Kapitel 10

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"Sag so etwas nicht." Ermahnte ich ihn.

"Warum nicht? April, er hat dich mit einem Ledergürtel geschlagen, so wie ich es mitbekommen habe! Er hätte es meiner Meinung nach verdient in den Knast zu kommen! Man kann doch nicht einfach so ein Mädchen schlagen. Ich selbst könnte so etwas nicht verantworten und ich frage mich wie er dem Wissen was er dir antut jede Nacht schlafen konnte. Dieser Typ ist einfach nur Armselig, mehr nicht. Wie tief kann man bitte stürzen sodass man auf sein eigenes Kind los geht? Wie lange macht er das schon?" Er hatte sich total in Rage geredet und Atmete tief und schnell. Ich überlegte, aber bleib still obwohl ich es wusste.

"April, du brauchst es mir nicht zu sagen, denn du weißt es selbst und jetzt denk mal nach. War es angebracht dich bis aufs Fleisch auszupeitschen?" Er machte eine kurze Pause und sah mich fassungslos an, da ich nicht antwortete.

"Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? Wir sind doch hier in 21. Jahrhundert! Man geht hier nicht einfach mehr her und sagt: ach, dem seine Meinung gefällt mir nicht, lass den mal auspeitschen! Das war Körperverletzung, April! Verstehst du das überhaupt? Mach mal deine Augen auf. Nur weil er dein Vater ist darf er dir das nicht antun!"

Damians POV:

Ich hatte mich etwas arg aufgeregt, was mir gerade auffiel. Er ist ihr Vater. Er sollte sich um sie kümmern und für sie da sein, nicht ihr das Leben zur Hölle machen und sie Verletzen. Psychisch sowie Physisch. Er sollte sein Geld weniger für Alkohol ausgeben und mehr für eine Therapie.

Als ich zu April sah, bereute ich meine Worte sofort. Sie war verletzt. In ihrem Blick konnte man klar erkennen dass ihr das was ich so eben gesagt hatte nicht zusagte. In diesem Moment bereute ich was ich sagte, auch wenn ich insgeheim ein wenig hoffte, dass es sie vielleicht auf den richtigen Weg bringen würde, dass sie nicht mehr blind ihrem Vater vertraut, obwohl dieser sie zusammen schlägt und verdammt oft ins Krankenhaus bringt.

"Es tut mir leid. Ich denke ich sollte jetzt besser gehen." Ich stand auf und ging raus, mit dem Gedanken an ein Bestimmtes Ziel. Der Box Club. Der Ganze stress musste abgebaut werden und mein Workout schleifte in letzter Zeit sowieso hinter her.

Aprils POV:

Damian hatte nach seiner Ansprache schnell mein Zimmer verlassen und war abgehauen, zum zweiten mal heute. Natürlich konnte ich alles verstehen was er sagte, aber er wollte sich einfach nicht in meine Lage hinein versetzen. Dieser Mann gab mir Essen, Kleidung, ein Dach über dem Kopf und dazu verließ er mich nie. Leute kamen und gingen, aber er ist meine Konstante im Leben. Er ist der einzige, der mich verstehen kann, da er dasselbe mit gemacht hatte. Klar, Damian konnte das überhaupt nicht nachvollziehen, aber ich hatte auch meine Gründe. Ich bin nicht dumm. Hoffentlich bricht Damian nicht den Kontakt zu mir ab. Und ich hoffe Cole wird nicht wieder anfangen mich zu Mobben.

Ein leichtes Klopfen an der Tür ließ mich aufschrecken und riss mich aus den Gedanken.

Ja? Ich setzte mich aufrecht hin, was mit starken Schmerzen verbunden war. Insgeheim Hoffte ich darauf, dass es Damian, aber ich zweifelte stark daran und mir wurden die Zweifel bestätigt, denn die Tür öffnete sich und drei Polizisten standen dort, in dunkelgrünen Uniformen.

"Hallo Miss Tompson. Wir hoffen ihnen geht es besser und bedauern ihre Erfahrungen.

Wir sind hier um ihre Aussage aufzunehmen, bei dem Fall einer Kindesmisshandlung von einem gewissen Erik Tompson. Eine Frau namens Kerstin Houston hat ihn aus diesen Gründen Angezeigt und sie als Zeugin genannt." Wow, danke Damian. Ich hatte ihm doch gesagt dass ich meinen Vater brauche.

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt