Nerdynerd

Kapitel 6

Seit zwei tagen liege ich nun schon im Krankenhaus. Cole und seine Bande kamen komischerweise täglich vorbei und sahen nach mir. Keine Ahnung warum, aber zum ersten mal genoss ich ihre Anwesenheit. Ich sah in ihnen nicht mehr die Schläger-Truppe, sondern mittlerweile fast schon Kumpels.

Ihr denkt euch jetzt bestimmt so: was? Vor ein paar tagen hat dich Cole noch KO geschlagen und jetzt siehst du in ihn einen Kumpel?

Aber um ehrlich zu sein, ich bin nicht nachtragend.

Zu meinen Vater: Er hat sich die letzten tage wohl selbst versorgt, denn er hat mich nicht mal angerufen. Keine Ahnung aber ich muss unbedingt mal nach ihm schauen.

Gerade klopfte es an der Tür.

"Herein" rief ich.

Schon kam das Gesicht von Damian durch den Türspalt. Ich musste erst mal lachen. Er verzog beleidigt das Gesicht.

"Hör auf mich aus zu lachen miss April." sagte er gespielt tadelnd und fuchtelte mit seinem Zeigefinger rum. Ich hörte auf zu lachen und salutierte mit einem lauten "Ay Ay sir.".

Daraufhin brachen wir beide in schallendes Gelächter aus.

"Heute mal alleine?" fragte ich.

"Jap, extra für dich." grinste er.

Ich klopfte neben mich auf das Bett und rutschte etwas zur Seite dass er auch hin liegen kann. Natürlich schmiss er sich direkt hin und breitete sich aus. Ich hatte vielleicht noch 20cm zum liegen.

"Gib mir auch mal ein bisschen platz." sagte ich und versuchte ihn rüber zu drücken.

Er schüttelte nur lachend den Kopf und bewegte sich keinen Millimeter, also stand ich auf, lehnte meinen einten fuß gegen Damian und fing an kräftig zu drücken. Es erreichte das gewollte und Damian fiel vom Bett runter und knallte auf den Boden.

Ich schmiss mich wieder auf mein Bett und lachte den gerade aufgestandenen Damian aus.

Schmollend, mit verkreutzten armen legte er sich wieder neben mich. Von mir kam nur ein ooooooohhhhhhh und ich piekte ihm in die backe. Er war immer noch beleidigt dass er es mir nicht heim zahlen kann. Er darf mich nicht kitzeln und darf mich nicht vom Bett werfen. Was so viel heißt wie dass ich alles bei ihm mache was er bei mich nicht machen darf. Ich weiß, ich bin fies. Beleidigt schob er sich von mir weg und starrte böse nach vorne.

"Damian, du kannst so sauer sein wie du willst, trotzdem bist du mega knuffelig wenn du es bist." sagte ich lächelnd.

"Ach hast du es schon mit bekommen?" fragte er und hörte endlich auf zu schmollen.

"Nein, noch nicht, aber ich denke ich erfahre es jetzt."

Schon fing er an los zu plappern.

"Angeblich wurde ein Mädchen der 9. Klasse auf Klassenfahrt geschwängert." erzählte er lachend. Ich schüttelte nur den Kopf. Was anderes viel mir auch gar nicht ein, denn mal im ernst, wer ist bitte so blöd und lässt sich von irgendwem schwängern wenn man 15 Jahre alt ist? Nur dumme Leute sag ich euch.

"Pfff selbst schuld wenn sie zu dumm zum verhüten ist." sagte ich lachend.

"Hast recht." stimmte er zu.

"Ach übrigens, du darfst nach der nächsten Visite gehen." sagte er als wäre es nichts.

"Aaaber, du brauchst Bettruhe, ergo, du bleibst die nächsten Wochen bei mir." sagte er als wäre es eine Überraschung. Aber ich muss auf meinen Vater aufpassen, also ging das nicht, selbst wenn ich wollte.

"Das geht nicht, tut mir leid, aber ich muss auf meinen Vater aufpassen. Ich kann das nicht von deinem Zuhause aus machen." Natürlich wäre ich gerne mit gegangen, aber ich musste wegen meinem Vater darauf verzichten.

"April, er ist der Erwachsene. Eigentlich sollte er das über dich sagen, nicht anders herum. Der kommt auch mal ein paar Wochen ohne dich aus. Ich fange jetzt schon mal an zusammen zu packen, dann kann ich dich gleich mit nehmen." Ich hatte nicht mal eine Chance nein zu sagen, also denke ich ist das schon in Ordnung. Ich glaube schon dass er alleine sein kann, aber irgendwie habe ich angst auf den tag an dem ich wieder komme.

Damian hatte schon meine Reise Tasche in der Hand und packte meine Sachen ein.

-Zeitsprung-

Der Arzt war schon wieder weg, also konnte ich gehen. Dam, ja ich habe einen Spitznamen für ihn, ist mir vorhin eingefallen, hat alle meine Sachen eingepackt. Mittlerweile packten wir schon meine Sachen in seinen Dodge Nitro.

Danach setzten wir uns rein. Er drehte gerade den Schlüssel um als extrem laut irgendein Deutsch Rap Lied anging.

Achtung, muck nicht. Sonst hol ich Polizei

Fährt mit Limousine bei dir Zuhaus vorbei

Stehen bleiben, Beine breit, Ausweis dabei?

Hast du was dagegen? Ruf doch Polizei!

Polizei kommt - du wechselst Straßenseite

Haust du ein Polizei kaputt kommen 25 neue

Mukelottos fuchteln mit Butterfly und freuen sich

doch Polizei hat Panzer und P99.

Ich brach in schallendes Gelächter aus. Was war das denn bitte für ein bescheuertes Lied?

Schnell drückte Dam auf den Ausschalter und verband sein Handy mit dem Auto.

"Tut mir leid wegen dem Lied. Ich weiß dass du eher auf Zayn Malik und sowas stehst." sagte er und schaltete direkt PILLOWTALK ein.

"Oh Mann, ich liebe dieses Lied." summte ich vor mich hin, schloss die Augen und genoss.