-28- "Alle Zeit der Welt."

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„Felizitas? Willst du mitkommen?" (Diego) Ich schaute über das Geländer nach unten auf die Eingangshalle. Diego war glücklicherweise alleine.

Ich schaute kurz zu Marcel. „Geh schon. Deine Sachen bring ich ins Zimmer." (Marcel) „Danke." (Ich) Ich sprang über das Geländer und landete dann ebenfalls in der Eingangshalle.

„Wohin geht's?" (Ich) „Noch ist es dunkel draußen und ich schätze mal, dass du Durst hast, kleine Lady." (Diego) Ich verdrehte die Augen. War ja klar, dass dieses 'kleine Lady' wieder kommt.

„Die kleine Lady hat den hier jetzt aber wieder." (Ich) Ich hielt ihm meine Hand mit dem Ring vor sein Gesicht. „Dann können wir uns ja Zeit lassen." (Diego) „Alle Zeit der Welt." (Ich) Und dann ging es los.

Wir mussten die Villa nur verlassen und schon waren wir eigentlich direkt in der Innenstadt. Zumindest da, wo wir uns am meisten aufhielten. Wir gingen also wieder in unsere Bar und bestellten uns wieder jeweils einen Whiskey.

„Wie lange habe ich eigentlich noch die Ehre?" (Diego) „Bis demnächst." (Ich) Präzision war das oberste Gebot. Präziser als 'demnächst' ging es ja schließlich kaum. „Alles klar." (Diego) Er verdrehte nur grinsend die Augen und nahm dann einen großen Schluck aus seinem Glas.

„Ich mach mich schon mal auf den Weg. Pass auf mein Glas auf." (Ich) „Natürlich." (Diego) Ich schaute mich einmal in der Bar, um setzte mich dann zu einem Typen, der ganz alleine hier war und gerade die Getränkeliste durchforstete.

„Komm mit." (Ich) Er erhob sich wie hypnotisiert von seinem Platz und folgte mir. Wieder begab ich mich in die dunkle Gasse neben der Bar. „Du wirst jetzt nicht schreien." (Ich)

Ich fuhr mit dem Finger leicht an seinem Hals herum. In meinen Ohren hörte ich schon sein Herz pulsieren, sein Blut in den Adern fließen. Ich spürte wie meine Zähne wuchsen und der Blutdurst immer stärker wurde.

Im nächsten Moment waren meine Zähne auch schon in sein Fleisch eingebohrt. Es tat so gut wieder frisches menschliches Blut zu trinken. Blutbeutel oder tierisches Blut waren definitiv nicht dasselbe. Irgendwann löste ich mich dann von ihm und er fiel zu Boden.

Sein Herz pulsierte allerdings immer noch, zwar schwach, aber es tat was es tun sollte. Ich biss in meinen Arm und gab ihm mein Blut, damit er wieder heilen konnte. Nach einem kurzen Moment richtete er sich auf und starrte direkt in meine Augen.

Er wollte irgendwas sagen, doch stattdessen kam ich näher zu ihm. „Du vergisst das was in den letzten 5 Minuten passiert ist." (Ich) Und mit diesen Worten verließ ich ihn. Zurück in die Bar. Zurück zu Diego.

„Durst gestillt?" (Diego) Ich nickte. „Und was ist mit dir?" (Ich) „Noch nicht. Aber jetzt gleich." (Diego) Damit stand er auf und suchte sich sein Opfer. Ich setzte mich währenddessen zurück auf den Barhocker und nahm den ersten Schluck meines Whiskeys.

Früher habe ich das, was ich jetzt gerade tat, öfter gemacht. Noch bevor ich Allison kennengelernt habe. Danach bin ich wieder auf die richtige Bahn gekommen sozusagen. Schließlich habe ich seitdem meine Gefühle wieder eingeschaltet. Mein letzter Funken Menschlichkeit...

Nach einer Weile kam Diego wieder zurück. „Durst gestillt?" (Ich) Er fing an zu lachen und nickte dabei. Wieder nahm er neben mir den Platz auf dem Barhocker ein.

„Jetzt aber mal im Ernst, wie lange hast du noch vor zu bleiben?" (Diego) Konnten wir diese Frage nicht einfach überspringen? „Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Prinzipiell würde ich so schnell wie möglich hier weg, aber irgendwas fasziniert mich an dieser Stadt... Leider." (Ich)

„Wieso 'leider'? New Orleans ist die perfekte Stadt für Leute wie dich und mich." (Diego) „Ja und deshalb 'leider'. Du kennst doch meine Geschichte mit Klaus... Ich kann hier einfach nicht bleiben." (Ich) Er seufzte.

„Schade eigentlich." (Diego) Wir lächelten uns an. Er war mir in dieser Zeit irgendwie ans Herz gewachsen. So wie Marcel. Ich konnte mich glücklich schätzen, dass ich die beiden kennenlernen durfte.


Wir blieben noch eine ganze Weile dort sitzen und unterhielten uns, doch irgendwann gingen wir beide zurück zur Villa. Gerade als wir dort ankamen, klingelte mein Handy.

'Stiles' stand auf dem Display. Ich meldete mich also mit einem zuckersüßen „Ja bitte?" am Apparat. „Bist du diesmal wirklich Felizitas?" (Stiles) Ich verdrehte meine Augen.

„Ja. Ich wurde von Klaus manipuliert, aber es ist wieder alles beim Alten." (Ich) „Das sollte dir zu denken geben, Flizz..." (Stiles) Ich schaute kurz zu Diego. Er stand angelehnt an der einen Wand und schaute mich genau an.

„Ich komme ja bald nach Hause. Gib mir nur noch etwas Zeit. Oh, und bitte werde nicht so ein Kontrollfreak wie Damon." (Ich) Er gab ein leises Lachen von sich. Klang fast schon spottend.

„Gib mir mal das Telefon." hörte man eine Frauenstimme sagen. Was zur-? „Nein. Ich regle das schon." erwiderte Stiles. Mit wem sprach er da bitte? „Stiles, komm schon. Bitte." sagte die Frau wieder. Man hörte nur noch ein Stöhnen, bis sie sich bei mir meldete.

„Felizitas. Es war keine so gute Idee deinen Freund alleine nach Hause zu lassen. So ganz ohne Eisenkraut." (Katherine) Das glaube ich jetzt nicht! „Katherine?! Was willst du von ihm?!" (Ich)

„Die Umstände verändern sich hier, Felizitas." (Katherine) Wenn Stiles gerade mit Katherine zusammen rumhängt, dann hat sich da etwas verändert. Und zwar gewaltig. „Ich muss auflegen." (Katherine)

„Halt! Was ist-" (Ich) Doch man hörte nichts mehr. Sie hatte tatsächlich aufgelegt.

Wie lange war ich denn weg, dass dort alles plötzlich Kopf steht? Ohne mich hat's doch sonst auch immer geklappt... Allison! Was wenn sie ihre Menschlichkeit verloren hat und...

Oh verdammt. Ich sollte wirklich schnellstens zurück. Am besten sofort.

Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt