Here For You

29. Kapitel

Endlich ist es soweit. Heute geht es auf nach Amerika. In etwas 24 Stunden werde ich meinen Verlobten wiedersehen. Die Freude darüber ist mehr als nur groß.
Ich bin ein einziges Nervenbündel. Ein Wunder, dass ich nichts vergesse. Meine Koffer sind zwar schon gepackt, doch ein paar Kleinigkeiten gehören noch mit.
"So Jake los gehts", grinse ich meinen Sohn an. Dieser wartet schon die ganze Zeit geduldig im Laufstall und merkt das etwas im Busch ist.

Mit Jake im Arm betrete ich das Flughafengelände. Einer der Bodyguards der Jungs ist noch hier in London geblieben und hatte Urlaub. Jetzt begleitet er mich nach Amerika und kann somit meine Koffer schieben.
"Ist es schön in der USA?", frage ich ihn ziemlich aufgeregt. Schon seit er mich am Auto abgepasst hat, rede ich ihn voll.
"Ja echt klasse. Ich geh uns mal einchecken", meint er aber nur und verschwindet schnell samt Koffer. Ich scheine wohl etwas nervig gewesen zu sein.
Seufzend sehe ich ihm nach und spiele bisschen mit Jake. "Jetzt gehts zum Papi", grinse ich dabei überglücklich. Er quietscht bisschen.
Ich nutze dann die letzte Chance und rufe Liam nochmal an. "Liam?", geht er dran und im Hintergrund ist Lärm auszumachen. Sicherlich die Jungs, immerhin ist es bei ihnen schon später Abend.
"Hey Süßer", grinse ich und komm gar nicht weiter. "MIAA", schreit er mir ins Ohr. "Au Liam, da werd ich noch taub", kichere ich.
"Ich bin grade am Flughafen und komm bald", meine ich und meiner Stimme kann man die Aufregung entnehmen. Auch Jake brabbelt in den Lautsprecher. Statt einer Antwort höre ich aber nur lautes Kreischen.
"Tut mir leid Mia. Ich hab das Handy zu nahe am Mikro gehabt und die Fans haben das gehört", entschuldigt sich Liam dann lachend. "Ach ihr habt gerade das Konzert?", frage ich dann erschrocken.
"Ja genau", lacht Liam und jetzt erklärt sich auch der Lärm im Hintergrund. "Tut mir leid. Dann stör ich nicht weiter, wir sehen uns ja eh bald", meine ich und werde verlegen.
"Du störst nie. Wichtiger als du und Jake ist nichts auf der Welt", höre ich ihn noch bevor wir uns wieder verabschieden und ich mein Handy zurück in meine Hosentasche stecke.
Aber davor sende ich Liam noch ein Bild von mir und Jake, das ich in dem Moment mache. So kann er uns ein letzes Mal auf Londoner Boden sehen.

"Wir müssen los ins Flugzeug", erinnert mich der Bodyguard dann und wir betreten es dann auch.
Danach folgt das übliche Prozedere wegen dem Start und allem. Jake ist ziemlich gelassen. Ich hoffe das wird sich während des Flugs nicht ändern, da es ja immerhin ein Langstreckenflug ist.
"Wenn du etwas willst kannst du es auf Kosten des Managements bestellen", meint der Bodyguard noch zu mir, bevor er sich hinlegt und einfach einschläft.
Das kann ja eine langweilige Zeit werden. Jake schläft dann auch in meinen Armen an. Deshalb sehe ich mir einen Film auf dem kleinen Fernseher im Vordersitz an.
Zu meinem Vergnügen kann ich 'This is us' ansehen und schwärmen. Ich nehme während des Films auch kurz die Kopfhörer ab um mir etwas zum Essen zu bestellen.
"Die Jugend heut zu tage und ihre Boybands", meint eine ältere Dame neben mir. Ich wende mich zu ihr: "Wie bitte?"
"Na das ist doch diese Boyband nach der die ganzen Mädchen so verrückt sind. Aber sie haben doch ein Baby und einen Mann, da brauchen sie das doch nicht", klärt mich die Frau auf und deutet auf Jake und den schlafenden Bodyguard.
"Das ist mein Sohn ja, aber einer dieser Boybandsänger ist mein Verlobter", lache ich amüsiert. "Ach das sagt meine Enkelin auch immer. Das Oma ist mein Freund, aber davon lasse ich mich nicht mehr auf den Arm nehmen", versucht die Frau es nochmal.
"Nein wirklich. Liam ist mein Verlobter", ich halte meinen Ring in die Luft, "das unser Sohn und das sein Bodyguard. Ich fliege grade zu ihm nach L.A., weil sie grade auf Tour sind", lächle ich freundlich.
Jetzt scheint sie mir zu glauben, da ihr Gesichtsausdruck überrascht aussieht. "Das ist aber schön. Ich wünsche ihnen viel Glück. Aber ist es nicht schlimm wenn er dauernd auf Tour ist?", sie sieht mich fragend an.
"Natürlich ist es schrecklich ohne ihn zu sein. Aber in dem heutigem Zeitalter ist es ja kein Problem mehr zu schreiben, telefonieren und zu Video chatten. Wir können uns ja auch hunderte von Fotos am Tag schicken", lächle ich.
"Das stimmt. Zu meiner Zeit war so eine Fernbeziehung unmöglich. Mein Mann und ich haben damals eine der wenigen geführt. Er hat in London gelebt und ich in Schottland", erzählt sie mir aus ihrer Jugend.
"Wir haben uns während eines Urlaub von ihm auf unserer Farm kennen gelernt. Jeder hat gesagt, dass eine Beziehung unmöglich ist und vor allem was sollte ich Landei mit einem Stadtmenschen. Aber wir haben uns jeden Zweifeln hinweggesetzt und sind seit fast 50 Jahren glücklich verheiratet und haben eine große Familie"
Ich muss total lächeln, da diese Geschichte sehr rührend ist. Es wäre mir sicher nicht anders ergangen, wenn ich Liam nicht schon von früher gekannt hätte. Was will ein Mädchen vom Land mit einem Popstar.
"Liebe ist nun mal stärker als alle Gespräche. Bei uns ist sie selbst nach 13 Jahren nicht abgebrochen, obwohl wir uns nicht einmal gesehen oder sonst was haben", lächle ich.
Überrascht sieht mich die Oma an. "Ehrlich? Das ist aber nicht mehr sehr häufig heutzutage. Da hat doch jeder nach ein bis zwei Jahren wieder einen neuen Freund oder eine neue Freundin"
"Das stimmt. Liam hatte auch zwei Beziehungen während der Zeit, aber seine Liebe zu mir war immer in seinem Herzen und ließ keine Beziehung für die Ewigkeit zu. Also ist er in seiner Pause zurück zu uns gekommen und wir haben uns wiedergefunden", lächle ich.
"Aber die 13 Jahre haben uns denke ich eher gestärkt, als das sie negativen Einfluss genommen haben. Ich denke noch heute mit vielen Emotionen an den Abschiedskuss von ihm zurück", verträumt sehe ich in die Wolken hinaus.
"Das ist zauberhaft. Halten sie ihre Liebe ja fest und lassen sie sie nicht an den Kleinigkeiten zerbrechen, die unbedeutend sind. Auch ihres Kindes Willen, zwar wachsen viele Kinder mit geschiedenen Eltern auf, doch es ist schöner beide Elternteile um sich zu haben", lächelt sie mich an.
"Auf jeden Fall. Ich lasse Liam nie wieder gehen und er sagt mir sehr oft das Selbe", lächle ich. "Ich wünsche ihnen auch eine schöne Zeit in der USA. Aber ich werde mich dann ein bisschen hinlegen", lächelt die Frau.
"Danke. Ich ihnen auch und einen erholsamen Schlaf", ich lächle und widme mich wieder meinem One Direction Film. Mein Essen ist mittlerweile auch gekommen und ich kann es genießen.
Aus langweile tweete ich kurz ein Bild. Darauf sieht man meine Beine, den Fernseher mit dem Film und das Flugzeugessen. Auch Jakes kleinen Füßchen kann man noch sehen.
Dazu schreibe ich "Nicht mehr lange und ich komme Amerika. Miss you Baby @Real_Liam_Payne <3 :*" Dann lege ich mein Handy wieder weg und genieße den restlichen Flug mit meiner Aufregung.
Doch Jake wird irgendwann unruhig, sodass ich ihm Liams Singen vorspielen muss. Aber selbst das hilft nur noch gegen sein lautstarkes Weinen. Seine Tränen laufen noch hinunter und er sitzt nicht ruhig.
Natürlich schaut er sich auch überall nach seinem Daddy um und kann ihn nicht entdecken. Seufzend schalte ich die Musik aus und versuche ihn mit Spielchen abzulenken.
Nach minutenlangem Misserfolg, schaffe ich es ihn zu beruhigen und wir bringen die letze Stunde auch noch hinter uns.