Slytherin Hearts- Niemand weiß, wer du wirklich bist. (Draco Malfoy FF)

49. Der Krieg nimmt sich, was er will

Immer noch geschockt und unfähig auch nur ein Wort zusagen, geschweige denn mich zu bewegen saß ich vor der Leiche. Es konnte einfach nicht sein. Es durfte nicht sein. Mein beten und hoffen war umsonst gewesen. Wir hatten gerade ein mal zwei Jahre zusammen. Zwei Jahre in denen wir uns nicht immer einig waren, aber in denen trotzdem alles perfekt war. Warum hatte mir der Krieg sie genommen? Warum hat er mir meine Daphne genommen. Meine beste Freundin, meine Vertraute und natürlich Blaise Freundin.

„Warum?" brachte ich schluchzend heraus und sah Blaise an, der sie wieder zu deckte und unschlüssig auf das weiße Tuch runter sah. Er zuckte nur mit den Schultern, während stumme Tränen über seine Wangen liefen. Seine Augen waren rot unterlaufen und sahen, im Gegensatz zu sonst, klein und müde aus.

„Ich weiß es nicht" sagte er nach einer Zeit des Schweigens, in der ich aufgestanden war und mich neben ihn gestellt hatte. Wir standen einfach so da und gingen beide unseren Gedanken nach. Ich dachte an die ganzen Tage mit Daphne zurück, wie sie mir geholfen und mich beratschlagt hatte. Daphne war die Einzige, die noch vor mir wusste, dass ich etwas für Draco empfinde. Sie hatte es damals einfach gespürt und hatte absolut Recht behalten.

„Ihr Tod wird nicht umsonst gewesen sein. Niemand, der hier gestorben ist, ist umsonst gestorben. Das verspreche ich dir" Ich nahm seine Hand und hielt sie einfach. Blaise nickte schwach und drückte meine Hand etwas fester. Blaise und ich hatten uns nicht immer gut verstanden, vor allem wenn man unseren Start bedenkt, doch jetzt, wenn es hart auf hart kam, standen wir zusammen und unterstützten den jeweils anderen.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir und drehte langsam meinen Kopf um. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah wer dort gerade auf uns zu gelaufen kam. Eine große Schramme zierte Dracos Gesicht, seine Haare waren fast schon schwarz von dem ganzen Staub und sein Anzug halb zerrissen.

„Draco" hauchte ich erschrocken und rannte auf ihn zu. Alles in mir drin war gerade komplett am Boden zerstör aber gleichzeitig überglücklich Draco lebend zu sehen.

„Katherine, du lebst!" Und mit diesen Worten zog er mich einfach in seine Arme und ich konnte fühlen, dass er weinte. Seien Brust hob sich unregelmäßig auf und ab und auch ich fing wieder an zu weinen. Doch diesmal waren es keine Tränen der Trauer, es waren Tränen der Erleichterung. Ich hatte Voldemort überlebt, nur um Daphne zu verlieren, aber Draco wiederzusehen. Es war komplett verwirrend und zerreißend.

„Draco...Da-" setzte ich an und löste mich von ihm. Unentschlossen führte ich ihn zu Blaise, der Draco sofort in seine Arme zog, bevor beide weinten. Ich stand neben den beiden Jungs, als Dracos Blick auf das weiße Tuch fiel. Zögerlich trat ich an ihn heran und hielt seine eiskalte Hand in meiner. „Daphne...Sie ist...Sie ist tot"

In mir drin brach wieder ein Teil zusammen, als ich diese Worte ausgesprochen hatte, die mir wieder verdeutlichten, dass meine beste Freundin gestorben war. Draco schien es nicht anders zu gehen. Er brach stumm in Tränen aus und zog mich und Blaise in seien Arme. Weinend standen wir drei einfach so da und trauerten um Daphne, eine der gütigsten und besten Menschen, die es für uns gab.

„Wir sollten wo anders hin" brachte ich leise heraus und die beiden Jungs nickten, bevor wir uns auf die Suche nach einem ruhigen Platz begaben.

„Wie?" Das war das erste was ich herausbrachte, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. Blaise und ich saßen in einem der Korridore und trösteten uns gegenseitig. Ich konnte es immer noch nicht fassen.

„Ich wollte in den Gemeinschaftsraum und auf dem Weg dahin hab ich sie gesehen. Jemand hat mit ihr gekämpft und sie wurde verletzt. Ich hab sie dann hierhin gebracht, aber es war zu spät...Es tut mir unglaublich Leid, Katherine. Ich wollte nie, dass Daphne etwas passiert." Blaise betrachtete den Boden und ich legte eine Hand auf seine Schulter.