Kapitel 27

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Aprils POV:

Noch eine Weile lagen wir so da, er auf mir und ich in seinen Armen. Ich regte mich nicht mehr, sondern sah einfach in den grauen Himmel. Innerlich betete ich auf ein Wunder das es endlich beenden würde- mein erbärmliches Leben.

Damian löste sich dann sanft von mir und legte mich vorsichtig auf den Boden zurück und stand auf. Um uns herum hörte man Sirenen und alles Blinkte blau und rot. Kurze Zeit später erschien das Gesicht eines Sanitäters in meinem Blickfeld, welcher mich fragte ob es mir gut ging, ein anderer verband mir, wie ich spürte die Arme.

"April? Können sie mich hören?" Ich regte mich nicht, sondern sah ihn nur an. Er sagte etwas zu seinen Kollegen, welche mich auf eine Trage bugsierten und in den Krankenwagen schoben. Dann schloss ich meine Augen. Jemand nah meine kalte Hand in seine Warme, drückte sie leicht, aber ich erwiderte den sanften Druck nicht. Ich spürte nicht einmal mehr das süße kribbeln, das ich sonst spürte wenn er meine Hand nahm. Zumindest war es nur ganz schwach.

"Miss, können sie mich hören?" Hörte ich leise eine Stimme, aber ich reagierte nicht.

"Sie scheint Ohnmächtig zu sein." Sagte die Stimme dann.

"April." Flüsterte leise eine Stimme und Küsste leicht meine Hand, weshalb ich meine Augen Öffnete.

"Sie ist wach." Sagte die erste Stimme wieder laut.

"Miss, wie fühlen sie sich? Haben sie Schmerzen irgendwo?" Ich nickte nur und schloss meine Augen.

"Wo haben sie Schmerzen?" Fragte er dann ungeduldig. Ich Tippte nur auf meinen Kopf und mein Herz, dann schloss ich krampfhaft meine Augen. Mein Arm war schwer wie noch nie.

"Burn Out?" Flüsterte eine Stimme, dann war es leise. Bis zum Krankenhaus war es still, erst als die Türen geöffnet wurden kamen mir Stimmen entgegen. Sie schoben mich aus dem Wagen und rannten dann fast los, während sie meine Liege vor sich her schoben.

"April Tompson, 17 Jähriges Mädchen. Normale Herzwerte. Schnittwunden an den Armen, ziemlich tief, vielleicht Venenverletzungen, sonst Burn-out oder ähnliches. Sie ist nervlich am Ende und ihr Freund ist auch dabei." Ich hörte eine Frau reden, sie übernahm mich jetzt wohl. Meine Hand war immer noch von der großen Warmen umschlossen, was mir etwas Sicherheit gab, aber ich wusste wo ich jetzt hinkam.

Psychiatrie.

Zu den anderen Leuten, welche Probleme hatten wie ich. Damian wird mich jetzt nie wieder besuchen kommen oder sich für mich interessieren. Ich war ein Psycho.

Sie brachten mich in ein Einzelzimmer, verfrachteten mich in das Krankenhausbett und versorgten meine Armwunden, von welchen 3 genäht werden mussten. Keine Venen wurden verletzt. Damian war die ganze Zeit da und hielt meine Hand, auch wenn ich weder seinen Händedruck erwiderte noch mich sonst irgendwie bewegte. Ich sah einfach die Decke an, bis ich meine Augen schloss. Alle Ärzte verließen das Zimmer, somit waren wir beide alleine in dem Raum.

"Warum?" Ich war die, die die Stille Brach.

"Warum konntest du mich nicht einfach sterben lassen? Ich war bereit." Sagte ich schwach. Er strich mir nur sanft über den Handrücken.

"Aber ich war noch nicht bereit dich sterben zu lassen." Sagte er nur und schon wieder brach die Stille über uns herein, bis ich sie irgendwann wieder brach.

"Ich bin auf der Psychostation, oder?" Er atmete tief ein und wieder aus, was ich als ja sah.

"Ich hätte gar nicht erst geboren werden dürfen. Warum bin nicht ich gestorben und dafür würde jetzt meine Mutter Leben? Ich bin so unnütz." Ich flüsterte es eher zu mir als zu ihm, aber er verstand jedes Wort.

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt