Kapitel 4

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"E-es tut m-mir leid." stotterte ich und ging schnell weg von ihr. So wollte ich definitiv nicht ausrasten.

Aprils POV:

Okay, ich weiß ja nicht ob alle Jungs so dumm sind aber okay. Anscheinend haben alle Jungs in meiner Umgebung PMS. (PMS ist die Bezeichnung für die Stimmungsschwankungen vor der Periode)

Damian hatte mich zu Tode erschreckt mit seinem Wutausbruch. Ich fing an zu Zittern und als er endlich meine arme losgelassen hatte rieb ich über die schmerzende stelle. Das gibt bestimmt blaue flecken.

Ich sah ihn verstört an und ging einige schritte zurück. Noch immer hielt ich meine arme und sah ihn an. Er erinnerte mich verdammt nochmal an meinen Vater und mit so jemandem wollte ich nichts zu tun haben.

"K-k-kannst du b-bitte gehen?" fragte ich leise mit zitternder stimme.

Er sah ziemlich traurig aus und kam ein paar Schritte auf mich zu. Vorsichtig streckte er die Hand nach mir aus. Ich zuckte zusammen und schloss die Augen, wartend auf den Schmerz. Da kam aber keiner. Also öffnete ich die Augen wieder und sah wie Damian mitten in der Bewegung gestoppt hatte.

Er sah mich noch einmal entschuldigend an und drehte sich um zum Gehen. Da fiel mir und ihm wohl auch die Menschen auf die sich um uns herum versammelt hatten.

"Verpisst euch!" schrie er und drückte sich durch die menge Schaulustiger die sich ganz schnell vom Acker machten.

Ich stand also da, mitten im Gang meiner Schule, zitternd und verängstigt wie ein gejagtes Tier.

Lass dich nicht unterkriegen! Du bist besser als die. Einfach ein lächeln auf setzen und die Mauer wieder aufnauen.

Das mir mein Verstand zuflüsterte setzte ich durch. Ich zog ein lächeln auf, hörte auf zu zittern und baute die Mauer wieder auf. Es hat eh niemanden etwas anzugehen was mit mir los ist.

So ging ich in die Klasse. Alle glotzten mich an. So auch Damian. Er war wohl traurig. So sah es zumindest aus. Aber mal im Ernst. Was kümmert es den was mit mir ist. Hat den eh nix anzugehen. Die sollen mich einfach allein lassrn. So wie immer. Woher dieses plötzliche Interesse an meinem Leben.

Ich atmete tief ein und wieder aus um mich zu beruhigen. Ohne auf andere zu achten setzte ich mich hin.

Auf einmal fing alles um mich herum an sich zu drehen. Was zur Hölle? Ich hielt mir den Kopf und hoffte einfach dass es weg geht. Ging es aber nicht. Plötzlich hustete ich. Als ich auf meine Hand sah war da Blut, immer wieder Hustete ich und immer mehr Blut kam raus.

Der Lehrer war mittlerweile auf mich aufmerksam geworden und stand vor mir während er auf mich einredete. Jedoch hörte ich alles nur langsamer und wie durch eine Wand. Immer mehr hustete ich und bekam keine Luft.

Es fühlte sich an wie unter Wasser zu atmen, aus atmen geht, ein aber nicht. Mittlerweile lief mir das Blut zum Mund raus, während ich einfach keinen weg fand zu atmen.

Ich ersticke! Hilf mir doch du dummer Lehrer! Steh nicht so nichtsnutzig rum sondern hilf mir! Bitte! Ich will nicht sterben!

Ich bekam einen Tunnelblick der meine Sicht immer mehr versperrte während ich seitlich vom Stuhl kippte.

Gerade so konnte ich lautes Geschrei um mich herum wahr nehmen und bekam noch wage mit wie vor mir Damians Gesicht erschien der mir unsanft auf den Brustkorb drückte. Immer wieder drückte er meinen Brustkorb zusammen und schrie mir etwas zu, was ich jedoch nicht verstand, da ich nichts mehr hörte.

Mein Kopf kippte zur Seite und ich sah eine große Blutlache unter mir. Was zur Hölle ist los mit mir? Ich stand kurz vor der Bewusstlosigkeit. Kurz vor dem Tod. Der druck der von Damian aufgebaut wurde durch das drücken auf mich drückte das ganze Blut raus und ich konnte wieder ein atmen.

Ich atmete tief ein und aus. Es fühlte sich so gut an wieder zu atmen. Der druck kam aber wieder und das atmen ging wieder schwerer bis ich wieder keine Luft bekam. Ich rang hysterisch nach Luft was mir aber nicht gelang.

Also hörte ich auf und akzeptierte es. Ich werde höchst wahrscheinlich heute sterben. Aber hey, vermissen wird mich eh keiner, also wofür kämpfen? Ich gebe auf.

Somit akzeptierte ich mein Schicksal und schloss die Augen. Ich war so müde. Ein kleines Schläfchen könnte nicht schaden. Was mich jedoch davon abhielt war Damian der wie ein bekloppter auf mir herum hämmerte.

Was macht er sich bitte für ne mühe? Der soll mich einfach schlafen lassen. Ich bin sooo müde.

"April! Komm schon mach die Augen auf! Bitte." hörte ich klar und deutlich die stimme von Damian. Ich bekam wieder Luft! Ich riss die Augen auf und sah hoch. Die ganze Klasse stand mit einem abstand um mich herum. Damian saß auf mir und hatte aufgehört wie ein dummer auf mir rumzudrücken. Er sah ziemlich erleichtert aus als ich ihn ansah.

Ich sah die ganze klasse an. Alle sahen extrem geschockt aus und manche der Mädchen heulten.

Ich war immer noch so müde. Meinen Kopf lies ich mit dem blick nach rechts fallen und bemerkte die riesen Blutlache unter mir. Das war mir gerade aber alles egal. Ich war zu müde und schloss meine Augen.

Jemand griff mir ans Kinn und drehte meinen Kopf wieder mit dem blick nach oben.

"Bitte öffne die Augen April. Bitte." ich verstand seine Stimme ganz genau und sie beruhigte mich. Auf seine Bitte hin öffnete ich meine Augen. Zwar nur einen spalt, aber sie waren offen.

Damian atmete erleichtert aus und ließ mein Kinn los woraufhin mein Kopf erneut nach rechts kippte. Diesmal jedoch blieben meine Augen leicht auf und ich sah Coles ganze Bande. Alle sahen mich an und sahen geschockt aus.

Ich war müde und ich wollte schlafen also schloss ich meine Augen und ruhte mich kurz aus. Mittlerweile waren etwa 10 min vergangen, welche sich wie Stunden anfühlten.

Wieder drehte jemand meinen Kopf und ich öffnete die Augen.

Die sollen mich jetzt mal schlafen lassen!

Ich sah diesmal in die Gesichter von Damian und Cole. Was wollen die? Ich drehte den Kopf wieder zur Seite und hustete wieder. Nich schon wieder.

Der druck kam wieder und er schnürte mir erneut die Luft ab. Es lief mir wieder Blut aus dem Mund. Ich presste die Augen zusammen und spürte es kommen. Wieder pumpte jemand auf meinem Brustkorb herum, nur dieses mal stärker als die letzten male. Die Müdigkeit überrannte mich erneut und ich schloss wieder die Augen.

Das pumpen hörte auf und ich spürte wie jemand mein Oberteil aufschnitt. Dann einen starken stich im Rippen Bereich der rechten Seite und bekam wieder Luft.

"April. April? April!" irgendwer sagte meinen Namen immer wieder. Durch ein leichtes rütteln an meiner Schulter öffnete ich die Augen erneut. Ich sah Cole. Cole? Was will denn der?

"April? Welche Blutgruppe hast du?" fragte er und sah mich besorgt an. Ich hustete und versuchte es zu sagen. Es klappte aber nicht.

Die Sanitäter brachten mich in die stabile Seitenlage. Mir kam eine Idee. Ich tunkte meinen Finger in das Blut und schrieb:

AB+.

Ich wurde hoch gehoben und auf eine weiche trage gelegt. Jemand riss meine Augenlieder, welche halb geschlossen waren hoch und leuchtete mir in die Augen.

Dann machten sie die Liege hoch und schoben mich aus dem Klassenzimmer. Im Flur standen alle Schüler der anderen Klassen. Die müssen es wohl mitbekommen haben.

Die Sanis schoben mich quer über den Schulhof in den Rettungswagen.

Immer noch kämpfte ich gegen die Müdigkeit an. Der Sani hat es wohl gemerkt und legte mir die Hand auf die Schulter.

"Schon okay kleine, ruh dich aus." sagte er und ich schloss meine Augen. Endlich! Und schon schlief ich ein.

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So, heute mal ein längeres Kapitel. 1300 Wörter. Ich bin stolz auf mich. Tja, was hat April wohl?

LG ididwhatiwanted

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt