Von Geschrei werde ich geweckt und schaue müde in Richtung Jake. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gerade mal 8 Uhr ist. Gestern wurde es noch ziemlich spät, weshalb ich nicht wirklich viel geschlafen habe.
Langsam gehe ich zu Jake und hebe ihn aus dem Bett. "Pscht", flüstere ich und stille ihn dann aber einfach mal. Liam wurde von dem ganzen Geweine nicht geweckt und schläft noch immer.
Da das Baby nach seiner Mahlzeit leider nicht das Bedürfnis verspürt weiter zu schlafen, verlasse ich mit zusammen mit Jake das Zimmer.
Meine Mutter steht, wie zu erwarten, schon in der Küche. "Guten Morgen", meine ich verschlafen.
"Morgen", begrüßt sie mich munter. "Was machst du den schon wach?", frage ich dann.
"Die Kinder hatten hunger", meint sie und deutet in das Speisezimmer. Dort sitzt die jüngere Generation meiner Familie, zwei meiner Cousins und eine Cousine.
"Morgen", meine sie grinsend zu mir. Sie sitzen schon unter dem Weihnachtsbaum und haben ihre Geschenke ausgepackt. Schmunzelnd gehe ich zu ihnen.
"Na was habt ihr alles bekommen?", frage ich und setze mich zu ihnen. Sofort wird mir alles gezeigt. Dann wollen sie unbedingt, dass ich mit ihnen spielen.
Meine Mutter rettet mich aber, da sie kommt und ihnen Essen gibt. Dadurch bin ich natürlich sofort wieder abgemeldet.
"Ich geh mit Jake etwas spazieren", meine ich lächelnd. "Wenn du nichts dagegen hast komme ich mit", meint Mary, meine Cousine, von der Türe aus zu mir.
"Nein du kannst sehr gerne mitkommen", lächle ich. Wir gehen uns noch kurz warm anziehen, bevor wir losgehen.Da ich nicht zu viel Lärm machen will, gehe ich nur schnell Jakes warmen Bärchenanzug holen. Meine Schuhe und Jacke ziehe ich im Flur an und auch Jake wird eingepackt.
Danach wartet eh schon Mary auf mich. Sie hat im Gegensatz zu mir glatte Haare und trägt einen Bob. Wir haben uns schon immer super verstanden.
Durch den sehr geringen Altersunterschied, waren wir schon immer an den selben Sachen interessiert.
Die Tatsache, dass sie in der Stadt wohnt, war damals noch irrelevant. Doch je älter wir wurden, desto weniger Zeit haben wir zusammen verbracht. Sie lebte einfach in einer anderen Welt.
Seit ein paar Jahren sehen wir uns aber regelmäßiger und sind wieder ein Herz und eine Seele geworden. Unser starkes Band hat zum Glück über die Jahre keine Kratzer bekommen.
"So es kann losgehen", meine ich dann, als Jake im Kinderwagen liegt. Mary hat ein bisschen länger gebraucht. Sie hat sich noch umgezogen, hingegen ich in meiner Schlafhose und dem T-Shirt geblieben bin.
Bis auf meine Jacke und Winterschuhe, sowie meiner Mütze und Schal halt.
"Gut", lächle ich und gemeinsam gehen wir die verlassene Straße entlang. Den Kinderwagen schiebe ich vor mir her. Um uns herum liegt Schnee und das nicht zu wenig. Auch die Straße ich mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt.
"Da war wohl dein Vater heute noch nicht draußen und hat das bisschen Schnee von gestern Nacht weggeräumt", grinst Mary.
"Das ist ihm aber auch kaum zu verübeln. Er war ja sehr lange wach und hat sehr viel Wein getrunken", lache ich und denke an den Anblick von meinem Vater im Traktor, wie er den Schnee von der Straße schiebt.
"Da hast du auch wieder recht", stimmt Mary mir zu. Wir lachen beide ein bisschen darüber.
"Schau mal. Da hinten ist doch Liams altes Haus oder?", meint Mary dann und deutet auf ein großes weißes Haus einige Meter entfernt.
"Stimmt", lächle ich. Nur kurz nachdem Liam mit seiner Familie weggezogen ist, sind schon die Nächsten dort eingezogen. Ebenfalls eine kleine Familie.
Mittlerweile sind alle Kinder bis auf den jüngsten Sohn ausgezogen. Er ist soweit ich weiß 16 Jahre alt und geht in Rons Klasse.
"Das ist echt schön geschmückt", stellt sie dann auch noch fest. Zustimmend nicke ich. Es ist nicht so überladen wie viele Häuser in London, sondern mit viel Sorgfalt geschmückt worden.
Ein paar Lichterketten zieren das Haus und im Vorgarten stehen ein paar leuchtende Figuren.Mittlerweile stehen wir direkt neben dem Haus und die Lichter scheinen in Jakes Kinderwagen. Dieser quietscht deshalb vergnügt. Grinsend hebe ich ihn heraus und zeige auf die leuchtenden Figuren.
"Na schau mal. Da ist ein Rentier", grinse ich und er schaut dorthin und quietscht wieder. Grinsend setze ich meinen Sohn wieder in den Kinderwagen.
Dort liegt er dann und versucht nach den Lichtflecken zu greifen. Darüber lachen ich und Mary ziemlich. Es sieht schon sehr amüsant aus, da er es natürlich nie schafft.
Wir drehen dann lieber wieder um, dass Jake sich nicht erkältet wenn er zu lange draußen an der kühlen Luft ist.
"Wie ist es eigentlich so mit einem Baby zu leben?", fragt Mary mich dann neugierig. "Es ist super toll. Vor allem, weil es ja dein eigenes Kind ist. Es macht richtig viel Freude ihn anzusehen. Natürlich ist es anstrengend und so richtig durchschlafen können wir selten, aber es ist das schönste auf der Welt", meine ich lachend.
"Das glaube ich. Alleine wie ich ihn gestern Abend erlebt habe ist er ein super süßes Baby", meint Mary lächelnd.
"Oh ja. Nur muss immer ich in der Nacht aufstehen, weil Liam ihn nie hört", seufze ich aber lache dann danach auch wieder.
"Aber dafür ist Liam am Tag der beste Vater, den du dir für Jake wünschen kannst", lächelt Mary mich an.
"Der allerbeste Vater. Er liebt Jake so und behandelt ihn wie einen kleinen Prinz. Das süßeste ist aber, dass er mir tagsüber am Liebsten alle Arbeiten abnehmen würde, weil er nachts nie aus dem Federn kommt", meine ich etwas verträumt.
"Gott ist das süß", grinst Mary und im selben Moment kommen wir zuhause an. Jake hebe ich aus dem Kinderwagen und wir betreten das Haus. Dort kommt gerade Liam aus der Wohnung und lächelnd auf uns zu.
"Hier seit ihr", meint er dann und hebt Jake aus meinen Armen. "Guten Morgen mein Prinz", meint er dann und gibt ihm einen Kuss auf die Nase. Das bringt Jake zum Grinsen.
"Und guten Morgen Prinzessin", begrüßt er dann auch mich und ich bekomme einen Kuss auf den Mund.
"Morgen", lächle ich und umarme ihn fest. Dann ziehe ich aber mir und auch Jake erstmal die warmen Sachen aus. Liam beginnt ziemlich zu lachen, als ihm mein Schlaflook auffällt.
"Ich wollte dich halt nicht wecken", grinse ich dann und Liam schmunzelt ziemlich. "Das hättest du sowieso nie geschafft", zwinkert er mir dann zu.
"Da hast du auch wieder recht", lache ich und wir gehen dann zusammen in den Speisesaal.
"Aber jetzt will ich endlich mein Weihnachtsgeschenk", jammert er dann wie so ein trotziges kleines Kind. Neben uns fangen alle meine Verwandten total zu lachen an.
Sie sind wohl auch alle wach geworden und sitzen schon beim Frühstück zusammen. Liam wir vor Verlegenheit ganz rot und sieht zu Boden.
"Oh Schatzi gleich ja?", grinse ich und wuschle ihm durch seine sowieso total zerwuschelten Haare. "Ja gut", meint er dann lächelnd und fährt sich durch seine Haare.
Wohl ein Versuch sie wieder herzurichten. Aber der war ziemlich unnötig, da sie noch immer in alle Richtungen abstehen.Nach dem Frühstück setzen wir uns alle gemeinsam auf den Boden. Bis auf die drei Kinder hat ja noch niemand seine Geschenke ausgepackt.
Als erstes fangen wir an, Jakes Sachen auszupacken. Er hat ein paar Klamotten und auch ein zuckersüßes Kuscheltier bekommen. Es ist ein kleiner Hase, den er sicher bald sehr gerne haben wird. Noch ist er für sowas zu klein.
Wir beschenken uns alle gegenseitig. Es kommt natürlich einiges dabei zusammen. Doch für uns war es und ist es noch immer ein ziemlich wichtiges Fest.
Eines der wenigen wo wir alle beisammen sind und deshalb wird es groß gefeiert. Ich habe ein bisschen Schmuck, Bücher und allerhand andere Sachen bekommen.
Dann gibt mir Liam sein Geschenk. Voller Vorfreude packe ich es aus und schaue mit sehr großen Augen auf das Geschenk. Immer wieder sehe ich Liam und dann die Karten in meiner Hand an.
"Liam was ist das?", frage ich dann mit offenem Mund. "Du kommst mit Jake zusammen die letzen beiden Wochen auf Tour mit", grinst er mich dann an. Quietschend falle ich ihm um den Hals.
Ich freue mich einfach riesig darüber. Immerhin heißt das ich muss nur 2 Wochen ohne meinen geliebten Freund aushalten und kann dann 2 Wochen in Amerika verbringen.
Zu unserem Glück liegt Jake gerade auf seiner Decke und begutachtet uns alle, somit kann ich ihm bei meiner Umarmung nicht wehtun.
Liam lacht und drückt mich sehr fest und ich merke ihm eine ebenso große Freude an. "Ich freu mich so", flüstere ich in sein Ohr und setze mich dann auf seinen Schoss.
Ich will gerade keinen Millimeter mehr von ihm weg. Auch Liam hat nicht die Absicht mich gehen zu lassen, wie es scheint, denn er legt seine Arme fest um mich.
"Jetzt bekommst du mein Geschenk", meine ich lächelnd und gebe es in seine Hände. Über meine Schulter schauend packt er es aus. Meinen Kopf drehe ich zu seinem, da ich seine Reaktion sehen will.
Nachdem das Geschenkspapier entfernt ist, lächelt er stark. "Danke", meint er und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. In seinen Händen hält er einen Bilderrahmen.
Darin ist ein Bild von ihm, Jake und mir. Liam steht hinter mir, seine Arme liegen um mich und Jake liegt in meinen Armen.
Es ist noch im Krankenhaus entstanden. Louis hat es von uns gemacht und ich weiß noch genau, wie er herum gequietscht hat, was für süße Eltern wir doch sind.
Dahinter befindet sich ein weiteres Bild. Dieses mal ist es jedoch nur eines von mir und Jake.
Ohne Liams Wissen war ich bei einem Fotografen und habe Jake fotografieren lassen. Dabei ist unter anderem dieses Bild entstanden.
Es ist schwarz-weiß und sieht richtig toll aus. Es ist auch gerade mal etwa eine Woche her und somit sehr aktuell.
"Danke", lächelt er nochmal und küsst mich ein weiters Mal. "Dann kannst du uns immer sehen, wenn du auf Tour bist", lächle ich und sehe ihm in die Augen.

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Here For You
FanfictionZweiter Teil von "Back For You" Liam hat es geschafft. Er hat Mia für sich gewonnen. Doch das Bandleben geht weiter. Somit muss er Mia nach der Geburt nochmal für einen Monat alleine lassen. Wird sie den Alltag mit dem 3 Monate altem Nachwuchs allei...