25. Gebrochen

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Dracos Sicht:

Ich ging gerade aus ihrem Zimmer. Es war schlimm für mich sie so zu sehen. Zu sehen, wie sie weinte, wie sie zitterte und zu sehen, wie gebrochen sie ist. Aber auf der anderen Seite war ich ihr unfassbar dankbar, was sie für mich getan hatte. Sie hat Dumbledore getötet. Ich hätte es nie tun können. Aber ich fühlte mich gleichzeitig schuldig. Wegen mir musste sie ihn umbringen. Wegen mir ging es ihr jetzt so schlecht. Ich hasste das alles.

Ok, zum Anfang fand ich es ja noch cool. Wir waren die Lieblinge des dunklen Lords. Aber jetzt hasste ich das alles hier. Ich hasste ihn. Er hatte alles kaputt gemacht. Mein Leben, meine Familie und mich.

Aber andererseits hätte ich ohne ihn nie Katherine kennen gelernt. Ich hätte nie diese ganzen Gefühle kennengelernt, die sie bei mir auslöst. Ihr Lächeln haute mich jedes Mal aufs Neue um und ihre Augen erst. Sie waren etwas Besonderes. Sie war etwas Besonderes. Aber jetzt war sie gebrochen und ich war schuld. Ich fühlte mich unglaublich schlecht.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür und damit wurde mein Gedankengang unterbrochen.

„Herein" rief ich eiskalt. Meine Mutter öffnete die Tür und setzte sich neben mich auf das Bett.

„Sie hat es getan, oder?" ich nickte.

„Wie geht es dir?" ich guckte kurz zu meiner Mutter auf und sah, dass sie besorgt war. So besorgt, wie noch nie.

„Ich weiß es nicht" gab ich ehrlich zu. Ich fühlte so viel, so viel ungewohntes, dass ich es schon gar nicht mehr zuordnen konnte. Katherine hatte mich verändert.

Meine Mutter schwieg eine ganze Weile und stand dann auf.

„Was bedeutet sie dir, Draco?" ich guckte sie erstaunt an. Was meinte meine Mutter damit? Ich schüttelte kurz den Kopf, um mir über diese Frage klar zu werden.

„Was?" meine Mutter setzte ein Lächeln auf. So etwas sah man bei ihr selten. Seitdem mein Vater weg war sah man es gar nicht mehr.

„Draco, ich bin nicht dumm und Snape ist es auch nicht."

„Was?" wiederholte ich, immer noch verwirrt.

„Ich kann dir nur eins sagen Draco: Liebe hat in dieser Zeit keinen Platz. Er wird sie ausnutzen, er wird sie weiter brechen. Das wissen wir beide und wir wissen beide auch warum er das tun wird" sie sah mich wieder mit ihren eiskalten Augen an. Sie hatte Recht. Ich wusste fast alles, was Katherine noch nicht wusste.

„Aber-" stotterte ich.

„Er wird dich als ihre Schwäche einsetzten, Draco und das will ich nicht. Es ist zwar schön, wenn ihr euch mögt, aber für mehr ist hier einfach kein Platz. Es tut mir leid" damit drehte sie sich um und ging aus meiner Tür.

Ich ließ mich zurück in mein Bett fallen und starrte die Decke an. Meine Mutter hatte Recht...

Ich verspürte ein komisches ziehen in meiner Brust und mein Bauch fühlte sich an, als ob ich mich gleich übergeben würde. Eine einzelne Träne rollte meine Wange herunter. Ich wusste genau, was Katherine mit mir gemacht hatte, aber dafür war hier kein Platz. Es war kein Platz für so etwas, wie Liebe...

Ich wollte gerade anfangen zu weinen, als es schon wieder an meiner Tür klopfte.

„Ja?" schrie ich genervt. Konnte man mich den heute nicht mal eine Sekunde alleine lassen?

„Hey" zögernd betrat Liam das Zimmer und ich setzte mich auf. „Was gibt's?"

„Wir müssen über Katherine sprechen" er kratze sich am Hinterkopf und ich sah ihn fragend an.

Slytherin Hearts- Niemand weiß, wer du wirklich bist. (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt