48. Weißes Tuch

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Voldemorts lange weiße Finger spielten mit dem Zauberstab in seiner Hand und er sah mich und dann den Stab in seiner Hand an.

„Warum arbeitet er wohl nicht für mich, Katherine?" Der plötzliche Themenwechsel verwirrte mich und ich verstand in den ersten Minuten nicht ganz. Schließlich hob Voldemort den Zauberstab und ließ ihn vor meinen Augen auf seiner Hand ruhen. Ich hatte zwar mitbekommen, dass er einen neuen Zauberstab hatte, doch ich wusste nichts über den Stab.

„Herr?" fragte ich verdutzt, wobei mein Blick wohl kaum verwirrter sein konnte. „Ich verstehe nicht."

„Den Zauberstab, welchen ich hier in meinen Hände halte ist der Elderstab. Schon mal etwas davon gehört?" Ich schüttelte meinen Kopf. Ein enttäuschtes Seufzen entfuhr Voldemort, bevor er weiter fuhr. „Der Elderstab ist der Zauberstab des Schicksals, er ist der Todesstab. Einer der drei Heiligtümer des Todes. Ich nahm ihm seinen vorherigen Herrn ab. Weißt du, wer sein vorheriger Herr war?" Wieder schüttelte ich meinen Kopf.

„Du bist wirklich dumm, Katherine. Ich dachte ich tue allen einen Gefallen, wenn ich dich aus dieser Familie voller Lügner raushole. Ich hab wirklich mehr von dir erwartet, aber du hast mich in allen Punkten maßlos enttäuscht." Seine Worte waren wie ein Schlag in meinen Magen und brachten wieder alte Gefühle hervor. Der Raum schien plötzlich viel kleiner und die Luft viel stickiger zu sein, als noch vor ein paar Minuten.

„Ich habe ihn aus dem Grab von Dumbledore geholt. Ich dachte wirklich er würde mich an meine Ziele bringen...Wie töricht das doch von mir war"

„Ich verstehe immer noch nicht ganz. Was ist jetzt mit dem Zauberstab?" Ich war überaus verwirrt, wie ich ehrlich zugeben musste. Erst sagt Voldemort, dass ich das Problem sei und jetzt stimmt irgendetwas mit dem Zauberstab nicht. Was gab es für einen Zusammenhang?

„Er gehorcht mir nicht und genau das ist das Problem an der ganzen Sache!" Voldemort kam wieder vor mir zum stehen, doch diesmal hielt er einige Meter Abstand und hatte seinen Zauberstab festumklammert.

„Aber ich dachte, ich-"

„Er gehorcht dem, der seinen Vorbesitzer besiegt hat. Er gehörte Dumbledore. Du hast Dumbledore getötet und somit gehorcht er dir." Er richtete seinen Zauberstab direkt auf mein Herz und ich wusste, dass meine letzte Stunde jetzt geschlagen hatte. Vor meinem inneren Auge lief schon mein ganzes Leben vorbei, als er seine nächsten Worte sagte: „Kleine, dumme, unwissende Katherine... Du hast deinen Vater nie wirklich stolz gemacht und wirst es auch nie!"

Ich schloss meine Augen und klammerte mich an meinem Umhang fest.

„Und jetzt Katherine muss ich dich töten!" Ich konnte es zwar nicht sehen, aber ich wusste, dass der grüne Todesfluch direkt auf mein Herz zuraste. Und dann wurde alles schwarz und ein weißes Licht tauchte auf indem ich mich verlor.

Plötzlich traten die Erinnerungen von meiner Kindheit an die Oberfläche. Wie Liam und ich immer draußen im Garten gespielt hatten, wie wir uns stritten und versöhnten. Dann der Tag an dem sich alles änderte. Der Tag an dem ich Draco kennen lernte. Draco...

Er hat mich schon von der ersten Sekunde angezogen. Ich glaubte zwar nie an Liebe auf den ersten Blick doch jetzt glaubte ich daran. Denn bei Draco war es Liebe auf den ersten Blick, auch wenn mir das bislang nicht klar gewesen war. Draco war meine erste Liebe. Er war der Mensch, der mich zum Weinen, Lachen und Lieben gebracht hat. Und obwohl er nie die heiligen drei Worte gesagt hatte, so wusste ich doch, jetzt wo ich meinem Ende bevorstand, dass er genauso fühlte. Vielleicht war ich nicht seine erste Liebe, aber ich hätte alles dafür gegeben seine Letzte zu sein. Aber es war zu spät. Ich würde jetzt sterben.

Slytherin Hearts- Niemand weiß, wer du wirklich bist. (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt