Kapitel 26

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Aprils POV:

Ich sah ihm starr in die Augen. Es tat mir im Herzen weh ihn abzuweisen, aber manchmal muss man sich eben trennen, auch wenn man sich liebt, denn das reicht einfach nicht. Fast unmerklich schüttelte ich den Kopf, was er zu bemerken schien.

"Du mich doch auch! Warum weist du mich so ab? April, bitte." Flehend sahen mir seine Augen in die Seele, aber von mir kam wieder nur ein Kopfschütteln. Mein Blick glitt auf den Boden, aber er ließ es nicht zu sondern nahm vorsichtig mein Kinn und zwang mich ihn anzusehen.

"Ich sehe doch dass du es auch willst. Warum sträubst du dich gegen mich? Lass es uns doch nochmal versuchen, nicht als Freunde, sondern als Paar." Damian nickte und lächelte mich hoffnungsvoll an, aber ich wollte nicht. Mein Leben war so schon Kompliziert genug, da brauchte ich nicht noch eine mehr als nur komplizierte Beziehung.

"Damian, im Moment kann ich einfach keine Beziehung führen, dafür bin ich zurzeit nicht stark genug. Eine Freundschaft, oder gar nichts. Es tut mir leid." Traurig sah er in mein Gesicht, als ich mein Kinn von seiner Hand befreite und etwas Abstand von ihm nahm.

"Aber ich schaffe das nicht, April. Ich kann dich nicht jeden Tag sehen und wissen dass du nicht mir gehörst. Verlange das bitte nicht von mir." Mein Herz rebellierte in meinem Brustkorb als ich wieder meinen Kopf schüttelte. Ich hielt meine Tränen zurück, so gut ich konnte, aber eine kleine bahnte sich den Weg über mein Gesicht. Damian wollte sie weg streichen, aber vorher wischte ich sie schnell weg.

"Freunde oder Fremde. Damian, entscheide dich." Meine Stimme zitterte, aber ich musste mich zusammen reißen. Tief atmete ich ein und wieder aus.

"Aber ich schaffe es nicht April. Das geht nicht, verstehe das doch." Mein Blick ging wieder in sein Gesicht und er sah mich flehend an es nicht zu tun, aber es war das einzig richtige.

"Also Fremde." So leise meine Stimme war könnte man es schon fast flüstern nennen, aber er verstand es dennoch und sah mich verletzt an.

"I-Ich schätze darauf läuft es hinaus." Diesmal war nicht ich die, die ihren Blick abwendete, sondern es war er, der weg sah. Das war der Punkt an dem ich gehen sollte und das tat ich. Er ging mir nicht nach sondern blieb wie eine Statur stehen und sah mir nach, mit einem Blick nach, der mir fast das Herz aus der Brust riss, aber das ging nicht mehr, denn das hatte ich mir mit dieser Entscheidung selbst aus der Brust gerissen.

Bis zum Kinderheim lief ich und passend zur Stimmung hatte es angefangen zu regnen, was allerdings meine Tränen weg wusch. Als ich komplett durchnässt ankam ging ich ohne zu Abend zu essen in mein Zimmer. Dort zog ich mir etwas Trockenes an und legte mich leise weinend in mein Bett. Mit dem Gedanken an sein verletztes Gesicht schlief ich dann auch nach stunden ein.

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Etwa zwei Stunden später wachte ich wieder auf, denn mein Wecker klingelte. Heute war wieder Schule. Ich freute mich nicht, aber wer tat das schon. Höchst wahrscheinlich werde ich ihn wieder sehen und das gefiel mir gar nicht. So langsam wie möglich, um es heraus zu zögern zur Schule zu müssen- was mir sowieso nichts brachte, weil ich sowieso gehen musste- machte ich mich fertig. Ich zog mir einfach eine schwarze Skinny Jeans und einen großen, grauen Hoodie an. Dazu meine Chucks und fertig war ich. Als ich mein Zimmer verließ, um mein Essen für die Schule im Essensraum zu holen zog ich mir noch meine Kapuze auf den Kopf und hängte mir meinen Rucksack über die Schultern.

Wie ich es mir schon gedacht hatte saß Tyler bereits an einem der Tische und winkte mir zu als er mich sah. Er hatte für mich auch ein Tablett auf den Tisch gestellt und es war voll mit Leckereien.

"Danke, Tyler." Sagte ich schlicht, zog die Kapuze noch etwas tiefer und setzte mich gegen über von ihm hin. Er musterte mich nur schweigend, während ich anfing zu essen, aber es schmeckte nach nichts, was aber nicht an dem Essen lag, sondern an mir. Er sah mir noch eine Weile beim Essen zu, bis er sich räusperte und anfing zu reden.

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt