-10- "Lange her."

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Sie setzte sich neben mich auf die Bank. „So abwegig mir zu begegnen?" (Rebekah) „Um diese Uhrzeit: wahrscheinlich." (Ich) „Die Nächte sind spannender hier. Diese Stadt hat etwas Magisches an sich, was mich vor allem bei Nacht in den Bann zieht. Aber was ist mit dir, Felizitas? Was machst du überhaupt hier? Es ist doch nicht wegen-" (Rebekah) Ich ließ sie erst gar nicht seinen Namen sagen.

„Gott, warum denken das immer alle? Nein, ist es nicht." (Ich) „Dann hoffe ich jetzt auch einfach mal, dass du dir nicht noch einen 3. Mikaelson schnappen willst." (Rebekah) Ich wusste doch, dass sie meiner Unterhaltung mit Damon und Stefan vor ein paar Tagen gelauscht hatte.

„Rebekah, denk bitte nicht von mir, dass ich so ein billiges Flittchen wie die aus unserer Zeit in Chicago bin. Nein, ich will eine Freundin retten. Allison ist vor kurzer Zeit kaltblütig getötet worden von irgendeiner Kreatur, die sich Oni nennt. Ich will sie einfach wieder haben und das schaffe ich wohl hier am besten, denn ich weiß wie mächtig die Hexen hier sind. Gerade jetzt, wo die Zeit des Ernterituals gekommen ist." (Ich) Rebekah seufzte.

„Sie dürfen nur leider keine Magie mehr praktizieren und solange, dass Ernteritual nicht vollständig ausgeführt ist, werden die Hexen immer schwächer." (Rebekah) „Was willst du mir damit sagen?!" (Ich) Ich drehte mich ruckartig zu ihr und starrte sie mit großen Augen an. „Ich glaube nicht, dass du dein Vorhaben hier durchziehen kannst." (Rebekah) Nein. Nein. Nein. Das durfte nicht wahr sein. Nein. Wie sollte ich Allison sonst wiederbekommen? Sie musste einfach... Ich kann sie doch nicht im Stich lassen.

Mir liefen wohl ein paar Tränen über die Wangen, denn Rebekah legte tröstend einen Arm um mich. „Ich glaube aber, dass ich eine Lösung habe..." (Rebekah) Dann erzählte sie mir von Davina Claire, die Hexe, die vor dem Ernteritual gerettet wurde und nun die Macht aller 3 Hexen, die vor ihr getötet worden sind, mit in sich trägt. Allerdings wohnte sie an einem vollkommen unbekannten Ort und lebte unter ständiger Beobachtung von Marcel Gerard, Klaus Ziehsohn und der „König" dieser Stadt.

„Auch wenn du ihn wahrscheinlich nicht sehen willst, aber willst du vielleicht mit in unsere Bleibe kommen? Ich versuche dir auch morgen zu helfen. Und Elijah wird das sicherlich auch tun." (Rebekah) Ich überlegte kurz. „Meine Freunde Lydia und Stiles sind in dem Motel, nicht weit weg von hier. Ich sollte da jetzt eigentlich auch sein, aber ich konnte nicht schlafen." (Ich) Sie stand von der Bank auf. „Also?" (Rebekah) „Ich komme mit." (Ich) Sie nickte lächelnd und dann liefen wir los.

Schon nach kurzer Zeit hielten wir auch wieder an. Wir standen vor einer großen Villa. „Das ist unsere Bleibe." (Rebekah) „Stilvoll, wie immer." (Ich) Ich lächelte und zusammen traten wir ein. In dem Moment kam uns ein Mädchen entgegen. Sie zog eine Augenbraue hoch als sie mich sah und musterte mich von oben bis unten. Ich war nicht besser, denn ich tat es ihr gleich.

„Felizitas, das ist Hayley, Niks schwangerer One-Night-Stand." (Rebekah) „Moment, schwanger? Von Klaus?" (Ich) „Glaub mir, ich find das auch nicht so geil, dass er der Vater ist. Aber ja, das hängt mit dem Hybrid-Dasein zusammen, da eine Seite von ihm ja menschlich ist." (Hayley) So gesehen machte das Ganze Sinn. Aber Klaus als Vater? Der große Böse Urvampir? Der Hybrid? Der Killer?

„Hayley, das ist Felizitas Salvatore, die Schwester von Damon und Stefan Salvatore, falls sie dir noch was sagen." (Rebekah) „Ja. Ich wusste gar nicht, dass die beiden eine Schwester haben." (Hayley) Ja, wie alle anderen auch. Es war jedes Mal die gleiche Leier. Konnten sie nicht einmal von mir erzählen? War ich es wirklich nicht wert, dass Geschichten über mich erzählt wurden? Nur Gute, versteht sich aber.

„Sie bleibt übrigens eine Zeit lang hier. Und verrate Nik nichts davon." (Rebekah) Hayley zog erneut eine Augenbraue hoch. „Ich hatte mal was mit ihm. Lange her." (Ich) „Dann sind wir wohl irgendwie Leidensschwestern. Kein Ding, meine Lippen sind versiegelt." (Hayley) Sie ging grinsend weiter ins Wohnzimmer, während Rebekah und ich die Treppe hinaufgingen.

Sie zeigte mir ihr Zimmer, denn dort durfte ich bleiben. „Wenn du aufstehst, dann pass auf, dass du Nik nicht begegnest, spring am besten einfach aus dem Fenster." (Rebekah) Ich nickte grinsend und legte mich dann auf ihre Couch, um hier zu schlafen. Sie schloss die Tür hinter sich und ich konnte auch relativ schnell einschlafen.

Am nächsten Tag wurde ich von einem klingelnden Handy geweckt. Meinem. Verschlafen nahm ich ab. „Hallo?" (Ich) Wow, ging es noch weniger begeistert? „Flizz? Wo bist du?" (Lydia) Ich stöhnte auf und setzte mich dann aufrecht hin. Ja, wo war ich eigentlich? - Das Mikaelson-Anwesen.

„Wir treffen uns vor dem Motel. Bin gleich da." (Ich) Das Wort „gleich" wollen wir diesmal aber weit fassen. Okay, also beim Rausgehen aus dem Fenster springen. Ich öffnete das Fenster und musterte den Boden. So weit frei. Wie spät ist es? - 10 Uhr. Ja, natürlich. Ich sprang aus dem Fenster und lief dann los. Zurück zum Motel. Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht in der Villa zu übernachten? Ich war gestern wohl echt nicht mehr ganz klar bei Verstand.

„Wo zur Hölle warst du?" (Stiles) Er schüttelte mich kräftig durch, als ich am Motel ankam. „Alte Freunde besuchen. Das ist nebensächlich. Das Wichtigste ist, ich habe herausgefunden, wie wir Allison retten können." (Ich) „Sag schon!" (Lydia) Ich grinste und kratzte mir am Hinterkopf. „Dazu müssen wir nur leider an ein paar Vampiren vorbei, wobei ich mit dem einen eine gemeinsame Vergangenheit habe, die ich nicht so gerne wieder aufrollen wollte." (Ich)

Stiles schloss seine Augen und atmete einmal kräftig ein und wieder aus. „Felizitas, sag mir bitte nicht, dass wir umsonst hier sind." (Stiles) Man konnte merken, dass sich in ihm Wut aufstaute. „Nein, nein. Ihr könnt das zur Not auch ohne mich durchziehen." (Ich)

„Nein! Das kommt gar nicht in Frage. Da kann sonst was passieren." (Lydia) Und damit hatte sie leider Recht. Ich brachte Lydia und Stiles in Gefahr, wenn ich ihnen nicht bei stand. Sie waren doch die Brutalität von Klaus sowie das Leben mit Vampiren überhaupt nicht gewöhnt. „Okay..." (Ich) Eines Tages musste ich mich ihm so oder so stellen. Ich hatte ja keine andere Wahl. „Wenn ihr mich noch kurz frisch machen lasst, dann können wir los." (Ich) Lydia und Stiles nickten.

Also lief ich schnell zu unserem Zimmer, zog mir was anderes an und klatschte mir einmal eine Ladung Wasser ins Gesicht. Wenn ich so darüber nachdachte, brauchte ich langsam auch endlich ein bisschen Blut. Ich nahm also mein Handy und wählte Stiles Nummer. Wenn ich schon Blut von ihm haben wollte, dann wenigstens so, dass uns keiner sah.

„Was ist jetzt schon wieder los?" (Stiles) Danke, ich liebe dich auch. „Ich brauche... Blut. Kannst du eben her kommen?" (Ich) Einen Moment lang blieb es still. „Lydia kommt." (Stiles) Noch bevor ich etwas sagen konnte, legte er auf.

Einen Moment später ging die Tür auf und Lydia kam ins Zimmer herein. „Warum nicht Stiles?" (Ich) Ich klang wie ein Kind, dessen Lieblingsspielzeug man weggenommen hatte. Sie streckte mir den Arm aus ohne irgendwas zu sagen. Ihr Gesicht war irgendwie bleicher als vorher. „Alles in Ordnung, Lydia?" (Ich) „Ja... Ich will einfach nur wissen wie sich das anfühlt." (Lydia) Sie lächelte und setzte sich dann neben mir auf das Bett.

Ich nahm ihr Handgelenk und biss einmal rein. Schon nach kurzer Zeit brach ich ab. Nur das Nötigste bei lebendigen Menschen. „Hat sich gar nicht so schlimm angefühlt, wie ich gedacht habe." (Lydia) „Ich trinke auch nur das Nötigste von lebendigen Menschen." (Ich) Zu mindestens bei den Leuten, die ich kannte, aber das musste sie nicht wissen.

Ich nahm eine Kompresse und eine Mullbinde aus dem Verbandkasten, der hier an der Wand hing und verband Lydias Handgelenk. Dann konnten wir wieder los. Meine langjährigen Ängste bekämpfen.

Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt