28. Harry Potter

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Katherines Sicht:

Die Tage vergingen und mir ging es immer schlechter. Nachts konnte ich nicht mehr schlafen, da immer wenn ich die Augen schloss, die Szenen vor mir auftauchten, wie ich diese Familie getötet hatte. Und wenn ich doch schlafen konnte, hatte ich Albträume.

Draco und ich redeten immer noch nicht miteinander, aber ich merkte, dass es ihm auch nicht gut ging und Narzissa auch nicht. Liam war jeden Tag von früh bis spät im Ministerium und ich sah ihn nur ab und zu mal. Ich war alleine.

Ich lag wieder in meinem Bett und dachte nach. Ich dachte zu viel in den letzten Tagen nach.

Irgendwann schlief ich dann doch ein und hatte einen meiner vielen Albträume. Ich träumte immer wieder, wie ich statt dem kleinen Jungen Draco umgebracht hatte. Es war schrecklich.

Schweißgebadet wachte ich in meinem Bett auf und guckte mich im ganzen Zimmer um. Ich spürte, wie mein Puls immer noch zu schnell schlug und versuchte mich zu beruhigen, aber vergebens.

„Nur ein Traum" flüsterte ich leise vor mich hin und versuchte wieder einzuschlafen, aber ich konnte es einfach nicht. Schnell schlug ich die Bettdecke zur Seite und schlüpfte aus dem Bett. Ich zog mir schnell ein langes T-Shirt an und verließ dann mein Zimmer. Erst klopfte ich bei meinem Bruder an, aber dieser öffnete nicht die Tür. Es war schließlich mitten in der Nacht.

Ich drehte mich um und ging langsam auf Dracos Zimmer zu. Ich atmete einmal tief ein und aus, bevor ich die Klinke nach unten drückte und die Tür leise öffnete. Ich hatte erwartet, dass Draco schlief, doch so war es nicht. Er saß auf dem Fenstersims und schaute nach draußen.

Als ich zögernd sein Zimmer betrat, schenkte er seine Aufmerksamkeit nun mir.

„Kannst du auch nicht schlafen?" fragte er und ich nickte zögernd. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er mich jetzt rausschmeißt oder so, aber so war es nicht. Draco blickte wieder nach draußen und ich ging langsam zu ihm und setzte mich gegenüber von ihm auf den Fenstersims.

„Er wird heute wiederkommen" Draco starrte weiter aus dem Fenster, so als ob er auf jemanden wartete.

„Wer?" meine Stimme zitterte und jetzt erst merkte ich, wie kalt es doch in diesem Zimmer war. Wie kalt es in allen Zimmern des Hauses war.

„Mein Vater" Draco richtete seinen Blick auf mich und musterte mich kritisch.

„Draco, ich-"

„Nein, Katherine, es tut mir leid" unterbrach er mich. „Ich habe überreagiert. Du hattest deine Gründe, warum du es getan hast und hast es wahrscheinlich nicht freiwillig gemacht"

Ich schaute ihn fassungslos an. So etwas hätte ich nie erwartet. Offenbar merkte Draco meine Fassungslosigkeit, denn er nahm meine Hände in seine und zog mich an seine Brust.

„Es tut mir leid, du wirst sicher deine Gründe gehabt haben" flüsterte er und wir beide guckten aus dem Fenster. „Die hatte ich" murmelte ich mehr zu mir selbst, als zu Draco.

Wir saßen lange so da und guckten aus dem Fenster. Irgendwann wurde ich dann immer müder und schlief ein. Das war die erste Nacht seit Tagen, die ich durchschlief und das, ohne einen Albtraum zu haben. Es fühlte sich gut an.

Am nächsten morgen wachte ich auf dem weichen Bett auf und sah mich verschlafen um. Draco saß immer noch oder schon wieder am Fenster und starrte nach draußen. Verschlafen tapste ich leise zu ihm hin und als ich kurz vor ihm war, drehte er sich zu mir um.

„Morgen" sagte er mit gebrochener Stimme und es wirkte so, als ob er die ganze Nacht nicht geschlafen hätte.

„Morgen" gähnte ich und setzte mich neben ihn.

Slytherin Hearts- Niemand weiß, wer du wirklich bist. (Draco Malfoy FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt