-9- "Das ist alles?"

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Direkt als die Sonne aufging, machte ich mich wie versprochen auf den Weg nach Beacon Hills zu Stiles und Lydia. Ein komisches Gefühl machte sich in meinem Bauch breit. Ich musste es schaffen, dass Allison wieder leben konnte. Das war mein Ziel. Meine Bestimmung für diese Reise. Koste es was es wolle.

Als ich beim Haus von Stiles ankam, sah ich die beiden schon vor seinem Jeep warten. „Bin ich zu spät?" (Ich) Stiles schüttelte den Kopf. „Diesmal nicht." (Stiles) Ich umarmte beide zur Begrüßung und dann konnte es losgehen.

„Ich habe, bevor wir starten, noch eine wichtige Frage: Wie wollt ihr Allisons Leiche nach New Orleans bringen? In diesem Auto ist definitiv kein Platz dazu." (Lydia) „Ich manipuliere ein paar Leute, dann wird das schon klappen." (Ich) „Manipulieren?" (Lydia) Ich klopfte ihr behutsam auf die Schulter. „Regel Nummer 1: Lass dir nicht anmerken, dass du neu in dem Geschäft bist." (Ich) Dann stiegen wir in den Jeep und es konnte losgehen.

„So, du musst mir das jetzt mal erklären, Flizz. Ich weiß wir kennen uns eigentlich so gut wie gar nicht und du hast damals auch was mit Jackson gehabt soweit ich weiß, aber... Du bist also ein Vampir?" (Lydia) „Ja und wenn du Angst hast, dass ich dich in der Nacht blutdurstig wie ich bin aussagen werde-" (Ich) „Flizz!" (Stiles) Ich verdrehte die Augen. Konnte er mir diesen Spaß denn wirklich nicht gönnen?

„Ich werde dir nichts tun, Lydia. Hauptsächlich ernähre ich mich von Blutkonserven, obwohl mir frisches Blut um Längen lieber ist. Es ist falsch Menschen zu töten, aber es ist meine Natur und ich kann nichts dagegen machen." (Ich) Lydia atmete einmal tief durch. Sie hatte keine Angst - vielleicht ein bisschen - sondern zeigte Respekt und das war es wohl was ich brauchte.

„Manipulation... Wie funktioniert das?" (Lydia) „Die wohl schönste Eigenschaft des Vampir-Daseins. Ich kann Menschen mit bloßen Augenkontakt und mit den Worten, die ich sage, so manipulieren wie ich es gerne möchte. Der einzige Schutz den die Menschen davor nehmen können, ist Eisenkraut. Du kannst es in einem Medaillon tragen oder es in dein Getränk oder Essen mixen. Für Menschen unschädlich, doch für Vampire ist es reinstes Gift." (Ich) Lydia nickte.

Ich beugte mich von der Rückbank vor und spielte ein wenig am Radio. Sender wechseln und Musik lauter stellen. Je näher wir der Stadt waren, desto nervöser wurde ich. Klaus wirbelte meine Gefühle wieder komplett durcheinander und das obwohl er noch nicht mal an meiner Seite war. Noch war er ja einige Meilen von mit entfernt.

Kurz vor New Orleans hielt Stiles an einer Tankstelle an und sagte mir Bescheid, dass wir bald da waren. Ich war die Fahrt über wohl eingenickt. Draußen war es bereits dunkel. „Wie spät ist es?" (Ich) „Bald 2 Uhr morgens." (Stiles) Zwei Uhr morgens und dann bin ich nicht einmal aufgewacht? Scheiße, dann musste mich die Sache aber ganz schön mitnehmen. „Stiles und ich haben beschlossen, dass wir uns ein Motel suchen und uns dann erstmal ausruhen?" (Lydia) Ich nickte.

„Ich bin froh, dass ihr beide hier seid." (Ich) Lydia und Stiles lächelten leicht. Dann fuhren wir weiter zu irgendeinem Motel am Stadtrand von New Orleans am Lake Pontchartain. Wir hatten zwar noch Weg vor uns, aber es war lange nicht mehr so viel.

Während Stiles und ich das Gepäck aus dem Kofferraum des Jeeps trugen, ging Lydia an die Rezeption um ein Dreierzimmer für eine Nacht zu buchen. Dann brachten wir das Gepäck zum Zimmer. Mir fiel sofort auf, dass das Motel beunruhigend leer war, was aber auch einfach an der späten Stunde liegen konnte. Während Stiles und Lydia direkt einschliefen, lag ich in meinem Bett noch eine ganze Weile lang wach. Ich hätte wohl im Auto nicht schlafen sollen.

Um mir ein wenig die Beine zu vertreten ging ich noch eine Weile die Straße entlang. An einer Parkbank hielt ich an und zückte mein Handy, um Damons Nummer zu wählen. Es dauerte nicht lange, bis er abnahm. „Flizzy? Um diese Uhrzeit noch?" (Damon) „Das gleiche könnte ich dich fragen." (Ich) „Ich habe zuerst gefragt." (Damon) Ich verdrehte die Augen.

„Na schön. Mir war nach einem nächtlichen Bruder-Schwester-Gespräch." (Ich) „Das ist alles? Ein Glück." (Damon) „Wie meinst du das?" (Ich) „Ich habe nur auf einen Anruf von dir gewartet, eher wäre ich nicht schlafen gegangen." (Damon) Wie süß. „Ja, ich weiß: Felizitas Salvatore ist kein Kind mehr. Ich habe mir aber Sorgen gemacht. Wegen Klaus weißt du." (Damon) Danke für diese Erinnerung, Bruderherz.

„Wir sind bisher nur in einem Motel abgestiegen. Ich kann nicht schlafen, deswegen sitze ich draußen irgendwo auf einer Parkbank. Damon, ich bin nervös. Wenn ich ihn wieder treffe, dann muss ich ihm die Geschichte von Kol erzählen. Er wird mich töten wollen, ich spüre das." (Ich) „Vielleicht triffst du ihn auch gar nicht." (Damon) „Du weißt, dass das unmöglich ist. Er wird sicherlich irgendwas mit den Hexen zu tun haben. Es war seine Stadt und es wird auch wieder seine Stadt sein." (Ich) Einen Moment lang sagte Damon nichts.

„Wenn irgendwas sein sollte, dann ruf mich an. Ich bin für dich da." (Damon) Ich lächelte. Dieses ganze Drama war vielleicht echt ein wenig viel für mich, deswegen tat so ein Zuspruch einfach unheimlich gut. „Kommst du Damon?" hörte man im Hintergrund von einer Stimme, die definitiv zu Elena gehörte.

„Ich muss jetzt auflegen, Flizzy." (Damon) „Okay. Wir sehen uns bald wieder. Ich hoffe, dass mein Ausflug nicht allzu lang dauert." (Ich) „Ich drück dir die Daumen." (Damon) Dann legte er auf und ich ließ mein Handy wieder in der Tasche verschwinden.

„Es tut gut auch mal alleine was mit dir zu unternehmen, Klaus." (Ich) Wir spazierten durch die beleuchteten Straßen Chicagos und mein Kleid flatterte im Wind. Er nahm meine Hand und wir hielten an. „Ehrlich gesagt, muss ich mit dir reden." (Klaus) Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Hab ich was falsch gemacht?" (Ich) Er fing an zu lachen. „Nein, nein und das ist vielleicht auch das Problem..." (Klaus) Wir sahen uns einen kurzen Moment einfach nur an. „Liebes, zwischen uns ist etwas, was ich so noch nie zuvor zu spüren bekommen habe. Und ich glaube, dass ich-" (Klaus) Er brauchte es gar nicht auszusprechen, denn ich wusste ganz genau, was er sagen wollte.

Ich legte meine Hand an seine Wange und küsste ihn einfach. Lang und zärtlich. Nach einer Weile lösten wir uns wieder voneinander. „Ich liebe dich, Felizitas Salvatore." (Klaus) Er legte seine Arme um mich. „Und ich liebe dich, Niklaus Mikaelson." (Ich) Wir fingen beide an zu lächeln und er drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Dann nahm ich seine Hand und ging ein Stück voraus. „Wenn wir schon mal alleine sind, dann möchte ich auch endlich mal in den Genuss des Tanzens kommen. Ich liebe diesen Jazz!" (Ich) Wir fingen beide an zu lachen und gingen Hand in Hand weiter.

2 Mikaelsons. Was hatte ich mir nur dabei gedacht. Diese Familie hatte es mir wohl einfach angetan. Was würde wohl als nächstes kommen? Eine Romanze mit dem noch ausstehenden, lebendigen Familienmitglied Elijah? Oder doch lieber eine herzzerreißende Affäre mit Rebekah? Herrje, bin ich wirklich so... merkwürdig?

„Was macht denn so jemand wie du noch nachts hier auf der Straße? Vor allem hier?" ertönte eine Stimme vor mir, die mich sofort aus den Gedanken riss. „Rebekah?!" (Ich) Wenn man vom Teufel spricht, oder?

Desire ~ Der Tod der Allison Argent ➳ Vampire Diaries & Teen Wolf CrossoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt