Kapitel 17

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Damians POV:

Während des Unterrichts starrte ich einfach in Gedanken versunken an die Tafel, bis Cole mich mit dem Ellbogen anstieß.

"Alles Ok?" Ich nickte nur und holte einen Stift aus meinem Mäppchen um kreise und komische Formen auf meinen Block zu malen. Nachdem ich eine Weile auf meinen Block kritzelte fing mein Handy an zu vibrieren. Ich holte es aus meiner Hosentasche und sah dass meine Mum anrief. Ich sah zum Lehrer vor und stand auf um aufs Klo zu gehen. Herr Whittmore nickte mir zu. Direkt als die Tür zu war ging ich an mein Handy.

"Hey Mum, alles okay?" Ich hatte etwas Angst dass etwas nicht stimmen könnte.

"Damian, Gott sei Dank gehst du ran. Ich habe so starke Kopfschmerzen. Die Tabletten helfen nicht."

"Mum, wir sollten ins Krankenhaus. Ich mache mich auf den Weg." Mir wurde ganz kalt. Sie muss noch weiter Leben. Ich drehte sofort um und klopfte an der Tür. Mein Lehrer öffnete sie.

"Ich muss nach Hause. Meiner Mutter geht es schlecht. Wir müssen ins Krankenhaus." Er nickte. Ich joggte an ihm vorbei und schnappte meinen Schulranzen. Cole sah mich verwirrt an.

"Ich muss in Krankenhaus. Ihr geht es schlechter." Er nickte nur.

"Wenn du willst kann ich nach der Schule vorbei kommen." Ich nickte und ignorierte die Blicke der anderen auf mir. Dann ging ich so schnell wie möglich zu meinem Auto, auf dem Weg zu meiner Mum.

Aprils POV:

Ich konnte gerade so einem längeren Aufenthalt in der Psychiatrie entkommen. Ich war jetzt 2 Monate dort und packte gerade meine Klamotten, welche nur aus den nötigsten bestanden. Endlich durfte ich gehen. Einerseits war ich froh, aber Andererseits wusste ich nicht wo ich hin gehen sollte. Ich könnte wieder zurück zu Dad's Haus gehen, aber ob ich dort alleine leben wollte wusste ich nicht. Aber sonst hatte ich niemanden. Damian wollte ich nicht auf die Nerven gehen und ich war sowieso noch etwas sauer dass er meinen Vater angezeigt hatte, und es verletzte mich immernoch dass er mich einfach abgewiesen hatte. Aber ich vermisste ihn stark. Es war als fehlte ein Stück von mir. Ich hätte ihn nicht weg schicken sollen. Ich fühlte mich elend. Seit ich ihn weg geschickt hatte, hatte er sich nicht wieder bei mir gemeldet. Das tat weh. Nach der ersten Woche hatte ich diesen Drang wieder, den mich umzubringen. Ich war komplett kaputt innerlich. Ich wollte nicht weiter leben. Ich hatte niemanden mehr. Keinen. Obwohl ich Damian Liebte und immer noch liebe traute ich mich nicht ihn anzuschreiben. Warum? Keine Ahnung. Ich war wohl einfach zu feige.

Gemütlich packte ich meine Sachen, was nur etwa 2 Minuten dauerte und steuerte dann auf den Empfang zu. Ich musste mich noch am Empfang des Krankenhauses abmelden und dann konnte ich gehen. Das Wartezimmer des Krankenhauses war direkt am Empfang und ich hörte jemanden leise weinen, weshalb ich mich umdrehte wer das war. Es war ein magerer Junge. Er wird etwa in meinem Alter sein und hatte eine Haarfarbe ähnlich wie Damian. Er tat mir leid. Ich wollte nicht wissen was ihm passiert war, es musste etwas Schreckliches gewesen sein.

Die Frau am Empfang gab mir ein Klemmbrett und ich unterschrieb dieses. Als ich es ihr zurück gab verabschiedete sie sich von mir und ich ging langsam mit dem Blick auf dem Jungen auf den Ausgang zu. Er hatte seine Hände über seinem Gesicht und schluchzte leise in seine Hände. Ich entschied mich auf ihn zu zu gehen, bis er den Kopf von den Händen nahm und ich sein Gesicht sah. Es war tatsächlich Damian und er sah mir direkt in die Augen.

Damians POV:

Ich saß im Wartezimmer. Die Ärzte kümmerten sich gerade um meine Mum, welche auf dem Hinweg bewusstlos wurde. Ein Arzt meinte zu mir dass sie jetzt nicht mehr nach Hause darf. In ihrem Leben nicht mehr. Mir flossen die Tränen einfach das Gesicht runter, welches ich in meine Hände gelegt hatte. Meine Schluchzer waren leise und niemand war weit und breit. Dachte ich zumindest, denn es war totenstill.

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt