Kapitel 8

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Als ich wieder aufwachte war ich alleine in meinem Zimmer, auf dem Boden auf. Erst sah ich mich um und wollte aufstehen, als ich spürte, wie bei jeder Bewegung mein Rücken ein Stück mehr wieder aufriss, aber ich konnte diesen Mann einfach nicht hassen. Er war mein ein und alles, meine einzige Konstante im Leben, genau wie seine Wutausbrüche. Mir war schon lange bewusst, dass er irgendwann an dem Alkohol kläglich verrecken wird, aber ich hoffte nicht dass es so schnell passieren würde. Aber das Leben machte mir wieder einmal einen Strich durch die Rechnung.

Ich rappelte mich mühsam und schmerzvoll auf und ging so langsam wie möglich zu dem Siegel an meiner Wand. Im Spiegel stand in verletztes Mädchen. Innerlich und äußerlich verletzt. Nach ein paar Minuten des Starrens entfernte ich mich von dem Spiegel und machte mich auf den Weg nach unten, bedacht darauf, meinen Rücken nicht allzu arg zu bewegen. Als erstes fiel mir die Bierpfütze auf dem Boden auf und dann erst mein Vater, welcher leblos daneben lag. Voller Panik ging ich zu ihm und schaute ob er noch Lebte, aber ich konnte nichts fühlen. Wie damals im erste Hilfe Kurs gelernt belebte ich ihn wieder und rief zeitgleich einen Krankenwagen. Etwa zehn Minuten lang ging es so, bis an der Tür geklingelt wurde. Ich rannte zum Türöffner und lies die Ersthelfer an meinen Vater. Sie Defibrillierten ihn und versuchten eine Herzmassage, während sie ihn einluden. Als sie ihn in den Krankenwagen brachten für noch ein Krankenwagen vor und noch mehr Sanitäter sprangen heraus. Eine Frau von ihnen kam auf mich zu und Stellte sich vor mich.

"April? Du hast uns doch angerufen, oder?" Ich nickte nur, war zu nichts anderem im Stande. Meine Knie zitterten, was mir das gerade das laufen erschwerte, aber die Sanitäterin stützte mich und brachte mich zum zweiten Krankenwagen. Vorsichtig ließ sie mich auf der Liege hinsitzen und packte eine Kanüle aus. Sofort zuckte ich zurück.

"Keine Angst, das hilft deinem Körper den Schock besser zu überstehen." Sagte sie sanft und legte mir daraufhin einen Venenkateter.

"Kann ich mir mal deinen Rücken anschauen?" Sie hielt leicht meine Schulter, während ein anderer Sanitäter die Wagentüren schloss. Auf ihre Frage hin schüttelte ich meinen Kopf. Sie sollte mich einfach in Ruhe lassen. Ich wollte nicht dass sie mich anfasste, mein Rücken tat zurzeit überhaupt nicht weh. Selbst wenn, hätte ich es verdient. Mein Vater gab mir klare Grenzen und ich hatte diese Überschritten.

"Alex, sie steht total unter Schock. Ich schnalle sie schnell an. Dann kannst du los fahren, okay? Wir müssen so schnell wie möglich ins Krankenhaus, also gib Gas, ja?. Von Vorne kam ein Ruhiges Ja. Zurück und schon war ich irgendwie angeschnallt und mir gegenüber saß eine Blonde Sanitäterin mit besorgtem Gesichtsausdruck. Als der Krankenwagen anhielt schnallte sie sich ab und war sofort wieder bei mir um mich abzuschnallen und mir hoch zu helfen, aber meine Beine hielten mich nicht mehr und ich plumpste gerade wieder auf die Liege.

"Okay, leg dich bitte auf die Liege. Wir müssen dich irgendwie rein bekommen." Vorsichtig legte ich mich seitlich auf die Liege und wurde festgeschnallt. Schnell schoben sie mich durch eine Glastür ins Krankenhaus und dann in ein Behandlungszimmer, in welchem die Sanitäter sich verabschiedeten, nachdem ich auf eine andere Liege gelegt wurde. Sofort kamen etwa Fünf Schwestern und zwei Ärzte zu meinem Bett und schauten sich meine Wunden an, welche mittlerweile anfingen weh zu tun.

"April, wen können wir anrufen, der mit dir verwand ist?" Fragte eine der Schwestern. Ich dachte erst kurz nach, nur fiel mir kein Verwandter ein, also entschied ich mich einfach für eine andere wichtige Person. Damian. In letzter Zeit ist er mir wirklich ans Herz gewachsen. Er unternahm vieles mit mir und ich wusste nicht was es war, aber immer wenn er da war kribbelte mein Brustkorb. Mein Herz fing an schneller zu schlagen.

"April mache dich bitte bereit. Es könnte jetzt kurz ein wenig wehtun. Ich spritze dir jetzt ein Betäubungsmittel in den Rücken, das es dir nicht weh tut wenn wir die Wunden reinigen. Wie ist das denn passiert?" Fragte der Arzt etwa Mitte 40, während er eine Spritze vom Tablett nah und sie zu meinem Rücken führte. Ich sah nur auf meine Finger, an welchen ein Herzschlagmesser angeschlossen war.

"Können Sie bitte Damian anrufen? Er soll kommen." Ich gab ihm mein Handy mit der Nummer von Damian und vertraute einfach darauf dass er kommt. Dem Arzt antwortete ich nur mit, Ich will nicht darüber reden..

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt