Irgendwann nachts war Draco eingeschlafen und ich hatte aufgehört zu weinen. Ich lag einfach nur noch so da. Offene und trockene Augen und dachte an die Zeit, die ich mit meinem Bruder verbringen durfte. Ich dachte an die Geburtstage und die Tage, an denen wir uns gestritten und gleich danach wieder versöhnt hatten. Ich dachte an die Zeit, wo alles noch perfekt war.
Als die ersten Sonnenstrahlen in das Zimmer fielen stand ich auf und setzte mich an das Fenster. Die Sonne tauchte die Landschaft in ein wunderschönes Orange und einige Wolken wurden in Lila töne getaucht. Der leichte Frost am Boden und die Vögel in der Luft rundeten das Bild ab. Es war atemberaubend schön, so dass ich schon fast alles vergas. Da waren nur noch diese Landschaft und die Sonne. Nichts anderes.
Ich lehnte meinen Kopf an das Fenster und guckte einfach nach draußen. Als ich ein Geräusch hinter mir vernahm, drehte ich meinen Kopf um und sah, wie Draco gerade aufstand.
„Morgen" sagte ich und versuchte mich an einem kleinen Lächeln.
„Wie geht's dir?" er kam auf mich zu und stellte sich genau vor mich hin. Ich sah zu ihm hoch. Sein Gesicht war von den Sonnenstrahlen komplett eingenommen und seine Augen glänzten in diesem Licht einfach nur unfassbar schön.
„Es wird irgendwann besser" ich guckte wieder raus und schloss kurz die Augen, um dieses Bild der Landschaft zu verinnerlichen. Ich hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und guckte kurz hoch. Draco war verschwunden.
Als die Sonne gänzlich am Himmel stand ging ich zu meinem Kleiderschrank und überlegte was ich heute anziehen könnte. Ich wollte an irgendwelche andere Sachen denken, außer daran, dass mein Bruder tot war.
„Ist das mein T-Shirt?" ich drehte mich um und sah, wie Draco wieder in das Zimmer kam. Ich nickte und schon zeichnete sich auf seinem Gesicht ein kleines Lächeln ab.
„Steht dir" er legte seine Arme um meine Taille und guckte mich verstohlen an. Mein Lächeln wurde breiter und ich schlang meine Arme um seinen Nacken.
„Ich muss dir was sagen" er zögerte kurz und zog mich näher zu sich ran. „Ich und Liam wollten dir das zwar zusammen sagen, aber-"
Eine Träne rollte über meine Wange und schon hörte Draco auf zu reden. „Nicht heute, Draco, bitte" er nickte verständnisvoll und ich entzog mich seinem Griff und setzte mich auf das Bett.
„Ich werde Liam vermissen" sagte ich und guckte traurig auf meine Finger.
„Er ist immer bei dir" Draco setzte sich zu mir und ich lehnte mich an seine Schulter.
So verging auch der nächste Tag. Ich saß nur auf meinem Zimmer und Draco war meistens bei mir, außer wenn er zu Versammlungen musste. Ich wurde nicht zu den Versammlungen geholt und es war mir auch ganz Recht so. Würde ich Voldemort da sehen, dann würde ich wahrscheinlich meine Beherrschung verlieren. Er war der Grund, warum meine ganze Familie tot war. Er war an diesem Übel schuld. Er ganz alleine.
Es war der Tag meines siebzehnten Geburtstages, als ich morgens durch die aufgehende Sonne geweckt wurde. Ich öffnete leicht die Augen und sah, wie es draußen regnete.
„Wie passend" murmelte ich und ließ mich wieder nach hinten in das Kissen fallen. Als ich bemerkte, wie leer das Bett war guckte ich mich um. Draco war nirgendswo zusehen. Es füllte sich komisch an wieder ganz alleine im Bett zu liegen, da er meistens bei mir geschlafen hatte. Um ehrlich zu sein wollte ich nicht mehr ohne ihn. Er war in den schwierigsten Zeiten für mich da und dafür war ich ihm unglaublich dankbar.
Ich stand auf und trat an meinen Kleiderschrank. Ich betrachtete die einzelnen Kleidungsstücke, als sich plötzlich die Tür öffnete und Draco neben mir trat.
DU LIEST GERADE
Slytherin Hearts- Niemand weiß, wer du wirklich bist. (Draco Malfoy FF)
Fanfiction„Weiß es Liam?" Ich sah in seine grauen Augen. „Niemand weiß, wer ich wirklich bin!" ~ ~ ~ ~ Katherine McQueen. 16 jahre alt und bildhübsch. In ihrem Leben läuft alles perfekt. Sie hat wundervolle Eltern und einen Bruder, der alles für sie tun wü...