Kapitel 18

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Aprils POV:
Ich ging langsam aus dem Krankenhaus hinaus und blieb draußen auf der Straße stehen. Ich wusste ich hatte es gesehen, aber mein Kopf wollte es nicht glauben. Damians Mum wird sterben und er kommt damit nicht klar. Ja natürlich tut er das nicht! Das ist seine fuc*ing Mutter!? Wie soll man das verkraften? Ich hatte zwar nie eine, aber ich kann mich vorstellen wie er sich fühlen muss. Oh man. Was soll ich jetzt machen?

Ich entschied mich dazu einfach zum Haus meines Vaters zu gehen. Er war übrigens in einer Strafanstalt. Sein Gerichtstermin kommt bald. Dann entscheiden sie über das weitere vergehen.

Es stand noch so viel an...

Ich machte mich auf den Weg zu dem Haus und mit jedem Schritt den ich näher kam wurde mir mulmiger. Als ich dann um die eine Ecke bog und das Haus sah wurde mir zum weg rennen zu mute. Es war kein Zuhause, sondern ein schlimmer Ort an welchem ich unglaubliche Qualen erleiden musste. Aber mein Vater ließ mich nicht los. Natürlich hatte ich ein rationales Denkvermögen und mir war absolut klar dass mein Vater ein schlechter Mensch war, welcher in die Hölle kommen wird- woran ich zwar nicht glaubte, aber vielleicht wird er noch dafür Büsen was er mir die Jahre über angetan hatte- dennoch wollte ein kleiner Teil meines Herzens meinen Vater wieder haben. Ich verbrachte mit ihm mein gesamtes Leben. Er war meine Familie.

Als ich vor der Haustüre stand wartete ich schon darauf dass die Türe aufgeschlagen würde und mein Vater da steht mit vor Wut verzerrtem Gesicht, aber nichts dergleichen passierte. Die Tür blieb zu und ich musste tatsächlich- zum denke ich ersten mal- den Schlüssel benutzen. Die Tür sprang mit einem leisen klacken auf, wegen welchem ich zurück schreckte und zitterte. Aber es war immer noch niemand da. Keiner wollte mich angreifen und vielleicht sogar töten. Ich wusste ja bis heute nicht was seine Intention war mich derartig zu hassen oder was auch immer ihn zu sowas brachte, aber bald schlug vielleicht das Karma zu, denn wie ihr wisst, Karma is ne Bitch.

Ich trat langsam in das Gebäude, in welchem ich seit gefühlten Jahren nicht mehr war. Es war Kalte Luft hier drinnen, aber es roch seltsamerweise nicht gammelig, denn wir hatten ja keine Lebensmittel hier. Ich schloss die Haustür hinter mir nicht, denn ich sah mich um als würde gleich wer hinter einer Ecke raus springen. Langsam lief ich leicht geduckt in die Küche. Dort war natürlich auch keiner. So lief ich durch das gesamte Haus, ausgenommen das Zimmer meines Vaters, und kam wieder an der Haustür an, welche immer noch offen war.

Meine Schultern lockerten sich mit der Gewissheit alleine zu sein und mein gesamter Körper entspannte sich etwas. Noch ein paar Minuten stand ich da, mit der offenen Tür zu meinem Rücken, wobei ich einfach rum sah, als plötzlich von hinten eine Hand auf meine Schulter gelegt wurde, wodurch ich mich ruppig umdrehte und einen lauten Schreier aus, während ich mich etwas duckte und versuchte mit meinen Armen einen Schlag abzufangen. Meine Augen waren fest zusammen gepresst und mein Körper wartete auf den Schmerz, welcher aber nicht kam. Vorsichtig öffnete ich meine Augen wieder und sah in das Gesicht von einer mir fremden Frau, welche mich mit weit auf gerissenen Augen ansah. Ich stellte mich sofort etwas peinlich berührt aufrecht hin.

"Oh, Entschuldigung. Ich.. Ähm bin etwas schreckhaft." Rechtfertigte ich mich und atmete tief durch. Die Frau sah immer noch geschockt aus, aber weniger als gerade eben.

"Ja, tut mir leid. Ich wollte sie nicht erschrecken." Sie strich sich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht und atmete tief ein.

"Ich bin Nina Harvard, eine Mitarbeiterin vom Jugendamt. Ich bin hier wegen einigen Missständen in ihrer Familie, denn ihr Erziehungsberechtigter ist leider nicht mehr für sie zuständig." Ich nickte und bat sie rein. Wir saßen im Wohnzimmer.

"Nun April, sie können nicht alleine hier bleiben, denn sie sind noch minderjährig und somit noch auf einen Erziehungsberechtigten angewiesen. Und da sie keine anderen Verwandten haben muss ich sie leider Bitten mit mir zu kommen. Ich nehme sie-"

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt