Kapitel 22 / Beginn der Lesenacht

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Aprils POV:

Nachdem ich mich fertig gemacht hatte und bei der Frau am Tresen unten abgemeldet hatte ging ich in die Stadt und schlenderte herum, um einen Laden zu finden in dem ich Arbeiten könnte, als ich an einer Bar vorbei lief. Am Fenster des Geschäfts prangte ein großes Plakat auf welchem eine Stellenanzeige ausgeschrieben war. Ich blieb stehen und las es mir durch. Es war wie für mich gemacht. Nach der Schule könnte ich dort hin gehen und hätte dennoch etwas Freizeit. Also ging ich in die Bar rein und setzte mich an den Tresen.

Der Barkeeper lächelte mich freundlich an und kam dann zu mir. Er war ziemlich groß und etwa 20 Jahre alt.

"Na, was kann ich dir denn bringen?" Fragte er mich höflich.

"Nichts, Danke. Ich bin hier wegen der Stellenanzeige die draußen ausgehängt ist. Da ich auf Jobsuche neben der Schule bin hat sich das hier angeboten." Ich lächelte ihn auch an. Er nickte kurz und sah mich dann strahlend an. "Achja, ich heiße April Tompson." Fügte ich noch hinzu und gab mir einen Facepalm weil ich immer die Hälft vergaß.

"Das ist gut. Wir suchen wie du bestimmt gelesen hast eine Kellnerin. Ich werde kurz den Geschäftsinhaber holen. Eine Sekunde, dann bin ich wieder da." Er ging in ein kleines Hinterzimmer und kam ein paar Minuten später mit einem ihm sehr ähnlichen, aber etwas älteren Mann heraus. Dieser kam genauso freundlich lächelnd auf mich zu und hob mir die Hand hin, dass ich sie schüttele, was ich auch tat.

"Hallo, miss Tompson. Mein Name ist Greg Charmes und mir gehört dieser bescheidene Laden. Das hier ist mein bisher einziger angestellter Josh. Schön dass sie die Stellenanzeige gelesen haben und sich für diesen Job interessieren. Wir können wenn sie wollen einen Probe-Arbeitstag machen, in welchem wir schauen ob der Job etwas für sie ist, wenn das für sie okay ist." Ich nickte, was ihn zum glücklichen strahlen brachte. Die beiden waren mir sehr sympathisch.

"Okay. Wann passt es ihnen denn am besten? Wir können dann auch gleich ihre Daten aufnehmen." Ich nickte und sagte ihm dass es mir zur Zeit jeden Abend passt. Dass ich in einem Kinderheim Lebte verschwieg ich ihm.

"In Ordnung. Ich würde sagen wir machen das gerade in zwei Tagen um 17 Uhr hier in der Bar. Wäre das für sie in Ordnung?" Ich nickte und verabschiedete ich von ihm. Zum glück ging das jetzt so schnell.

Damians POV:

Ich saß gerade wieder neben meiner Mum. Vorhin war einer der Ärzte bei uns und er sagte dass es sehr schlecht aussieht. Wie lange sie noch hat sagte er mir nicht, aber ich denke ich konnte das gerade auch nicht vertragen. Mein Kopf brummte aus Schlafmangel und mein Magen knurrte, aber ich wollte unbedingt bei ihr bleiben. Seit ich her kam nach dem Gespräch mit meinem Vater schlief sie, bis jetzt. Denn ihre Lieder flackerten und dann sah sie mich müde an.

"Hallo Damian. Schön dich zu sehen." Ich beugte mich zu ihr rüber und stand dafür kurz von meinem Stuhl auf, welcher direkt bei ihr am Bett stand und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

"Du siehst gut aus, Mama." Ich lächelte sie an, zumindest so gut ich konnte, denn lächeln konnte ich schon eine weile nicht mehr. Sie sah mich nur lächelnd an.

"Danke, mein Sohn. Du brauchst nicht zu lügen. Ich weiß wie ich aussehe. Ich sehe krank aus, aber du auch. So kann das nicht weiter gehen. Du solltest nicht so oft kommen, Damian. Ich weiß es ist schwer für dich, aber wenn ich alleine gehe reicht das doch. Geh nicht mit mir, lebe dein Leben." Sie legte ihre Hand auf meine Wange und ich erschauderte, denn sie war eiskalt. Deswegen legte ich meine warme Hand auf ihre kalte.

"Ich kann nicht. Es geht nicht. Ich hab keinen Hunger mehr, Mum. Ich schaffe das ohne dich nicht." Eine stumme Träne bahnte sich ihren weg mein Gesicht runter. Sie strich sie sofort weg und lächelte mich ein wenig an.

NerdynerdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt