutschten ein Stück auf der Sitzbank, dann wandte ich mich zu dem Mann. „Setzen Sie sich doch und bleiben sie einfach so lange, bis wir sagen, dass sie gehen sollen." (Ich)

Er setzte sich neben mich und Stefan musterte ihn scharf. Dann öffnete er seine Jacke und holte den Dolch hinaus, den er immer bei sich trug. Stefan und ein Dolch, hätte mir das jemand 1864 erzählt, dann hätte ich wahrscheinlich laut losgelacht. „Gib mir deine Hand." (Stefan)

Clarisse streckte ihren Arm und ihre Hand aus. Stefan nahm sich ein Glas, schnitt ihre Hand ein und ließ das Blut ins Glas tropfen. Der Mann sah einfach nur verstört und verängstigt zu. Rebekah und Klaus fingen an zu lachen. Ich hingegen grinste nur.

Natürlich war es Unrecht ihm so weh zu tun oder ihr, aber das war es nun einmal was uns Vampire ausmachte. Töten, Manipulieren, Leben und Quälen. Wesen der Dunkelheit. „Bitte, genehmigen Sie sich doch einen Schluck." (Stefan) Er schob das Glas rüber zu dem Mann.

„Nein danke." (Mann) Er sah angewidert vom Glas weg. „Ich denke er hat sich falsch ausgedrückt. Trinken Sie." (Klaus) Der Mann nahm das Glas und trank einen Schluck. Jetzt brachen wir vier ins Gelächter aus. Der Mann sah immer noch angewidert aus, als er das Glas wegstellte. „Wollen Sie noch einen Schluck?" (Stefan)

In der ganzen Zeit habe ich Eisenkraut zu mir genommen. Schon seit Kol mir offenbart hat, dass er Vampire manipulieren könnte. Ich wollte um nichts in der Welt diese Erinnerungen ausradiert bekommen. Weswegen ich mich auch noch an Klaus Abschied erinnern kann.

Man hörte laute Schüsse. Klaus und ich versteckten uns unter dem Tisch. „Was kann das sein?" (Ich) „Ich weiß es nicht, Liebes. Ich hoffe Stefan und Rebekah können sich auch irgendwie verstecken." (Klaus) Die Kugeln erreichten auch die Sitzbänke. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich, dass das keine gewöhnlichen Kugeln waren.

„Klaus, das sind Holzkugeln." (Ich) Jemand wusste, dass es hier Vampire gibt. Jemand hatte es auf uns abgesehen. „Er ist hier." (Klaus) „Wer ist hier? Klaus..." (Ich) Mir liefen Tränen über die Wangen. Ich wollte nicht sterben. „Ich will, dass du alles vergisst was zwischen uns ist. Du kannst dich nicht an mich und Rebekah erinnern. Deinen Bruder hast du ebenfalls nie getroffen. Du bist lediglich jeden Tag in dieser Bar gewesen, um dein Leben zu leben." (Klaus)

Diesen Satz sprach er mit Tränen in den Augen und lief dann los zu seiner Schwester. Er riss sie von Stefan weg und manipulierte ihn auch. So wie er es bei mir getan hatte. Dann verschwanden sie. Ich musste auch weg von hier. Stefan durfte mich nicht sehen. Ohne Klaus und Rebekah würde unser Zusammentreffen noch nicht mal halb so viel Spaß bringen.

Zu diesem Zeitpunkt wurde mir erst bewusst, dass ich Kol vergessen hatte. Es war zu spät Klaus und Rebekah zu verfolgen. Ich fiel in eine Art Depression, aus der ich erst wieder rauskam, als ich Allison kennenlernte und somit auch irgendwann wieder zu euch kam." (Ich) Damon und Stefan schluckten. Mitten in meiner Rede hatten sich die beiden hingesetzt. Verständlich, ich hatte auch viel zu erzählen.

Für eine kleine Zeit lang war es einfach nur still. Niemand traute sich etwas zu sagen. Vielleicht waren die beiden auch einfach nur geschockt. Damon fing plötzlich an zu lachen. „Du hast es wirklich faustdick hinter den Ohren, Schwesterherz." (Damon) Stefan fing auch an zu grinsen. „War das nun so schlimm uns zu beichten, dass du mit zwei Mikaelsons im Bett warst?" (Stefan) Ich verzog mein Gesicht.

Sie sollten sich nicht darüber lustig machen. Ich verdrehte die Augen, was Damon nur noch mehr zum Lachen brachte. In dem Moment kam Elena herein. „Was ist so witzig?" (Elena) Sie lächelte. Dieses unschuldige Lächeln. Du hast Kol auf dem Gewissen.

Ich drehte mich um und drückte sie mit voller Wucht gegen die Wand. Sie wollte sich wehren, doch merkte schnell, dass sie gegen mich nicht ankam. „Schämst du dich nicht dafür, dass du hier noch so unbeschwert rumlaufen kannst?" (Ich) Ich funkelte sie an. Damon und Stefan wollten zwischen uns gehen. „Flizzy, lass es sein. Elena ist durch die Hölle gegangen." (Stefan)

„Nun ja, ich werde jetzt durch die Hölle gehen, da sie mir das weggenommen hat, was mir am wichtigsten war. Weshalb ich lebe. Richtig lebe." (Ich) Elena krächzte, da sie nur begrenzt Luft bekam. „Flizzy, bitte." (Elena) Ich funkelte sie an, doch ließ sie im gleichen Moment noch los.

„Dafür wirst du bezahlen, Elena. Ich werde dir die Unendlichkeit zur Hölle machen. Koste es was es wolle." (Ich) Mit diesen Worten wendete ich mich ab und lief zurück in mein Schlafzimmer, wo ich die Tür verriegelte. Wenn mir jemand wehtut, bekommt es derjenige zurück. Doppelt.

„Leg dich niemals mit Felizitas Salvatore an, Elena Gilbert." murmelte ich und setzte mich dann auf den Fußboden, wo ich schlussendlich meinen Koffer auspackte.


Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt