28. Kapitel

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Am nächsten Morgen wache ich spät auf. Jake hat auch ganz lieb lange geschlafen und keinen Mucks von sich gegeben.
Deshalb kann ich endlich mal wieder um 10 Uhr aufstehen. Dabei wecke ich wohl Jake auf, da er zu jammern anfängt.
"Guten Morgen", meine ich dann lächelnd und hebe ihn aus seinem Bettchen. Durch den vielen Schlag bin ich gar nicht genervt oder sonst was von seinem Weinen.
"Machen wir dem Süßen doch mal Frühstück nicht?", grinse ich trage ihn hinunter. Dort werden wir von Watson kurz durch ein Wedeln begrüßt. Er bleibt aber in seinem Korb liegen.
In der Küche mache ich Jake dann seine Milchflasche und füttere ihm diese dann. Auch mir richte ich etwas zum Essen her und schlage dann selbstverständlich zu.
Mein Sohn brabbelt unsinnige Sachen auf seiner Krabbeldecke vor sich hin. Grinsend lausche ich ihm kurz, bevor ich den Radio anschalte.
"Pünktlich zum Start ihrer neuen Tour und kurz vor Weihnachten hat One Direction ihren neuen Song herausgebracht. 'Come back' ist wohl eine kleine Anspielung auf ihren Neustart nach der Pause", tönt die Stimme einer Radiomoderation aus dem Lautsprecher.
Dann beginnt endlich ihr Song. Ich fange total an zu lächeln. Liam hat ihn schon beim Schreiben oft gesungen. Dieser Song bedeutet den Jungs eine Menge, den sie verbinden auch privat eine Menge damit.
Mein Verlobter erzählt mir jedes Mal wenn er ihn singt, dass er immer daran denkt, dass er zu mir zurück gekommen ist.
Auch ich liebe dieses Lied. Sie haben eine große Menge an Emotionen hineingelegt, die man in jeder Stimme deutlich hört. Wenn man ihnen beim Singen zusieht, bemerkt man in allen Augen kleine Tränen glitzern.
Sie haben in einem Interview auch verraten, dass sie bei den Aufnahmen dauernd vor Tränen nicht mehr singen konnten.
Jake lauscht auch sehr gebannt und rührt sich nicht das kleinste Bisschen vom Fleck. Dann hört man Liams Stimme. Es ist fast so, als würde er neben uns stehen und singen.
"And than I come back and everything has changed, but in our hearts nothing is different", diese Zeilen locken mir Tränen übers Gesicht. Als sie es dann auch noch zu viert singen, kann ich mich nicht mehr zurückhalten und weine stark.
Sie erweckt eine Sehnsucht nach Liam in mir. Auch wenn er noch nicht wirklich lange weg ist, vermisse ich ihn unendlich stark.
Watson kommt zu mir getappt und reicht mir seinen Hals zum Reinweinen. Ich schlinge meine Arme um den Hund und benässe sein Fell mit Tränen.
Diese versiegen erst, als auch der Song schon lange aus ist. Ich lasse ihn erst dann los und wische mir über die Augen. Watson stupst mich mit seiner Schnauze an und leckt mir vorsichtig über die Wange.
Ich lächle leicht. "Komm wir gehen bisschen spazieren. Das hast du dir verdient", meine ich dann. Daraufhin richte ich mich und Jake her.

Mit warmen Sachen bekleidet, gehen wir los. Jake liegt in seinem Kinderwagen und begutachtet die Welt von seiner Sicht aus. Watson geht brav an der Leine neben mir her.
Er sieht aus als könnte er kein Wässerchen trüben, doch er wartet nur auf den Moment an dem die Leine ab ist. Dann kommt der spielfreudige Watson zu Gesicht.
Schnell sind wir im Park auf der Hundewiese angelangt. Dort kann ich ohne Probleme zu bekommen seine Leine abmachen.
Sofort stürmt er los und schnuppert alles ab. Dabei trifft er auf einen zweiten Hund. Mit diesem fängt er dann an zu spielen. Es sieht etwas brutal aus, da der Labrador doch kleiner ist als meine Dogge.
"Ist dein Hund schon brav?", fragt eine unsichere Stimme neben mir. Ich drehe mich in diese Richtung. Neben mir steht ein junges Mädchen, wohl die Besitzerin des Labradors.
"Er ist der bravste Hund der Welt. Keine Sorge, er tut ihm nichts. Wenn er mit seinem Herrchen Fußball spielt, ist er ruppiger als jetzt", beruhige ich sie.
Das Mädchen atmet erleichtert aus und tatsächlich scheint Watson in diesem Spiel nicht mal die Oberhand zu haben.
"Für so einen großen Hund ist er aber ein schöner Angsthase", lacht das Mädchen, als sich Watson hinter mir versteckt. Zuvor ist ein kleiner Hund wild kläffend auf die spielenden Hund zugelaufen.
"Ach Dicker, der tut dir doch nichts", lache ich und gebe Watson ein Küsschen. "Watson du musst keine Angst vor kleinen Hündchen haben. Du bist groß und stark, da kann dir sowas kleines nicht viel tun"
Mein Hund sieht mich aber sehr skeptisch an und glaubt mir die ganze Sache wohl nicht so wirklich. Als der Kläffer auch noch hierher rennt, kriegt er die Krise und rennt mit eingezogenem Schwanz auf die andere Seite der Wiese.
Der kleine Hund beschnuppert mich dann an den Beinen und sieht ziemlich brav aus. "Na wer bist du den?", meine ich lächelnd.
Plötzlich steht ein knurrender Watson neben mir. Er will mich wohl beschützen, aber seine Sorgen sind sehr unbegründet."
"Watson aus!", sage ich streng und der Rüde setzt sich gehorsam hin. Sein Knurren hat aufgehört und er beäugt den anderen Hund nur noch skeptisch.
Die anfängliche Angst ist wohl auch wieder verflogen. Als der Hund wieder zu seinem Besitzer rennt, ist auch Watson beruhigt und er kann sich wieder dem Spiel mit dem Labrador widmen.
"Ja Watson ist eine Nummer für sich", antworte ich dem Mädchen dann mal grinsend. Jake verlangt dann aber quietschend auch wieder Aufmerksamkeit.
"Was ist den mein kleiner Prinz?", grinse ich ihn an und hebe ihn aus dem Kinderwagen.
"Aww ist der süß", meint die Jugendliche dann sehr angetan. Jake sieht sie an und lächelt niedlich. "Ja Jake ist schon ein Süßer", grinse ich und gebe meinem Kind einen Kuss auf die Wange.
"Aber wieso bist du den alleine hier? Es ist doch Sonntag, da geht man doch eigentlich mit der ganzen Familie spazieren?", fragt mich das Mädchen dann verwirrt.
"Würde ich gerne, aber mein Verlobter ist leider wegen seiner Arbeit gerade in Amerika", lächle ich und die Gedanken an Liam reiben mir fast wieder Tränen in die Augen.
"Das tut mir aber leid. Aber ihr seht euch sicher bald wieder", meint sie traurig aber mit aufmunternder Stimme.
"Da hast du recht. Nächste Woche sehe ich ihn endlich wieder. Zwei Wochen ohne ihn ist eine viel zu lange Zeit", grinse ich.
Ich habe zwar auch 13 Jahr gezwungenermaßen ohne ihn ausgehalten, aber das ist doch wieder etwas anderes.
"Ich hoffe ich verliebe mich auch mal so in einem Jungen", meint das Mädchen total verträumt. "Das hoffe ich dir auch. Wenn du mit der Liebe deines Lebens glücklich bist, geht es dir jeden Tag gut", lächle ich.
"Seit ich ihn wiederhabe, ist mein Leben endlich perfekt", schwärme ich etwas und drücke Jake fest an mich ran. "Wieso den wiederhaben?"
"Ich habe ihn schon mein ganzes Leben gekannt, aber wir waren leider 13 Jahre getrennt durch einen Umzug von ihm", erzähle ich dann, was eh schon die ganze Welt weiß.
"Dann ist es ja mega toll, dass ihr euch wiedergefunden habt", grinst das Mädchen. "Oh ja und wir haben nie aufgehört den Anderen zu lieben", lächle ich.
Verträumt gibt mein Gesprächspartner ein Seufzen von sich.
"Ich muss jetzt aber mal wieder heim", lächle ich und pfeife Watson. Sofort hört die graue Dogge auf zu spielen und saust auf mich zu. Artig lässt er sich anleinen.
"Schade. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder", lächelt sie mich an. Ich nicke und verstaue auch Jake wieder im Kinderwagen, bevor wir uns auf den Weg zurück nach Hause machen

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